Hilfe für Mensch und Natur in Kambodscha
- Kambodschas Wälder schrumpfen dramatisch. Ganze Gemeinden verlieren dabei ihre Lebensgrundlage.
- Indigene Familien kämpfen ums Überleben, weil Klimaschutzprojekte ohne Rücksicht auf ihre Rechte umgesetzt werden.
- Hilfsprojekte der Welthungerhilfe schenken der Bevölkerung Hoffnung - durch Bildung, Ernährungssicherheit und die Einbindung der Dorfgemeinschaften.
Welthungerhilfe in Kambodscha
Die Welthungerhilfe hat 2003 ihre Arbeit in Kambodscha erneut aufgenommen, nachdem sie zuletzt um 1980 nach dem Zusammenbruch des Pol Pot-Regimes kambodschanische Flüchtlinge in Thailand unterstützt hatte. Aktuell erreichen wir die Menschen in Kambodscha in 7 Projekten. 2023 wurden die Projekte mit 700.000 Euro gefördert. 2023 haben 14.000 Menschen in Kambodscha unmittelbar von unserer Arbeit profitiert.
Ihre Spende für Kambodscha schützt Mensch und Natur
Eigentlich sollen Projekte wie REDD+ helfen, den Klimawandel zu bekämpfen: Wälder bleiben erhalten, der CO₂-Ausstoß sinkt. Doch in Kambodscha geraten viele dieser Maßnahmen zunehmend in die Kritik – weil sie ohne Einbindung der lokalen Bevölkerung durchgeführt werden.
Das Königreich Kambodscha liegt in Südostasien und ist etwa halb so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Das Heimatland von über 17,4 Millionen Menschen ist ein beliebtes Reiseziel. Das Land fasziniert mit der Tempelanlage der Welt, dem Royal Palace, dichter Natur und kultureller Vielfalt.
Hinter dieser Schönheit verbirgt sich eine stille Krise: Rund 30 Prozent der Landesfläche sind von dichtem Regenwald bedeckt. Doch seit 30 Jahren schwindet der Regenwald zusehends. 2,5 Millionen Hektar wurden bisher aus wirtschaftlichem Interesse abgeholzt. Sei es für den Verkauf von Tropenholz oder die Anlage riesiger “Cash Crop-Plantagen”, auf denen landwirtschaftliche Güter für den Export erzeugt werden. Obwohl der Holzeinschlag auf dem Papier seit den 1990er-Jahren verboten ist, wird weiterhin Land an internationale Investoren vergeben. In vielen Fällen blockiert das Umweltministerium die Anerkennung – besonders, wenn das beanspruchte Land in Schutzgebieten liegt. Mit der Vernichtung schwindet die Lebensgrundlage tausender Menschen. Besonders betroffen sind indigene Gemeinschaften, deren Ernährung, Identität und Lebensweise direkt mit dem Wald verbunden sind. Der Lebensraum von Menschen und Tieren steht zunehmend unter Druck.
Obwohl die Bevölkerung in Verhandlungen einbezogen werden müsste, wird oft über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden. Sie werden gezwungen, ihr Land zu verkaufen und aus ihrer Heimat vertrieben. Das sogenannte Land Grabbing bedeutet für sie, dass sie ihre Lebensgrundlage verlieren.
Aktuelles Video aus Kambodscha
Land Grabbing: Wenn indigene Rechte ignoriert werden
Über Jahrzehnte wurden in Kambodscha riesige Landflächen an Investoren vergeben – ohne Mitsprache der Bevölkerung. Besonders indigene Gruppen, die selten offizielle Landtitel besitzen, wurden immer wieder vertrieben.
Zwar gibt es seit 2001 ein Gesetz, das kollektive Landrechte für indigene Gemeinschaften ermöglichen soll, doch die Verfahren sind komplex und teuer. Nur 32 von über 450 Gemeinschaften haben bisher gültige Besitzdokumente erhalten. In vielen Fällen blockiert das Umweltministerium die Anerkennung – besonders, wenn das beanspruchte Land in Schutzgebieten liegt.
Land Grabbing ist auch heute noch ein großes Problem. Mit Ihrer Spende für Kambodscha helfen Sie, Rechte zu sichern und die Stimme der Menschen vor Ort zu stärken.
- In Kambodscha leben über 600 geschützte Tierarten
- Das Land erhielt am 9. November 1953 seine Unabhängigkeit
- Die bedeutendste und im Land am weitesten verbreitete Religion ist der Buddhismus
- Nur 21 Prozent der Bevölkerung Kambodschas lebt in Städten
- 70 Prozent der Bevölkerung lebt von traditioneller Landwirtschaft
- Kambodscha ist eines der Länder, das weltweit am schlimmsten von Land Grabbing betroffen ist
Die Welthungerhilfe engagiert sich in Kambodscha aktiv gegen den Landraub durch Investoren. Dazu gehört, dass Menschen über ihre Rechte aufgeklärt und im Dialog mit politischen Akteuren unterstützt werden. Zusätzlich helfen wir den Menschen, die ihr Land verloren haben, mit landwirtschaftlichen Projekten und bringen ihnen das Thema Naturschutz nahe. Helfen Sie uns mit Ihrer Spende, Investoren die Stirn zu bieten und Landraub langfristig zu verhindern. Jetzt helfen und für Kambodscha spenden!
Wie eine Dorfgemeinschaft in Kambodscha Hunger, Armut und Landraub dank Ihrer Hilfe trotzt
Im abgelegenen Dorf Ke Koung, tief im grünen Norden Kambodschas, zeigt ein Projekt der Welthungerhilfe gemeinsam mit der lokalen Organisation Non-Timber Forest Products, wie viel Hoffnung entstehen kann – wenn man den Menschen zuhört, ihre Stärken fördert und mit der Natur arbeitet, nicht gegen sie.
Die indigene Gemeinschaft der Prouv lebt seit Generationen im Einklang mit dem Wald. Doch illegale Abholzung und Landraub bedrohen ihre Lebensweise. Besonders für Kinder wie die 15-jährige Vien Lita war das Leben lange von Hunger und Hoffnungslosigkeit geprägt. Heute ist ihr Alltag ein anderer: energiereich, selbstbestimmt – und voller Ideen für die Zukunft.
Dank des Projekts wachsen in ihrer Schule nun nicht nur Papayas und Kürbisse, sondern auch neues Wissen, Gemeinschaft und echte Perspektiven.

