+++ Aktuelles: Krise in Mali +++
Die regierende malische Junta hat beschlossen, die für Februar 2022 geplanten Wahlen auf 2027 zu verschieben. Daraufhin verhängte die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) schwere Sanktionen. Frankreich kündigte außerdem an, sämtliche Truppen aus Mali abzuziehen. Die humanitäre Lage in der Sahelzone besorgniserregend und wird sich durch den Abbruch der diplomatischen Beziehungen Malis wahrscheinlich noch weiter verschärfen.
Rund sechs Millionen Menschen in Mali brauchen Unterstützung, und 1,8 Millionen werden bis August 2022 Nahrungsmittelhilfe benötigen. Die Welthungerhilfe hat Maßnahmen ergriffen, um ihre Bereitschaft und Notfallplanung zu verbessern. Wir möchten sicherstellen, dass wir so lange wie möglich unsere Programme fortführen können – selbst bei einer weiteren Verschlechterung der Sicherheitslage.
Welthungerhilfe in Mali
Schon über 50 Jahre ist die Welthungerhilfe in Mali aktiv - seit 1968. Zur Zeit fördert die Welthungerhilfe 16 Projekte in Mali. 10,4 Millionen Euro hat die Welthungerhilfe 2022 in die Projektarbeit in Mali investiert. So konnten 208.000 Menschen erreicht werden.
- In Mali schult die Welthungerhilfe Bäuerinnen im Anbau vielfältiger Gemüsesorten mit hohem Nährwert, um einseitige Ernährung zu verhindern.
- Neue Geräte, Techniken und besseres Saatgut für die Landwirtschaft helfen dabei, mehr Ertrag zu erwirtschaften und den Hunger zu bekämpfen.
- Durch Alphabetisierungskurse erhalten Bäuerinnen die Chance, aktuelle Regierungs-, Mikrokredit- und Weiterbildungsprogramme vor Ort zu nutzen. Im Jahr 2017 unterstützt die Welthungerhilfe vor Ort in Mali insgesamt über 117.000 Menschen.
Projekt im Fokus
Aktuelle Projekte in Mali
Spenden für Mali - Teufelskreis aus Hunger und Armut beenden
- Die Hungersituation in Mali wird vom Welthungerindex (WHI) 2022 mit 23,2 als ernst eingestuft.
- Die Hälfte der Bevölkerung lebt von weniger als 1,25 US-Dollar am Tag.
- Mali liegt laut Welthungerindex auf Platz 93 von 121 untersuchten Ländern.
- Mali erstreckt sich über eine Fläche von 1.240.000 Quadratkilometern. Im Norden des Landes liegt die unfruchtbare Sahara-Wüste, die rund 60% der Fläche ausmacht. Im Süden herrscht überwiegend feucht-heißes Klima. Hier lebt ein Großteil der Bevölkerung.
- Das Land hat ca. 20,2 Millionen Einwohner*innen und eine rapide Wachstumsrate von 3%. Fast 50% der Bevölkerung sind jünger als 15 Jahre. Die Hälfe der Bevölkerung ist arbeitslos; ein Hauptgrund dafür ist der schlechte Zugang zu Bildung.
- Knapp 300.000 Menschen fehlt es allein in der Region Mopti an einer gesicherten und ausreichenden Nahrungsmittelversorgung.
Mali liegt in Westafrika und ist eines der ärmsten Länder der Welt. Nach der Unabhängigkeit von Frankreich im Jahr 1960 hat die Republik Mali viele Rückschläge erlitten. Dürren, Rebellion, Militärputsch und eine 20-jährige Diktatur brachten das Land in eine instabile Lage.
Wegen ausbleibender Regenfälle waren 2011 bereits 4,6 Millionen Malier*innen vom Hunger bedroht. Durch die Rebellion von Teilen des Tuareg-Volkstamms im Jahr 2012, welche die Unabhängigkeit des Nordens forderten, wurde die innenpolitische Lage noch verschärft. Seitdem kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen und noch immer versuchen Milizen, einzelne Gebiete zu übernehmen.
Die Ernährungslage in Mali dreht sich dadurch in einem Teufelskreis aus Flucht, Armut und Hunger. Knapp eine Million Malier*innen, das sind 5,1 Prozent, leiden an Unterernährung. Im Vergleich zu den 90er Jahren zeigt die weltweit erhobene Studie Welthungerindex (kurz: WHI) aktuell eine Verbesserung der Hungersituation in Mali um zwei Stufen, von „gravierend“ auf „ernst“.
Was ist der Welthungerindex?
Der Welthungerindex führt anhand verschiedener Aspekte, die die Multidimensionalität des Hungers umfassen, jedes Jahr eine Evaluation der Hungersituation für 119 Länder durch. Die Skala des WHI unterteilt sich in folgende Schweregrade des Hungers: „niedrig“, „mäßig“, „ernst“, „sehr ernst“ und „gravierend“. Die Welthungerhilfe ist seit 1968 vor Ort tätig und hat die Ernährungssituation vieler Menschen durch laufende Hilfsprojekte zur Landwirtschaft und Bildung verbessert. Helfen Sie uns mit Ihrer Spende dabei, die Menschen in Mali weiterhin zu unterstützen.
Aktuelles Video aus Mali
Spenden Sie und helfen Sie den Menschen in Mali
Mit Ihrer Hilfe unterstützen Sie unsere Ziele und Hilfsprojekte vor Ort

Ernährung: Um Mangelernährung entgegenzuwirken und eine abwechslungsreiche Ernährungsgrundlage zu schaffen, bringen wir den Landwirt*innen bei, wie sie unterschiedliche, nahrhafte Gemüsesorten anbauen können.

Stärkung der Zivilgesellschaft: Bäuerinnen lernen Lesen und Schreiben, damit Sie Regierungsprogramme nutzen und Mikrokredite beantragen können. Dadurch können sie sich besser um ihre Familien kümmern.

Landwirtschaft & Umwelt: Um eine ertragreichere Ernte zu gewährleisten, erhalten die Menschen auf dem Land neue Geräte und besseres Saatgut, um gegen die Dürreperioden eine Chance zu haben.
Die Malier haben ein Recht auf Frieden, Sicherheit und ein Leben ohne Hunger.
Bernd Schwenk Länderdirektor der Welthungerhilfe in Mali