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Wann wird ein Naturereignis zur Katastrophe?
Die Natur lässt sich nicht beherrschen. Ob und mit welcher Intensität Naturereignisse auftreten, kann der Mensch nur bedingt beeinflussen. Doch er kann Vorbereitungen treffen. Im Fokus des Weltrisikoberichts 2016 stehen deshalb Fragen der Logistik und Infrastruktur.
Es ist diese Verwundbarkeit einer Gesellschaft, auf deren Basis der WeltRisikoIndex durch eine Multiplikation mit der Exposition gegenüber Naturgefahren für 171 Länder das Katastrophenrisiko berechnet.
4 Kernfragen des WeltRisikoIndex:
- Wie wahrscheinlich ist ein extremes Naturereignis und trifft es auf Menschen?
- Wie verwundbar sind die Menschen durch die Naturgefahren?
- Inwieweit können Gesellschaften akute Katastrophen bewältigen?
- Trifft die Gesellschaft Vorsorgemaßnahmen gegenüber zukünftig zu erwartenden Naturgefahren?
Die globalen Hotspot-Regionen des Risikos befinden sich in Ozeanien, Südostasien, Zentralamerika und im südlichen Sahel.
Besonders hoch ist dieses Risiko dort, wo extreme Naturereignisse auf verwundbare Gesellschaften treffen. Zwar ist auch eine geringe Vulnerabilität kein sicherer Schutz vor Katastrophen, doch sie kann das Risiko reduzieren. Der diesjährige WeltRisikoBericht nimmt das Thema Logistik und Infrastruktur genauer unter die Lupe.
WeltRisikoBericht 2016 – Schwerpunkt: Logistik und Infrastruktur
Marode Verkehrswege, unsichere Stromnetze, baufällige Gebäude: Bei extremen Naturereignissen können fragile Infrastrukturen schwerwiegende Folgen haben. Denn sie stellen eine direkte Gefahr für die Bevölkerung dar. Sie verzögern zudem die effektive Selbsthilfe der Betroffenen und behindern humanitäre Hilfe der lokalen Autoritäten oder aus dem Ausland.
Die Herausforderungen bei Hilfslieferungen liegen meist auf der „letzten Meile“ der Logistikkette: den Transport trotz zerstörter Straßen oder Brücken zu organisieren und bei Knappheit von zum Beispiel Wasser, Essen und Obdach eine gerechte Verteilung zu gewährleisten. Der WeltRisikoBericht 2016 zeigt mit seinem Schwerpunktthema, in welcher Weise Logistik und Infrastruktur maßgeblich mitentscheiden, ob aus einem extremen Naturereignis eine Katastrophe wird.
Wenn Infrastrukturen wie Verkehrsnetze oder die Gesundheitsversorgung durch Naturgewalten Schaden nehmen, droht eine humanitäre Katastrophe. Schnelles Reagieren ist dann dringend geboten, damit sich die betroffenen Menschen mit dem Nötigsten versorgen können. Informationstechnologien wie Internet oder Mobiltelefone, aber auch neuere Instrumente wie Drohnen oder 3D-Drucker können die humanitäre Logistik dabei unterstützen – wenn sie nicht selbst durch den Zusammenbruch der Stromversorgung gestört sind. Unabhängig von technischen Lösungen bleiben jedoch viele Herausforderungen bestehen: etwa die Stärkung der Selbsthilfe, die Koordination zwischen beteiligten Akteuren, die Nutzung lokaler Ressourcen sowie die kontrovers diskutierte Zusammenarbeit mit Privatwirtschaft und Militär.