Was muss passieren, damit Sie Ihr Zuhause, Ihre vertraute Umgebung, Ihre Familie und Freunde verlassen – ohne zu wissen, ob Sie jemals zurückkehren können? Über 120 Millionen Menschen weltweit mussten diese Entscheidung aufgrund von Konflikten und Gewalt treffen. Sie sind jetzt auf der Flucht, weit weg von allem, das sie kennen.
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Fluchtursachen: Warum verlassen Menschen ihre Heimat?
Die meisten Menschen fliehen vor Krieg und Gewalt. Nach Informationen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNCHR) sind während des 2024 zu Ende gegangenen Bürgerkriegs in Syrien über 12 Millionen Menschen heimatlos geworden und leben als Flüchtlinge, Asylsuchende oder Binnenvertriebene. Ein Großteil hat in den Nachbarländern ein vorläufiges Zuhause gefunden – in der Türkei, dem Libanon und im Irak. Aus dem Südsudan suchen rund 2,3 Millionen Kriegsflüchtlinge Schutz in umliegenden Ländern.
Diskriminierung und Verfolgung haben seit Herbst 2017 dazu geführt, dass bis heute fast eine Million Menschen der muslimischen Minderheit der Rohingya aus Myanmar nach Bangladesch fliehen mussten. Der Klimawandel ist ein weiterer bedeutender Grund, warum Menschen ihre Heimat verlassen müssen: Schon 2018 bezifferte die Weltbank die Zahl der Menschen, die allein wegen der Folgen des Klimawandels voraussichtlich bis 2050 ihr Zuhause verlassen müssen, auf 140 Millionen.
Für Flüchtlinge spenden und Länder des Globalen Südens entlasten
Sprechen wir in Deutschland über Flucht und Zuwanderung, stehen meist die Herausforderungen und Folgen für unsere Gesellschaft im Fokus. Dabei sind vor allem Länder des Globalen Südens von den Folgen der globalen Flüchtlingskrise betroffen. Ein großer Teil der globalen Fluchtbewegungen findet in Asien und Afrika statt. Weltweit werden etwa neun von zehn Flüchtlingen in anderen Regionen ihrer Heimatländer und anderen, meist Nachbarländern im Globalen Süden aufgenommen. Über 68 Millionen Menschen sind Vertriebene im eigenen Land, sogenannte Binnenflüchtlinge.
Diese Länder stehen vor nahezu unüberwindbaren Herausforderungen: Sie benötigen Unterstützung bei der Unterbringung, Lebensmittel-, Wasser- und Hygieneversorgung für die Flüchtlinge und müssen Bildungs- und Arbeitsangebote schaffen – vor allem dort, wo Menschen für Monate oder gar Jahre fern der Heimat ausharren. Außerdem müssen die Fluchtursachen in den Herkunftsländern überwunden und Bleibeperspektiven geschaffen werden: Konflikte beenden, Anpassung an Klimawandelfolgen, mehr Bildungsangebote, Jobs und stabilere ländliche Entwicklung sind nur der Anfang.
Diesen Herausforderungen nimmt sich die Welthungerhilfe mit ihrer Arbeit an. Sie ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. „Zero Hunger wherever we work by 2030“ ist die Vision, nach der die Welthungerhilfe arbeitet. Mit ihren Partnern entwickelt sie innovative Ansätze um unterschiedliche Herangehensweisen der Flüchtlingshilfe zu verknüpfen, gibt politische Impulse zur Prävention von Krieg und Konflikten und leistet Nothilfe, wo sie benötigt wird. Ihre Spende hilft dabei, Geflüchteten neue Perspektiven zu schenken.
Flüchtlinge, allein aufgrund von Konflikten und Verfolgung, weltweit: Aktuelle Zahlen
- Die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine stieg bis Mitte 2024 auf über 6 Millionen.
