Erst im November 2020 wurde der letzte Ebola-Ausbruch im Nordwesten der Demokratischen Republik offiziell für beendet erklärt. Seit Anfang Februar meldet das Land wieder erste Ebola-Fälle in der Region Nord-Kivu. Unsere Kolleg*innen vor Ort bereiten derzeit neue Ebola-Schutzmaßnahmen im Kongo vor, wie z.B. den Bau von Isolierstationen und Latrinen sowie Verteilungen von Hygiene-Sets an Kontaktpersonen von Ebola-Patient*innen.
Die gesundheitliche Lage im Land ist sehr angespannt und wird seit letztem Jahr zudem noch durch das Coronavirus verschärft.
Seit Jahren kommt es in der Demokratischen Republik Kongo immer wieder zu Ebola-Ausbrüchen, doch keiner war so schlimm wie der Ausbruch von 2018 im Nordosten des Landes. Zwei Jahre lang grassierte das Virus in der Region und forderte 2.299 Tote. Insgesamt 3.481 Menschen infizierten sich. Ende Juni wurde der Ausbruch offiziell als beendet erklärt.
Die Eindämmung der Ebola-Epidemien wird durch den Krieg zwischen Rebellengruppen erschwert. Seit 20 Jahren gehen die Rebell*innen brutal gegen die lokale Bevölkerung vor. Anhaltende Kämpfe verhindern, dass Helfer*innen notleidende Menschen erreichen. Viele wurden in der Vergangenheit selbst angegriffen und mussten um ihr Leben fürchten. Ein Teufelskreis aus Gewalt, Flucht, Hunger und Ebola entsteht.
Aktuell wissen 19,6 Millionen Menschen nicht, wie sie sich ernähren sollen. Auch sie benötigen dringend humanitäre Hilfe.
Akute Nothilfe und Präventionsmaßnahmen gegen Ebola
Die Welthungerhilfe arbeitet unermüdlich für die Menschen vor Ort. Neben langfristig angelegten Ernährungsprojekten steht vor allem die Ebola-Prävention im Fokus. Aus Erfahrungen in Sierra Leone und Liberia ist klar, dass Aufklärungsarbeit der beste Schutz gegen das tödliche Virus ist.
In der Vergangenheit erhielten Jugendliche und örtliches Gesundheitspersonal beispielsweise Schulungen in der Ebola-Vorsorge, in denen sie lernten, wie man die Krankheit erkennt und Erkrankte schnellstmöglich isoliert. Insgesamt 49.940 Menschen konnten mittlerweile außerdem gegen das Virus geimpft werden (Stand: Dezember 2018).
- Junge Menschen und lokales Gesundheitspersonal nahmen an Schulungen über die Gefahren der Seuche und Präventionsmaßnahmen teil. Sie informierten in den Dörfern über die Krankheit und Ansteckungsgefahren.
- In Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeindevorstehern wurden die Menschen bei Hausbesuchen von Tür zu Tür aufgeklärt.
- An öffentlichen Orten wurden Handwasch-Stationen mit gechlortem Wasser aufgebaut.
- Journalisten erhielten Schulungen zum Thema Kommunikation über Ebola.
- Unsere lokale Partnerorganisation Bon Dieu Dans La Rue der Welthungerhilfe leistete in Risikogebieten Aufklärungsarbeit in Schulen.
- Alle Mitarbeiter der Welthungerhilfe sind für die Seuche sensibilisiert. Bei Nahrungsverteilungen achten sie verstärkt darauf, dass alle Teilnehmenden ihre Hände desinfizieren und kein Körperkontakt stattfindet.