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Jahresbericht

Die Welthungerhilfe unter der Lupe: Im Jahresbericht legen wir Rechenschaft ab. Der Bericht erläutert, wie die Arbeit der Welthungerhilfe finanziert wird und wo und wie Spendengelder eingesetzt werden.

Evelyn Langhans Team Marketing Communication

Zero Hunger bis 2030 – an diesem Ziel für nachhaltige Entwicklung orientiert die Welthungerhilfe ihre Arbeit. Denn ein Leben ohne Hunger ist ein Menschenrecht und eine Welt ohne Hunger ist möglich. Dafür setzen wir uns seit mehr als sechs Jahrzehnten mit viel Herz, Kraft und Expertise ein. Im Jahr 2022 konnten sowohl unser Fördervolumen als auch die Anzahl der von uns unterstützten Menschen im Vergleich zum Vorjahr noch einmal gesteigert werden.  

Unser Jahresbericht legt offen, wie die Arbeit der Welthungerhilfe finanziert wird und wo und wie Spendengelder eingesetzt werden.

2022 war ein schwieriges Jahr: Bewaffnete Konflikte, die Folgen der Klimakrise und die Corona-Pandemie führten bereits Anfang 2022 zu enormen Preissteigerungen, auch bei Nahrungsmitteln. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine verschärfte die Situation, etwa durch unterbrochene Exporte von Grundnahrungsmitteln wie Getreide, Mais oder Ölsaaten aus der Ukraine und Russland.

Hungerkrisen spitzen sich weiter zu. Besonders dramatisch ist die Lage nach wie vor am Horn von Afrika. Dort erleben die Menschen in Äthiopien, Somalia und Kenia die schlimmste Dürre seit vier Jahrzehnten. Bewaffnete Konflikte und die Folgen des Klimawandels sind derzeit die gravierendsten Risikofaktoren für die globale Ernährungslage. Das zeigte im Jahr 2022 auch die Flutkatastrophe in Pakistan.   

Die Präsidentin der Welthungerhilfe: Marlehn Thieme

Der Krieg in der Ukraine hat den Anstieg der Nahrungsmittelpreise mit erheblichen Ernährungsproblemen für Millionen Familien im südlichen Afrika, in Asien und im arabischen Raum extrem verstärkt.

Marlehn Thieme Präsidentin der Welthungerhilfe

2022 – Ein Jahr in Schlaglichtern

Was kann die Welthungerhilfe angesichts dieser enormen Herausforderungen tun?

Hunger ist eines der größten lösbaren Probleme der Welt. Deshalb muss es auf allen Ebenen priorisiert werden. Die Welthungerhilfe möchte mit ganzer Kraft dazu beitragen. Es geht dabei nicht nur um Überlebenshilfe nach Katastrophen, sondern um die Entwicklung neuer Perspektiven, wie Welthungerhilfe-Generalsekretär Mathias Mogge herausstellt: „Wir finden Lösungen, damit sich Gesellschaften besser auf künftige Krisen vorbereiten und auch anpassen können.“ 

Generalsekretär und Vorstandsvorsitzender, Welthungerhilfe 2021

Die Folgen des Klimawandels spüren wir tagtäglich in unserer Arbeit. Die Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels ist deshalb eines unserer zentralen Ziele.

Mathias Mogge Generalsekretär der Welthungerhilfe

Dazu bedarf es aber auch politischer Unterstützung, betont die Präsidentin der Welthungerhilfe Marlehn Thieme: „Wir benötigen politischen Willen und Einigkeit, die nötigen Schritte zur Bekämpfung des Hungers zu gehen. Hierzu gehören ausreichende Finanzierungen für nachhaltig wirkende Maßnahmen genauso wie Frieden. Kriege und Konflikte müssen beigelegt werden. Und dann benötigen wir grundlegende Reformen für ein gerechtes und nachhaltiges Ernährungssystem.“  

Im Hinblick auf die wachsenden globalen Herausforderungen geht unser besonderer Dank an unsere Unterstützer*innen, denn die Solidarität mit den Menschen in Not hat auch im dritten Jahr der Pandemie, in einer Zeit neuer Herausforderungen, nicht nachgelassen. Insgesamt kamen im Jahr 2022 97,6 Millionen Euro Spenden und 241,5 Millionen Euro institutionelle Zuschüsse für die Arbeit der Welthungerhilfe zusammen.

