Unterstützung in Liberia im Überblick
- Liberia hat eine bewegte Geschichte mit Bürgerkriegen, Ebola und Armut, die das Land bis heute stark prägt und seine Entwicklung massiv erschwert haben.
- Dank Ihrer Spende für Liberia unterstützt die Welthungerhilfe die Bevölkerung durch Projekte in Landwirtschaft, Gesundheit, Bildung, Hygiene und Landrechten, um nachhaltige Perspektiven zu schaffen.
- Besonderer Fokus liegt auf der Stärkung von Frauen und lokalen Strukturen, etwa durch Hühnerzuchtprojekte, Aufklärungskampagnen und die Umsetzung eines fairen Landrechtsgesetzes.
Welthungerhilfe in Liberia
Aktuell arbeiten wir in Liberia in 13 Projekten, die mit einem Gesamtbudget von 5,9 Millionen Euro im Jahr 2023 124.000 Menschen erreicht haben. Alle Aktivitäten der Welthungerhilfe in Liberia werden aus der Hauptstadt Monrovia gesteuert.
Für eine sichere und stabile Zukunft in Liberia – jetzt spenden
- Im Welthunger-Index (WHI) 2024 liegt Liberia auf Rang 120 von 127.
- Der WHI bewertet die Hungersituation in Liberia als ernst.
- Etwa 38,4 Prozent der Bevölkerung ist unterernährt und leidet an chronischem Hunger.
- Seit dem 22. Januar 2024 ist Joseph Boakai Präsident von Liberia. Er ist der Nachfolger von George Weah, dem ehemaligen Fußballprofi.
- Der Ebola-Ausbruch in Westafrika war die größte Epidemie seit Entdeckung des Ebola-Virus im Jahr 1976.
Die Republik Liberia liegt an der westafrikanischen Küste zwischen Sierra Leone und der Elfenbeinküste. Mit einer Fläche von 111.369 km² ist das Land etwas größer als Portugal und hat knapp 5,5 Millionen Einwohner*innen (Stand 2025).
Traurige internationale Bekanntheit erlangte Liberia durch zwei lange und blutige Bürgerkriege, die das Land – mit Unterbrechungen – von 1989 bis 2003 weitgehend zerstörten. Ungefähr 270.000 Menschen starben. Viele Opfer waren Kinder und Jugendliche, die als Kindersoldat*innen in den Krieg geschickt wurden. Rund 70 Prozent der liberianischen Frauen wurden damals Opfer von Misshandlungen und Vergewaltigungen. Die Konflikte im Land sind bis heute geprägt vom Zusammenleben der Nachfahren ehemaliger amerikanischer Sklaven und der einheimischen Bevölkerung. Denn im 19. Jahrhundert siedelte die American Colonization Society freigelassene Sklaven aus den USA an der westafrikanischen Küste an und trug damit maßgeblich zu diesen Konflikten bei. 1847 erklärte Liberia unter dem Präsidenten Joseph Jenkins Roberts seine Unabhängigkeit.
Im Jahr 2005 wählte die liberianische Bevölkerung Ellen Johnson-Sirelaf zur Präsidentin. Erstmals in der Geschichte Afrikas wurde eine Frau durch freie Wahlen zum Staatsoberhaupt ernannt. Nach der Wahl keimte im Land Hoffnung auf. Johnson-Sirelaf versöhnte mit ihrer Arbeit das Land und brachte es wirtschaftlich voran. Sie setzte sich auch intensiv für Frauenrechte und -förderung ein und erhielt 2011 den Friedensnobelpreis.
Obwohl die Präsidentin viel erreicht hat, leben immer noch über 50% der Menschen in Liberia in großer Armut. Der Ebola-Ausbruch im Jahr 2014 und später die Corona-Pandemie trafen Liberia hart. Mehrere tausend Menschen sind gestorben. Die ohnehin prekäre Situation der Bevölkerung hat sich drastisch verschärft. Kleinbäuerinnen und Kleinbauern haben ihr Land immer wieder an Großinvestoren verloren, da die Regierung sie übergangen und ihre Landrechte missachtet hat.

