Welthungerhilfe in Somalia/Somaliland
Die Welthungerhilfe ist seit 2001 in Somaliland aktiv. Aktuell arbeiten wir in Somalia/Somaliland in 23 Projekten, die mit einem Gesamtbudget von 7,3 Millionen Euro im Jahr 2023 427.000 Menschen erreicht haben. Das Landesbüro befindet sich in Hargeisa; die Stadt gilt als Hauptstadt des seit 1992 de facto unabhängigen Somalilands.
Unsere Hilfsprojekte und Unterstützung vor Ort
- Kleinbäuerliche Landwirt*innen erhalten widerstandsfähiges Saatgut und lernen in Schulungen moderne Anbaumethoden kennen, die gleichzeitig umweltschonend und ertragreich sind.
- Frühwarnsysteme für Dürren und Überschwemmungen sichern die Ernten der Bewohner*innen vor Naturkatastrophen.
- Über 10.000 Menschen erhielten bisher Nahrungsmittel und bedingungslose Bargeldzahlungen, um über die Runden zu kommen – darunter vorwiegend Familien von Binnenvertriebenen, die noch nicht in ihre Heimatregionen zurückkehren können.
- In der besonders von Trockenheit betroffenen Region Togdheer konnte die Welthungerhilfe die Wasserversorgung für fast 120.000 Menschen sicherstellen. Die Wiederherstellung weiterer Wasserquellen könnte bis zu 70.000 weiteren Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglichen.
Projekt im Fokus
Ihre Spende für Somaliland – Teil eines gespaltenen Landes mit vielen Konfliktherden
- Somaliland ist mehr als dreimal so groß wie die Schweiz (137.600 Quadratkilometer)
- Völkerrechtlich gesehen ist Somaliand eine zu Somalia gehörende autonome Region.
- Der Staat wird international von keinem anderen Land offiziell anerkannt.
- Die Viehhaltung macht ein Drittel der Wirtschaftsleistung des gesamten Landes aus.
- Humanitäre Hilfe in Somaliland wird ausschließlich von NGOs geleistet.
- Im Welthunger-Index hat Somalia die vorläufige Schweregrad-Einstufung sehr ernst.
- Der WHI-Wert 2024 liegt bei 44,1. 51,3 Prozent der Bevölkerung sind unterernährt. Die Kindersterblickeitsrate ist mit 10,6 ebenfalls sehr hoch.
Das kleine Somaliland ist ein de-facto-Staat, der im Norden der Bundesrepublik Somalias, einem föderalen Staat am äußeren Rande Ostafrikas, liegt. Somaliland wird von der internationalen Staatengemeinschaft nicht anerkannt. Bis zum Jahr 1991 war die Heimat von ca. 3,5 Millionen Menschen noch ein Teil Somalias, ein Land das entstand, nachdem die ehemaligen Kolonien Britisch-Somaliland und Italienisch-Somaliland im Jahr 1960 ihre Unabhängigkeit erklärten. Beide Regionen schlossen sich zur Republik Somalia zusammen und bildeten fortan einen Einheitsstaat. Die folgende parlamentarische Demokratie litt jedoch unter Korruption und Vetternwirtschaft.
1969 gelangte Siad Barre mit einem Putsch an die Macht und bildete ein autoritäres Regime, das nach langen militärischen Konflikten mit Äthiopien und verschiedenen Oppositionsbewegungen 1991 gestürzt wurde. Fortan entwickelte sich ein Bürgerkrieg zwischen verschiedenen Clans, die versuchten, die Macht über das Land an sich zu reißen. Somalia verfügt seitdem über keine funktionierende Zentralregierung und statt zur Einheit kam es zur Spaltung: Verschiedene Gebiete beanspruchen eine autonome Verwaltung als Teilstaat und große Teile des Landes werden von lokalen Clans, Warlords oder radikal-islamischen Gruppen kontrolliert.
Im Norden Somalias wurde infolgedessen 1991 die Republik Somaliland in den Grenzen des ehemaligen Britisch-Somaliland ausgerufen. Somaliland gilt als Musterbeispiel für einen gelungenen Friedens- und Demokratieprozess. Dennoch fehlt die rechtliche Legitimation, da die Autonomiebestrebungen weltweit nicht anerkannt werden. Wirtschaft und Politik sind in Somaliland durchaus stabil, dennoch lebt über die Hälfte der Menschen in Armut. Zusätzlich sorgt der Klimawandel für Dürren und Überschwemmungen, die zu Nahrungsmittelmangel führen. Die Welthungerhilfe hilft den Menschen in Somaliland seit dem Jahr 2001 mit verschiedenen landwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Projekten um Hunger und Ungleichheit zu stoppen.
Video: Dürre in Somaliland
Direkte Hilfe durch Ihre Spende für Somaliland in Somalia
Ihre Spende unterstützt unsere Ziele und Hilfsprojekte vor Ort
Stärkung der Zivilgesellschaft: Frauen werden durch Bildungsangebote nachhaltig gefördert, um die gesellschaftlich etablierte Benachteiligung aufzubrechen. Auf dem Plan stehen Themen wie Hygiene, Ernährung oder Alphabetisierung.
Landwirtschaft & Umwelt: Um die Ernte auch in Dürreperioden zu sichern, fördert die Welthungerhilfe Techniken zur Boden- und Wasserkonservierung.