Unterstützung für 18,8 Millionen Menschen

Im Jahr 2022 hat die Welthungerhilfe in 37 Ländern mit 603 Auslandsprojekten rund 18,8 Millionen Menschen unterstützt. Viele Menschen ernten und erwirtschaften nun mehr, sie können sich besser ernähren, verfügen über sauberes Trinkwasser und sind deshalb weniger krank. Für Kinder bedeutet diese Unterstützung die Chance auf eine bessere körperliche und geistige Entwicklung – und damit auf eine selbstbestimmte Zukunft.

Welthungerhilfe weltweit

Die Welthungerhilfe hat 2022 insgesamt 318,7 Millionen Euro ausgegeben, 287,4 Millionen Euro davon gingen direkt in die Projektförderung im Ausland. Der Rest ist in Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit, Projektbegleitung im Ausland, Verwaltungsausgaben sowie in Kampagnen-, Bildungs- und Aufklärungsarbeit geflossen. 

Zahlen und Fakten rund um die Welthungerhilfe 2022

Weltweit aktiv für #ZeroHunger. © Welthungerhilfe
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In diesen Ländern leistet die Welthungerhilfe die meiste Hilfe. © Welthungerhilfe
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Was passiert mir Ihrer Spende? 90,3 Prozent fließt in die Projektarbeit. © Welthungerhilfe
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Die Einnahmen der Welthungerhilfe im Jahr 2022. © Welthungerhilfe
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2022 hat die Welthungerhilfe 318,7 Millionen Euro ausgegeben. Davon sind 90,3% in die Projektförderung geflossen. 2,5% entfielen zusätzlich auf die Projektbegleitung im Ausland. © Welthungerhilfe
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Die unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO AG hat dem Jahresabschluss und dem Lagebericht des Deutsche Welthungerhilfe e.V. einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

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Jetzt lesen: Der Jahresbericht der Welthungerhilfe

Fragen und Antworten zum Jahresbericht der Welthungerhilfe

Was ist der Unterschied zwischen direkt und indirekt unterstützten Menschen?

Direkt unterstützte Menschen sind direkt am Projekt beteiligte Personen, die Güter, Produkte oder Dienstleistungen aus dem Projekt erhalten oder in Anspruch nehmen. Zum Beispiel: Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die an Schulungen zu Anbautechniken teilnehmen oder Saatgut für Gemüsegärten erhalten. 

Indirekt unterstützte Menschen sind Personen, die keine direkte Verbindung zum Projekt haben, die aber über die direkt unterstützten Menschen von dem Projekt profitieren können. Zum Beispiel: Die Familien der Bäuerinnen und Bauern, die sich nun gesünder ernähren können, und ihr Umfeld, die Gemeinden, an die sie ihr Wissen weitergeben. 

In wie vielen Projekten war die Welthungerhilfe 2022 aktiv?

Im Jahr 2022 liefen 614 Projekte in 37 Ländern. Davon 11 Inlands- und 603 Auslandprojekte. Weitere Informationen finden Sie auf Seite 44 des Jahresberichts

Wie setzen sich die Aufwendungen für Projekte zusammen?

90,3 % aller eingenommenen Spenden fließen direkt in die Projektförderung im Ausland. 3,9 % werden für Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit genutzt, 2,4 % fließen in die Verwaltung, 2,5 % in die Projektbegleitung im Ausland. 0,9 % werden für Kampagnen-, Bildungs- und Aufklärungsarbeit eingesetzt. Mit Ihrer Spende sind wir auch in der Lage, weitere Gelder von öffentlichen Gebern, wie beispielsweise dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), dem Auswärtigen Amt (AA), der Europäischen Union (EU) oder den Vereinten Nationen zu beantragen und diese von den Projektideen der Welthungerhilfe zu überzeugen. In der Regel vervierfacht sich so jede Spende – aus 100 Euro Spenden werden bis zu 400 Euro Projektmittel.  

