+++ Aktuell: Eskalation der Gewalt in Haiti +++
Nach monatelangen heftigen sozialen Unruhen eskaliert die Gewalt in Haiti. Die Hauptstadt Port-au-Prince wird von Banden belagert. In nur wenigen Stadtteilen haben noch Supermärkte und Banken geöffnet. Blockaden, Proteste, Plünderungen und Gewaltausbrüche sowie die anhaltende Treibstoffknappheit erschweren die humanitäre Hilfe.
5,5 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Davon sind 3 Millionen Kinder. Fast 277.000 Kinder unter fünf Jahren sind von akuter Unterernährung bedroht. Zurzeit bereiten wir die Unterstützung der Bevölkerung in den am stärksten betroffenen Vierteln von Port-au-Prince vor und sind in Gesprächen mit nationalen Partnerorganisationen. Dafür sind wir weiterhin dringend auf private Spenden angewiesen.
Welthungerhilfe in Haiti
Seit 1974 ist die Welthungerhilfe in Haiti tätig. Aktuell arbeiten wir in 12 Projekten in Haiti. 2023 haben wir die Entwicklung in Haiti mit 7,8 Millionen Euro gefördert. Mit unserer Arbeit in Haiti haben wir 2023 63.000 Menschen erreicht.
Unsere Hilfsprojekte und Unterstützung vor Ort
- Schnelle, unkomplizierte Nothilfe und Versorgung der Bevölkerung von Naturkatastrophen betroffener Gegenden mit lebensnotwendiger Nahrung, Trinkwasser und provisorischen Unterkünften
- Befestigung von Steinwällen zum Schutz der Landwirt*innen gegen Erdrutsche und Überschwemmungen
- Gezielte Aufforstung der Wälder wirkt den Folgen massiver, unkontrollierter Abholzungen entgegen
- Schulungen vermitteln Wissen zu modernen, landwirtschaftlichen Techniken und Umweltschutz
Hilfe für Haiti – kleines Land mit großen Problemen
- Der Name Haiti bedeutet übersetzt „bergiges Land“.
- Haiti war 1804 während der französischen Kolonialzeit der erste karibische Staat, der seine Unabhängigkeit erklärte.
- Knapp 60 Prozent der Einwohner*innen Haitis leben unterhalb der Armutsgrenze.
- Mit einem Wert von 31,1 liegt Haiti im Welthunger-Index 2023 im besorgniserregenden Bereich am unteren Ende der Skala (Rang 115 von 125 untersuchten Ländern). Die Ernährungslage wird der WHI-Bewertungskategorie ernst zugeordnet.
- Die Sterblichkeitsrate für Kinder unter fünf Jahren liegt in Haiti bei knapp sechs Prozent.
Die Republik Haiti liegt südöstlich von Kuba auf dem östlichen Teil der Karibikinsel Hispaniola. Ihr direkter Nachbar ist die Dominikanische Republik, ein beliebtes Reiseziel, das bei Tourist*innen als Urlaubsparadies gilt. Haiti beheimatet rund 11 Millionen Einwohner*innen auf 27.750 Quadratkilometern – das entspricht in etwa der Größe Belgiens.
Das Wort "Karibik" weckt im ersten Moment traumhafte Assoziationen: Malerische Strände, blauer Himmel soweit das Auge reicht, Kokospalmen und ausgelassene Stimmung. Besonders die Dominikanische Republik ist dafür bekannt: Während sie Gegenstand nahezu jedes Karibik-Reiseführers ist, wird ihr direkter Nachbar Haiti so gut wie nie genannt.
Obwohl beide Staaten auf der gleichen Insel liegen, sind die Zustände hier alles andere als paradiesisch: Haiti gilt als das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Knapp 60 Prozent der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze. Die Ernährungslage ist kritisch. Vor allem die Jüngsten leiden darunter: 22,7 Prozent der Kinder unter 5 Jahren sind chronisch unterernährt. Naturkatastrophen wie Wirbelstürme und Erdbeben haben massive Zerstörungen verursacht. Die unkontrollierte Abholzung der Wälder führt regelmäßig zu Erdrutschen und Überflutungen.
Die Welthungerhilfe ist seit 1974 in Haiti aktiv und unterstützt die Menschen vor Ort mit akuter Nothilfe sowie Projekten zur Katastrophenvorsorge, zum Wiederaufbau nach Naturkatastrophen, zur Optimierung der Landwirtschaft und Ernährungssicherung sowie zur Verbesserung der lokalen Infrastruktur. Dennoch gibt es weiterhin eine Menge zu tun: Sie können dabei mithelfen, den Albtraum für die Menschen am Rande des Paradieses zu beenden. Unterstützen Sie unsere Arbeit jetzt mit Ihrer Spende für Haiti.
Direkte Hilfe durch Ihre Spende für Haiti
Für Haiti spenden und unsere Ziele unterstützen
Nothilfe: In Krisensituationen ist schnelles Handeln gefragt. Die Welthungerhilfe hat in Haiti nach Naturkatastrophen wie Wirbelstürmen und Erdbeben immer wieder sofortige Nothilfe geleistet.
Landwirtschaft & Umwelt: Projekte zur Aufforstung der Wälder und landwirtschaftliche Schulungen helfen dabei, Böden und Vegetation vor Erosion zu schützen und so die Existenzgrundlage der Menschen in Haiti zu sichern.
Teil des Notfallplans ist neben Trainings und Simulationen auch die Schaffung von Nothilfe- und Zivilschutzkomitees. In jeder Gemeinde und in jedem Dorf sollen ausgebildete Personen bereit stehen, um die Bevölkerung zu informieren, zu schulen und im Ernstfall mit ihr und für sie handeln zu können.
Mahamadou Issoufou-Wasmeier Projektleiter für die Welthungerhilfe in Haiti