Was das Projekt in Ke Koung erreicht hat:
- Schulgärten angelegt: Drei Schulen pflanzen gemeinsam Gemüse an – nachhaltig, ökologisch und selbst organisiert.
- Lebenspraktischer Unterricht eingeführt: Das neue Fach „Lebenskunde“ verbindet Wissen über Ernährung, Umweltschutz, Landrechte und Landwirtschaft.
- Ernährung verbessert: Kinder nehmen vitaminreiches Gemüse mit nach Hause und lernen, sich ausgewogen zu ernähren.
- Eltern einbezogen: In Kochkursen lernen Familien, wie man nährstoffreiche Mahlzeiten aus lokalen Zutaten zubereitet.
- Sozialer Zusammenhalt gestärkt: Gemeinsames Lernen, Gärtnern und Kochen verbindet Generationen und stärkt die Dorfgemeinschaft.
- Waldgarten geplant: Über 200 Obstbäume sollen gepflanzt werden – als Beitrag zum Klimaschutz und zur Ernährungssicherung.
- Bewegung gefördert: Neue Sportangebote wie Volleyball und Fußball fördern die Gesundheit und das Selbstbewusstsein der Jugendlichen.
- Bewusstsein geweckt: Das Projekt vermittelt nicht nur Wissen, sondern auch Stolz auf die eigene Herkunft und die Kraft gemeinsamer Veränderung.
Unsere Hilfsprojekte und Unterstützung vor Ort
- In Workshops wird die Bevölkerung der von Landraub bedrohten Gebiete über ihre Rechte aufgeklärt. Zusätzlich erhalten sie Unterstützung auf Verwaltungsebene.
- Alternative Einkommensquellen sorgen für die Verbesserung der Ernährungsgrundlage und den sozioökonomischen Status der Menschen ohne Landbesitz.
- Die Menschen in den betroffenen Gebieten werden für den Naturschutz sensibilisiert. Ihnen werden Alternativen zum illegalen Abholzen des Regenwaldes nahegelegt.
Direkte Hilfe durch Ihre Spende für Kambodscha
Für Kambodscha spenden und unsere Ziele unterstützen

Ernährung: Landwirtschaftliche Schulungen vermitteln Landwirt*innen neue bodenschonende Anbaumethoden, die sie mit hochwertigem Saatgut in neu angelegten Obst- und Gemüsegärten umsetzen.

Landwirtschaft & Umwelt: Speziell angelegte Fischteiche und Gärten mit alternativen Nutzpflanzen eröffnen neue Einnahmequellen. Der Zusammenschluss von Menschen in Agrarkooperativen hilft Kosten zu sparen und bessere Preise bei der Vermarktung zu erzielen.

Stärkung der Zivilgesellschaft: Die Aufklärung über die eigenen Rechte stärkt das Bewusstsein für Möglichkeiten, gegen den illegalen Landraub anzugehen. Die Menschen schließen sich zudem in Solidargemeinschaften zusammen und unterstützen sich gegenseitig.