Hinweis: Die korrekte Bezeichnung des Landes lautet Demokratische Republik Kongo. Zur besseren Lesbarkeit werden auf dieser Seite die Kurzformen "Kongo" oder "D. R. Kongo" verwendet.
+++ Aktuelles: Gewalt in Nord-Kivu treibt Menschen in die Flucht +++
Am 13. Februar 2024 verkündeten Rebellen nach heftigen Auseinandersetzungen mit der staatlichen Armee die Übernahme des strategisch wichtigen Ortes Sake in der östlichen Provinz Nord-Kivu. Über 135.000 Menschen sind seitdem vor der Gewalt in die nahegelegene Provinzhauptstadt Goma geflohen. Goma beherbergte schon vorher fast 700.000 Binnenvertriebene, die unter schlechten Bedingungen in Flüchtlingscamps rund um die Stadt leben.
Die Welthungerhilfe ist in Nord-Kivu und speziell in Goma aktiv. Momentan können wir unsere Arbeit fortsetzen, wir beobachten die angespannte Sicherheitslage aber sehr genau.
Welthungerhilfe im Kongo
Die Welthungerhilfe ist mit ihrer Arbeit seit 1997 in verschiedenen Gebieten im Kongo aktiv. Aktuell erreichen wir die Menschen in der afrikanischen Republik in 19 Projekten. 2023 wurden unsere Projekte mit 12,7 Millionen Euro gefördert und haben 418.000 Menschen erreicht.
Projekt im Fokus
Kongo – Hilfe für ein konfliktgeprägtes Land
- Flächenmäßig ist der Kongo so groß wie ein Drittel der Europäischen Union
- Die Mehrheit der über 105,6 Millionen Kongoles*innen leben unterhalb der Armutsgrenze
- Die Hungersituation im Kongo wird laut WHI 2023 als sehr ernst bewertet
- Im Human Development Index belegt das Land Platz 180 von 191 Ländern
- Etwa 7,1 Millionen Menschen sind im eigenen Land auf der Flucht
- Wie in einigen anderen afrikanischen Ländern gibt es im Kongo eine Diskrepanz zwischen aufblühender Wirtschaft und gravierender Armut
Die Demokratische Republik Kongo liegt in Zentralafrika und ist mit einer Fläche von ca. 2.345.410 Quadratkilometern nach Algerien der zweitgrößte Staat des Kontinents. Es wird geschätzt, dass das Land über 105,6 Millionen Einwohner*innen beheimatet. Die Datenlage im Kongo ist sehr unsicher und beruht in den meisten Fällen auf Schätzungen.
Die Geschichte des Landes ist geprägt von Konflikten, politischer Instabilität und Leid. Heute gehört der Kongo zu den ärmsten Ländern der Welt: Obwohl in der afrikanischen Republik die größten Naturreichtümer des Kontinents liegen, lebt die Mehrheit der Bevölkerung in Armut. Über 35 Prozent der Bevölkerung ist unterernährt.
Mehr als jedes vierte Kind im Kongo ist chronisch unterernährt. Dazu kommen 33 Millionen Menschen auf dem Land, die keinen sicheren Zugang zu sauberem Wasser haben. Schuld daran sind unter anderem die Ausbeutung des Landes für Bodenschätze durch europäische Staaten während der Kolonialzeit sowie Misswirtschaft, Korruption und schwere kriegerische Auseinandersetzungen.
Noch heute ist der Kongo gebeutelt von tödlichen Konflikten. Die Lage ist ernst: Rebellentruppen liefern sich schwere Gefechte untereinander oder mit der staatlichen Armee und gehen dabei auch gegen Zivilist*innen mit extremer Brutalität vor. Millionen von Menschen wurden bereits binnenvertrieben oder sind in die Nachbarländer geflüchtet. Der Kongo gehört zu den Ländern, in denen weltweit die meisten Menschen wegen Gewalt fliehen müssen. Das Leid der Bevölkerung wird zusätzlich durch Krankheitsausbrüche verschärft: Von 2018 bis 2020 erlebte die Republik nicht nur eine Cholera-Epidemie, sondern gleichzeitig den schwersten Ebola-Ausbruch ihrer Geschichte. Seit 2020 litt auch die kongolesische Bevölkerung unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Ende des Jahres 2022 führten außerdem Überschwemmungen zu humanitären Notlagen rund um die Hauptstadt Kinshasa.
Die Welthungerhilfe unterstützt die Menschen im Kongo seit 1997 mit verschiedenen Projekten. Aktuelle Schwerpunkte unserer Arbeit vor Ort sind der Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur, Ernährungssicherung für die Bevölkerung, Unterstützung in der Landwirtschaft, Hygienemaßnahmen und soziale Integration. Darüber hinaus leistet die Welthungerhilfe immer wieder schnelle Nothilfe, die dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Unterstützen auch Sie unsere Arbeit: Informieren Sie sich jetzt und spenden Sie für die Demokratische Republik Kongo.
Unsere Hilfsprojekte und Unterstützung vor Ort
- Menschen im Kongo werden über das Ebola-Virus aufgeklärt und zu Gesundheitshelfer*innen geschult.
- In Dörfern werden hygienische Handwasch-Stationen mit gechlortem Wasser installiert.
- 5.625 Frauen und Männer in der besonders von Hunger und Armut betroffenen Region Nord-Kivu helfen beim Instandsetzen wichtiger Handelsstraßen und erhalten dafür ein vorübergehendes Einkommen.
- 150 Frauen bauen in der Region sechs Baumschulen auf.
- In Schulungen lernen Landwirt*innen innovative Anbaumethoden kennen und erlangen neue Fähigkeiten wie z.B. Imkern.
Direkte Hilfe durch Ihre Spende für den Kongo
Für den Kongo spenden und unsere Ziele und Hilfsprojekte vor Ort unterstützen
Wasser & Hygiene: Die Welthungerhilfe klärt Menschen im Kongo über das Ebola-Virus auf und führt Maßnahmen zur Ebola-Prävention durch.
Ernährung: Die Welthungerhilfe unterstützt diejenigen, die sich an den Wiederaufbau wagen, mit landwirtschaftlichen Projekten und vielfältigen Bildungsangeboten.