Wer sind die institutionellen Geber der Welthungerhilfe?

Im Jahr 2022 hat die Welthungerhilfe erneut hohe Zuwendungen von institutionellen Gebern erhalten und konnte so ihre Projektförderung ausbauen. Zu diesen Gebern gehören:

  1. AA (Das Auswärtige Amt) 
  2. Amhara Government (Regierung der äthiopischen Region Amhara) 
  3. BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) 
  4. BMUV (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz) 
  5. BMZ (Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)  
  6. Caribbean Development Bank 
  7. DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) 
  8. EU ECHO (Generaldirektion Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz) 
  9. EU INTPA (Generaldirektion Internationale Partnerschaften) 
  10. ENABEL (Belgische Entwicklungsagentur) 
  11. FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) 
  12. FCDO (Foreign, Commonwealth and Development Office des Vereinigten Königreichs) 
  13. GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) 
  14. IrishAid  
  15. KfW Entwicklungsbank 
  16. LIFT (Livelihoods and Food Security Funds, Myanmar) 
  17. Ministry of Foreign Affairs of the Czech Republic (MFA) 
  18. NPAA (Sierra Leonean National Protected Area Authority) 
  19. OCHA (Office for the Coordination of Humanitarian Affairs) 
  20. Patrip Foundation 
  21. SDC/DDC/DEZA Schweizerische Entwicklungszusammenarbeit 
  22. SIDA (Swedish International Cooperation Agency) 
  23. Start Network 
  24. TMG Research - Think Tank for Sustainability 
  25. UN Habitat 
  26. UNDP (United Nations Development Programme) 
  27. UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees) 
  28. UNICEF (United Nations International Children's Emergency Fund) 
  29. USAID (United States Agency for International Development) 
  30. WFP (Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen) 
  31. World Bank 

Was ist die Strategie der Welthungerhilfe?

Die Welthungerhilfe hat sich, basierend auf den Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) ein klares Ziel gesetzt: Den Hunger bis 2030 zu überwinden. Mit diesem Ziel arbeitet die Welthungerhilfe, um ihre Vision real werden zu lassen: Alle Menschen haben ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben in Würde und Gerechtigkeit, frei von Hunger und Armut. Die ausführliche Strategie der Welthungerhilfe kann als Publikation heruntergeladen werden. 

Wie macht die Welthungerhilfe ihre Arbeit transparent?

Erklärtes Ziel der Welthungerhilfe ist es, ihre Arbeit transparent zu machen und Spenden sparsam und zielgerichtet einzusetzen. Externe Gutachten wie die des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) bestätigen der Welthungerhilfe durch die Verleihung des Spendensiegels, dass sie dieses Ziel erfolgreich umsetzt.

Auch darüber hinaus legt die Welthungerhilfe größten Wert auf Wirtschaftlichkeit und Transparenz. So zeigt der Jahresbericht detailliert, wofür sämtliche Spendengelder eingesetzt werden und vermittelt einen direkten Einblick in die Arbeit der Welthungerhilfe. Im Rahmen der „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“ legt die Welthungerhilfe weitere Informationen offen, wie bspw. die vollständige Satzung, die Namen und Funktionen wesentlicher Entscheidungsträger, Personalstruktur und vieles mehr. 

Welche Informationen finden sich im Lagebericht der Welthungerhilfe?

Als Hilfsorganisation sind private Spenden und Zuwendungen für die Welthungerhilfe die unverzichtbare Grundlage, um ihren satzungsgemäßen Auftrag - die Bekämpfung von Hunger und Armut – umsetzen zu können. 

Zur Sicherung einer wirtschaftlich nachhaltigen Entwicklung haben Präsidium und Vorstand der Welthungerhilfe Kenngrößen vereinbart, die auch unterjährig eine zielgerichtete operative Steuerung durch den Vorstand ermöglichen. 

Im Lagebericht sind nähere Informationen über die Rahmenbedingungen, den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Entwicklung der Deutschen Welthungerhilfe e.V. festgehalten. Lagebericht hier runterladen.

Der Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers zum Jahresbericht und Lagebericht der Welthungerhilfe 2022 findet sich hier.

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