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13.10.2014 | Blog

Zahlen aus dem Welthunger-Index 2014

Es gibt Erfolge bei der Hungerbekämpfung, dennoch bleibt die Lage ernst.

Mutter arbeitet im Gemüsegarten
Queen, 36, arbeitet in ihrem Gemüsegarten in Sambia. Queen, 36, works in her vegetable garden. Queen is a participant in Concern's RAIN programme and has recieved tools, seeds, livestock and training. © Gareth Bentley/Concern
Andrea Sonntag Policy and External Relations

Die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen haben sich verpflichtet, Hunger und Armut bis 2015 zu halbieren. Dieses Ziel wird voraussichtlich nicht erreicht. Zwar haben sich die Werte des Welthunger-Index (WHI) insgesamt seit 1990 um 39 Prozent verbessert, doch noch immer nehmen nach Schätzungen der Welternährungsorganisation (FAO) weltweit 805 Millionen Menschen nicht genügend Kalorien zu sich, um satt zu werden.

Laut Welthunger-Index ist die Lage in 14 Ländern "sehr ernst":  insbesondere in Afrika südlich der Sahara sowie in Haiti, Laos, Timor-Leste und im Jemen. Eritrea und Burundi werden wie im Vorjahr als „gravierend“ eingestuft. Hier gelten mehr als 60 Prozent der Bevölkerung als unterernährt.

Lesen Sie hier den ganzen Bericht oder blättern Sie sich durch die Kurzversion.

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Verglichen mit 1990 konnten 26 Länder den Hunger um mindestens die Hälfte reduzieren, darunter Angola, Ghana, Malawi, Kambodscha, Thailand und Vietnam. Während sich Angola seit 2002 langsam vom Bürgerkrieg erholt, haben die Regierungen von Ghana und Vietnam durch Investitionen in die Landwirtschaft, ländliche Entwicklung, Bildung und Gesundheit eine beeindruckende Verbesserung der Ernährungssituation ihrer Länder erreicht. 

Mangelernährung führt bei Kindern zu bleibenden Schäden

Manche Erfolgsmeldungen übersehen jedoch eine Form des Hungers: den verborgenen Hunger  Dieser Mangel an Mikronährstoffen, also an lebenswichtigen Vitaminen und Spurenelementen, führt vor allem bei Kindern in den ersten 1.000 Tagen zu dauerhaften Schäden. Für eine gesunde Entwicklung ist eben nicht nur eine ausreichende Menge an Nahrung entscheidend, sondern auch ihre Qualität und Ausgewogenheit. Weltweit sind rund zwei Milliarden Menschen vom versteckten Hunger betroffen – und das auch in Schwellen- und Industrieländern. In zwei der drei Komponenten des WHI spiegelt sich auch diese Form der Fehlernährung wider: Untergewicht bei Kindern und Kindersterblichkeit.

Fehlernährung gehört auf die internationale Agenda 

Ende November 2014 findet in Rom die zweite internationale Ernährungskonferenz (ICN2) statt. Sie wird von der FAO und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) organisiert, um das Thema Ernährung noch stärker auf der internationalen Agenda und in nationalen Politiken zu verankern. Konkrete Ziele und Maßnahmen sollten dann auch für Formen der Fehlernährung verabschiedet werden, damit das Recht auf angemessene Nahrung in ausreichender Menge und Qualität für alle Wirklichkeit werden kann.

Larissa Neubauer ist Mitarbeiterin der Welthungerhilfe in Bonn. Den ungekürzten Artikel finden Sie in der Zeitung Welternährung 3/2014.

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