Welternährung 02/2017
Verpasste Chance für Afrika
Vom G20-Gipfel gingen keine wirklichen Impulse zur Überwindung von Hunger und Armut ausErstmals stand Afrika im Fokus der G 20. Doch die reichsten Staaten der Erde nutzen den Schwerpunkt nicht, um ungleiche Handelsbeziehungen und andere strukturelle Ursachen von Hunger und Armut abzubauen. Sie setzten auf Privatinvestitionen, ohne diese ausreichend an Standards zu knüpfen.
INTERVIEW: Geht man zu weit, droht Folter
Pressefreiheit und -landschaft sind im Südsudan weitgehend zerstört, die meisten Journalisten flohen ins ExilNashion Joseph Nicolas Modir ist Journalist aus dem Südsudan und arbeitet im ugandischen Exil. Er nahm an einem Workshop in Berlin teil, zu dem die taz Panter Stiftung anlässlich des G20 Gipfels unter dem Motto »Für unabhängigen Journalismus – nicht nur bei uns« elf Journalisten aus verschiedenen afrikanischen Staaten geladen hatte. Im Interview berichtet Im Kommentar Die Hoffnung nicht aufgeben plädiert er für Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Gesundheitszentren
REPORTAGE: Hunger neben Luxushotels
In Mosambik lassen Misswirtschaft und Korruption nur wenige am wirtschaftlichen Aufschwung teilhaben – Archaische AnbaumethodenMosambik besitzt fruchtbare Böden und Bodenschätze. Die Wirtschaft blüht mit sechs- bis acht- prozentigen Zuwachsraten. Trotzdem gehört der südostafrikanische Staat zu den ärmsten Ländern. Misswirtschaft, Korruption und das Aufkeimen alter Konflikte spalten die Gesellschaft. Hinzu kommen Naturkatastrophen wie Zyklone, Überschwemmungen oder anhaltende Dürren.
INTERVIEW: Globale Nothilfe: alle an einem Tisch
Clusteraktivierung professionalisiert die Koordination der internationalen Nothilfe – Das Cluster Ernährungssicherung hat seinen Sitz in RomAndrea Düchting arbeitet für die Welthungerhilfe in Rom im Cluster Ernährungssicherung, das von der Welternährungs- und Landwirtschaftsorganisation und dem Welternährungsprogramm geleitet wird. Sie erläutert, wie die internationalen Koordinierungsplattform funktioniert.
BERICHT: Gute Saat – reiche Ernte
Deutschland kooperiert seit 15 Jahren mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen im Bilateralen Treuhandfonds
Bei der Umsetzung des Menschenrechts auf Nahrung kommt der FAO, der Organisation der Vereinten Nationen für Ernährung und Landwirtschaft, eine zentrale Rolle zu. Unterstützung aus Deutschland erhält sie bei dieser internationalen Aufgabe vor allem vom Ernährungs- und Landwirtschaftsministerium.
Dossier: Krisenmanagement
Seit Monaten warnen die Vereinten Nationen vor Hungersnöten in gleich vier Ländern: Somalia, Südsudan, Nigeria und Jemen. Krieg, Terror und/oder Dürre sind die Ursachen des Hungers, der am Horn von Afrika und in vielen Ländern Ostafrikas das Überleben von Millionen Menschen bedroht. Dringend notwendig sind Warnsysteme, präventives Handeln und Projektansätze, die die Menschen gegen Krisen wappnen und ihre Widerstandskräfte stärken.
- Till Wahnbaeck, Vorstandsvorsitzender der Welthungerhilfe, plädiert dafür, durch vorhersagebasierte Finanzierungen wesentlich früher und effektiver in vorbeugende Maßnahmen zu investieren,
- Kerstin Bandsom informiert, wie die Welthungerhilfe mit Soforthilfe und Projekten zur Stärkung der Widerstandskraft der aktuellen Krisensituation in Somaliland, begegnet • Cornelia Bandowski berichtet über eine Beispiel in Indien, wie nachhaltige Anbauweisen und der Aufbau von Wasserinfrastruktur der örtliche Bedingungen und Traditionen aufgreift, vor Dürrefolgen schützt
- Regine Weber vom Zentrum für Entwicklungsforschung stellt das neue Warnsystem Food Monitor vor.
Große Not im Schatten des Krieges
Der Jemen war bisher kein Projektland der Welthungerhilfe. Nun sieht sie sich in der Pflicht, zu handeln – über 460 000 Kindern droht der Hungertod Im Bürgerkriegsland Jemen ist die Situation laut UN noch alarmierender als in den ebenfalls von Hungersnot bedrohten Ländern Somalia, dem Südsudan oder Nigeria.. Im Wettlauf gegen die Zeit unterstützt die Welthungerhilfe ihren französischen Partner Agence d'Aide à la Coopération Technique Et au Développement (ACTED).