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24.05.2017 | Blog

Jetzt handeln, nicht später!

Eine Aufforderung an die G7-Staaten, in langfristige Lösungen zu investieren, um Hunger und Mangelernährung zu bekämpfen.

Äthiopierin schaut ernst in die Kamera
Die Dürre in Äthiopien verlangt nach langfristigen Lösungen. © Francesca Schraffl
Ulrich Post Mitglied im Redaktionsbeirat

In Teilen von Nigeria, Äthiopien, Jemen, Somalia und des Südsudan sind aktuell 20 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht. Weltweit leiden zwei Milliarden Menschen unter Mangelernährung in all ihren Formen und 800 Millionen Menschen unter Ernährungsunsicherheit. Um das Ziel „Null Hunger bis 2030“ zu erreichen, müssen die Industrieländer jetzt handeln! Der G7-Gipfel in Taormina in Sizilien ist für diese Länder die richtige Plattform, um voranzugehen und eine Führungsrolle zu übernehmen.

Bei dem Gipfel 2015 in Elmau in Deutschland haben sich die sieben führenden Wirtschaftsnationen der Welt (Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, UK, die USA und mit Beobachterstatus: die Europäische Union) verpflichtet, 500 Millionen Menschen bis 2030 von Hunger und Mangelernährung zu befreien. Diese sieben Staaten erwirtschaften zusammen über die Hälfte der globalen Wertschöpfung. Aufgrund ihrer außerordentlichen Macht und Einflussmöglichkeiten tragen sie die größte Verantwortung für das Erreichen der 2015 festgelegten UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung. Die G7 ist ein Dialogforum auf höchster Ebene, bei dem Staats- und Regierungschefs wichtige internationale Fragen diskutieren.

In diesem Jahr wird der Gipfel von der italienischen Regierung ausgerichtet. Wie sie bereits im Vorfeld angekündigt hat, soll dem Thema Ernährungssicherheit höchste Priorität eingeräumt werden. Ziel ist es, die Einhaltung der Versprechen voranzubringen, die vor zwei Jahren in Elmau gegeben wurden.

Zwei Kühe trinken Wasser aus einem Brunnen
Während der Dürre 2016 hat die Welthungerhilfe rund 7000 Tiere in Indien mit Wasser und Futter unterstützt. © Clare Arni

Kurzfristige Lösungen kosten Menschenleben

Niemand bestreitet, dass Fortschritte gemacht wurden, jedoch ist offensichtlich, dass noch deutlich mehr getan werden muss: Laut dem Welthungerindex 2016 ist das Ausmaß des Hungers in sieben Ländern sehr ernst. Aufgrund der ungenügenden Datenlage konnte für 13 Länder kein WHI 2016 ermittelt werden. Es lässt sich aber mit Sicherheit sagen, dass die Situation in mindestens zehn dieser Länder Anlass zu größter Sorge gibt.

Die schockierenden Bilder und Berichte, die uns in den vergangenen Monaten aus Afrika erreicht haben, offenbaren eine noch nie dagewesene Krise, die dringend nach einem neuen Ansatz verlangt. Das Fehlen von strategischen langfristigen Investitionen in Ernährungssicherheit und Ernährung hat zu einer permanenten Krise geführt.  Die Menschen können sich kaum von einer Krise erholen, ehe sie von der nächsten getroffen werden. Auf diese Weise entsteht ein Teufelskreis, aus dem kein Entkommen möglich scheint. Es ist ein moralischer  Imperativ, dass nachhaltige Lösungen den kurzfristigen Nothilfemaßnahmen vorzuziehen sind, oder anders gesagt: Jetzt ist der Zeitpunkt für eine umfassende Lösung. Es braucht Investitionen in langfristige Lösungen zur Bekämpfung der Ursachen von Nahrungskrisen, damit diese sich nicht zu Katastrophen entwickeln. Dadurch wird auch der Bedarf an kostspieligen humanitären Einsätzen reduziert.

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