Die Welthungerhilfe setzt sich für die Förderung von Hygienemaßnahmen ein und hilft dabei, im Land wieder ein funktionierendes Gesundheitssystem aufzubauen. Außerdem unterstützt sie Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, ihre Erträge zu steigern. Ihre Spende unterstützt Menschen, die nach Krieg, Ebola und Corona eine stabile und sichere Zukunft aufbauen wollen. Danke für Ihre Unterstützung.
Faire Landrechte sichern Existenzen
Der Großteil der Liberianer*innen ist in der Landwirtschaft tätig. Sie arbeiten als Selbstversorger*innen, um den eigenen Bedarf an Lebensmitteln zu decken. Doch trotz harter Arbeit leidet rund 40 Prozent der Bevölkerung unter Unterernährung. Die Gründe dafür sind mangelnde Investitionen, eine schlechte Infrastruktur für die Lebensmitteltransporte und Verlust der Ländereien durch ungesicherten Landbesitz. Das bedroht die Existenzen von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern.
Der Ackerbau basiert auf traditionellem Gewohnheitsrecht – nicht schriftlich dokumentiert, nicht anerkannt. Das führte zu massiven Landverlusten durch sogenannte Land Grabbing-Projekte: Internationale Investor*innen sichern sich Land, ohne die lokale Bevölkerung einzubeziehen. Das führt zu Armut, Hunger und Perspektivlosigkeit.

Die Welthungerhilfe arbeitet in Liberia mit lokalen Organisationen zusammen, um die Rechte der Landbevölkerung zu unterstützen und durchzusetzen. Ihre Spenden helfen dabei. Schulungen, Vernetzungen und Lobbyarbeit sind wichtige Grundpfeiler unserer Arbeit. Mit Erfolg: Nach vielen Kampagnen, Protesten und Verhandlungen hat die liberianische Regierung im Oktober 2018 ein neues Landrechtsgesetz verabschiedet.
Dieses berücksichtigt das Gewohnheitsrecht der Landbevölkerung: Erstmals werden traditionelle Landrechte anerkannt und umgesetzt. Frauen haben zum ersten Mal gleichberechtigten Zugang zum Land. Ein wichtiger Erfolg. Nun geht es darum, das Gesetz umzusetzen und den Menschen vor Ort weiter zur Seite zu stehen. Mit Ihrer Hilfe für Liberia können wir unsere Ziele erreichen.
Spenden, die ankommen – Dank Ihrer Spende für Liberia können wir unter anderem diese Projekte realisieren:
Mit Ihrer Hilfe unterstützen Sie unsere Ziele und Hilfsprojekte vor Ort

Wirtschaftliche Entwicklung:
- Trainings zu Ernährung, Saatgutvermehrung, ökologischem Pflanzenschutz und Kompostierung
- Rehabilitierung von Straßen für besseren Zugang zu Märkten
- Verbesserung der Trinkwasserversorgung und Förderung des Eiermarkts
- Informationskampagnen via Radio erreichen auch entlegene Regionen

Landwirtschaft & Umwelt:
- Unterstützung von Kleinbäuer*innen durch Beratung und moderne Anbaumethoden
- Reparatur von über 300 km Zubringerstraßen
- Verbesserung der Marktanbindung und des Zugangs zu Gesundheitseinrichtungen

Stärkung der Zivilgesellschaft:
- Förderung lokaler Organisationen, die sich für Landrechte einsetzen
- Vernetzung von Regierung, Bevölkerung und Wirtschaft zur Lösung von Landkonflikten
- Lobbyarbeit zur Durchsetzung gerechter Landgesetze

Wasser-, Sanitärversorgung, Hygiene:
- Bau und Sanierung von 25 Gesundheitszentren
- Schulungen zur Gesundheitsaufklärung und Hygiene
- Förderung von Recycling und Müllentsorgung zur Reduktion wilder Deponien