- Die 4 Länder, aus denen 2024 die meisten Flüchtlinge stammten, sind Afghanistan, Syrien, Venezuela und die Ukraine. Aus jedem dieser Länder sind über 6 Millionen Menschen ins Ausland geflohen.
- 2024 kehrten 1,8 Millionen Binnenvertriebe zurück in ihre Heimat. Im gleichen Zeitraum wurden 4,7 Millionen Menschen neu innerhalb ihre Landes vertrieben; 90% von ihnen in sechs Ländern: Sudan, Myanmar, der DR Kongo, der Ukraine, Haiti und Mosambik.
- 3,8 Millionen Flüchtlinge hat der Iran aktuell aufgenommen. Das ist weltweit die höchste Zahl. Auf den Plätzen zwei bis vier folgen die Türkei, Kolumbien und Deutschland.
- Rund 40% aller Flüchtlinge sind Kinder.
- Schätzungsweise 4,4 Millionen Menschen sind weltweit staatenlos oder haben eine ungeklärte Staatsangehörigkeit.
Flüchtlingshilfe in Syrien: Nur ein Brennpunkt von vielen
Millionen Menschen in Syrien, der Türkei, dem Libanon und Irak sind seit 2011 vom Krieg und den Folgen der Herrschaft des sogenannten Islamischen Staates (IS) betroffen. Durch die Kämpfe wurde nahezu die Hälfte der syrischen Bevölkerung aus ihrer Heimat vertrieben.

Helfen Sie jetzt mit Ihrer Spende für Flüchtlinge in Not!
Der schreckliche Krieg hat die Situation im Land dramatisch verändert: Zuvor konnten die Menschen sich allein versorgen; das Bildungsniveau war hoch – alle Kinder gingen zur Schule. Nach Jahren der Gewalt hat sich die Lage in Syrien in eine der größten humanitären Krisen der Nachkriegszeit gewandelt. Seit dem Machtwechsel Ende 2024 schöpfen viele Syrer*innen wieder Hoffnung, dass sich die Lage im Land stabilisiert und dauerhafter Frieden wiederhergestellt wird. Doch sie befinden sich weiterhin in einer prekären Lage: Nach Angaben der UN-Agentur für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UN OCHA) sind momentan 16,7 Millionen Syrer*innen auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Die Welthungerhilfe lässt diese Menschen nicht im Stich. Seit 2012 leistet sie vor Ort Nothilfe für die Bürgerkriegsopfer in Syrien. Mit den enormen Fluchtbewegungen in den Irak und die Türkei erweiterte sie stets ihr Tätigkeitsgebiet und ist weiterhin in diesen Ländern aktiv. Aus dem Länderbüro in der türkischen Stadt Gaziantep werden seit 2014 Flüchtlinge in der Region unterstützt. Weitere Standorte sind Kilis, Mardin und Hatay sowie Istanbul, aber auch in Beirut und der Provinz Baalbek-Hermel im Libanon. Seit 2020 hat die Welthungerhilfe zwei Projektbüros im Norden der syrischen Provinz Aleppo (A'zaz und Afrin), um so effektiver binnenvertriebene Syrer*innen sowie die aufnehmenden Gemeinden zu unterstützen. Mit dem Machtwechsel können wir unsere Arbeit vor Ort ausweiten. Schwerpunkte der regionalen Projektarbeit liegen in den Bereichen:
- Ernährungssicherung,
- landwirtschaftliche Entwicklung,
- Wasser-, Sanitär- und Hygiene,
- Instandsetzung von (Not-) Unterkünften,
- Stärkung der Zivilgesellschaft sowie
- rechtliche und psychosoziale Unterstützung.
Hier keimt die Hoffnung: Das Leben nach der Katastrophe
Lernen Sie Familie Latif kennen: Ihre Geschichte zeigt, wie die Welthungerhilfe mit Ihrer Spende in der Türkei Flüchtlingen aus Syrien die Hoffnung auf ein eigenständiges Leben zurückgibt.