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20.05.2015 | Blog

Kongo: Eine Landstraße bringt Aufschwung

Eine reparierte Straße bringt Hilfe für Flüchtlinge und die Chance auf Selbstständigkeit.

Bau einer Strasse im Kongo
Männer bauen eine Straße im Kongo. © Christian Kaiser
Kerstin Bandsom Team Communications (bis Februar 2024)

Im Westen der Demokratischen Republik Kongo floriert der Handel. Erstaunlich? Vielleicht. Seitdem die Landstraße zwischen Kyantsaba und Visiki ausgebaut ist, ist in Teilen der Region Kivu der Aufschwung deutlich spürbar. Ein sicherer Zugangsweg an der Grenze von Ruanda und Burundi sollte geschaffen werden. Heute bedeutet die Straße eine echte Chance für ansässige Bauern. Mais, Tomaten, Maniok, Latschen, Seifen und Tücher – in den größeren Ortschaften Kyantsaba und Viski, aber auch in den kleinen Dörfern Cantine und Mabalako kann man heute praktisch alles kaufen. Fahrende Händler und Bauern bieten ihre Waren an.

2013 war die Straße nicht viel mehr als ein schmaler Sandweg

Viele Kilometer Straße hat die Welthungerhilfe in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung und finanzieller Unterstützung von USAID ausgebessert, zwei Brücken sind auf der Strecke instandgesetzt worden. 2013 war die Straße nicht viel mehr als ein schmaler Sandweg. Man konnte ihn zu Fuß, per Rad oder bestenfalls mit dem Motorrad passieren. Mit Autos, geschweige denn mit Lastwagen, kam man hier nicht weiter. „Ohne die Menschen, die die Straße mit uns gebaut haben, hätten wir es nicht geschafft“, sagt Georg Dörken, Landeskoordinator der Welthungerhilfe für den Kongo. Rund 2.000 Menschen, die entlang der Straße leben, beteiligten sich an den Bauarbeiten und verdienten sich so etwas dazu.

Heute sieht man viele Lastwagen auf der Straße. In der Region leben tausende Flüchtlinge, die auf Essenspakete, Medizin und andere Hilfsgüter angewiesen sind. Die Menschen sind vor den Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen hierher geflohen, oft sind sie bei Verwandten untergekommen. Die bislang knappen Nahrungsmittel teilten Gastfamilien und Flüchtlinge unter sich auf. Doch durch die neue Straße kommen nicht nur Hilfspakete, sondern auch die Möglichkeit des Handels – und damit ein wichtiges Stück Selbstständigkeit. Von dem erwirtschafteten Einkommen können weitere Nahrungsmittel eingekauft sowie Ausgaben für Gesundheit und Bildung gestemmt werden. 

Straßenbau ist der Schlüssel für ländliche Entwicklung im Kongo

In den vergangenen Jahrzehnten hat die Welthungerhilfe gemeinsam mit Partnern der EU und USAID 1.500 Kilometer an Wegen und Straßen ausgebaut. „Als wir 1997 unsere Arbeit hier aufnahmen, gab es kaum Infrastruktur. Uns war schnell klar, dass Straßenbau der Schlüssel für Entwicklung sein würde. Denn ohne Anbindung an Märkte gibt es keinen Handel“, sagt Georg Dörken. In Landwirtschaftsschulen erhalten Bauern zudem widerstandsfähigeres und ertragreicheres Saatgut, sie lernen, Pflanzen vor Schädlingen zu schützen, das Saatgut zu vermehren und vielfältig anzupflanzen. Reis, Tomaten, Auberginen, Kohl und andere Gemüsesorten gedeihen seitdem auf den Feldern.

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