Was muss passieren, damit Sie Ihr Zuhause, Ihre vertraute Umgebung, Ihre Familie und Freunde verlassen – ohne zu wissen, ob Sie jemals zurückkehren können? Über 108 Millionen Menschen weltweit mussten diese Entscheidung aufgrund von Konflikten und Gewalt treffen. Sie sind jetzt auf der Flucht, weit weg von allem, das sie kennen.
Ausgewählte Projekte
Arbeit der Welthungerhilfe für Flüchtlinge weltweit
Gegenwärtig unterstützt die Welthungerhilfe Flüchtlinge und Binnenvertriebene in über 40 Projekten | Insgesamt erreichen wir so mit unserer Arbeit rund 1,26 Millionen vertriebene Menschen.
Fluchtursachen: Warum verlassen Menschen ihre Heimat?
Die meisten Menschen fliehen vor Krieg und Gewalt. Nach Informationen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNCHR) sind über 12 Millionen Menschen aus Syrien durch den Bürgerkrieg heimatlos geworden und leben als Flüchtlinge, Asylsuchende oder Binnenvertriebene. Ein Großteil hat in den Nachbarländern ein vorläufiges Zuhause gefunden – in der Türkei, dem Libanon und im Irak. Aus dem Südsudan suchen rund 2,3 Millionen Kriegsflüchtlinge Schutz in umliegenden Ländern.
Diskriminierung und Verfolgung haben seit Herbst 2017 dazu geführt, dass bis heute fast eine Million Menschen der muslimischen Minderheit der Rohingya aus Myanmar nach Bangladesch fliehen mussten. Der Klimawandel ist ein weiterer bedeutender Grund, warum Menschen ihre Heimat verlassen müssen: Schon 2018 bezifferte die Weltbank die Zahl der Menschen, die allein wegen der Folgen des Klimawandels voraussichtlich bis 2050 ihr Zuhause verlassen müssen, auf 140 Millionen.
Für Flüchtlinge spenden und Länder des Globalen Südens entlasten
Sprechen wir in Deutschland über Flucht und Zuwanderung, stehen meist die Herausforderungen und Folgen für unsere Gesellschaft im Fokus. Dabei sind vor allem Länder des Globalen Südens von den Folgen der globalen Flüchtlingskrise betroffen. Ein großer Teil der globalen Fluchtbewegungen findet in Asien und Afrika statt. Weltweit werden etwa neun von zehn Flüchtlingen in anderen Regionen ihrer Heimatländer und anderen, meist Nachbarländern im Globalen Süden aufgenommen. Über 62,5 Millionen Menschen sind Vertriebene im eigenen Land, sogenannte Binnenflüchtlinge.
Diese Länder stehen vor nahezu unüberwindbaren Herausforderungen: Sie benötigen Unterstützung bei der Unterbringung, Lebensmittel-, Wasser- und Hygieneversorgung für die Flüchtlinge und müssen Bildungs- und Arbeitsangebote schaffen – vor allem dort, wo Menschen für Monate oder gar Jahre fern der Heimat ausharren. Außerdem müssen die Fluchtursachen in den Herkunftsländern überwunden und Bleibeperspektiven geschaffen werden: Konflikte beenden, Anpassung an Klimawandelfolgen, mehr Bildungsangebote, Jobs und stabilere ländliche Entwicklung sind nur der Anfang.
Diesen Herausforderungen nimmt sich die Welthungerhilfe mit ihrer Arbeit an. Sie ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. „Zero Hunger wherever we work by 2030“ ist die Vision, nach der die Welthungerhilfe arbeitet. Mit ihren Partnern entwickelt sie innovative Ansätze um unterschiedliche Herangehensweisen der Flüchtlingshilfe zu verknüpfen, gibt politische Impulse zur Prävention von Krieg und Konflikten und leistet Nothilfe, wo sie benötigt wird. Ihre Spende hilft dabei, Geflüchteten neue Perspektiven zu schenken.
Flüchtlinge, allein aufgrund von Konflikten und Verfolgung, weltweit: Aktuelle Zahlen
- Die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine stieg bis Ende 2022 innerhalb eines Jahres von 27.300 auf 5,7 Millionen.
- 52 % aller Flüchtlinge kommen aus Syrien, Ukraine und Afghanistan.
- 2022 kehrten 5,7 Millionen Binnenvertriebe zurück in ihre Heimat, vor allem in Äthiopien, Myanmar, Syrien, Mosambik und der Demokratischen Republik Kongo.
- 3,6 Millionen Flüchtlinge hat die Türkei aktuell aufgenommen. Das ist weltweit mit Abstand die höchste Zahl. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Iran und Kolumbien.
- Rund 40 % aller Flüchtlinge sind Kinder.
- Schätzungsweise 4,4 Millionen Menschen sind weltweit staatenlos oder haben eine ungeklärte Staatsangehörigkeit.