Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Seiteninhalt springen Zum Footer springen

Eine Frau steht mir zwei Ziegen in einem Stall, Niger 2021.
Niger

Viele Baustellen, ein Ziel: Stabilisierung

Projektstatus beendet
Projektbudget 1.837.679 €
Themenschwerpunkt
Landwirtschaft & Umwelt Ländliche Entwicklung fördern

Die Situation in der Region Diffa ist angespannt. Seit 2013 gibt es im nahegelegenen Nigeria immer wieder gewaltvolle Überfälle und Anschläge der Terrorgruppe Boko Haram. Das führt dazu, dass sich in Diffa sowohl nigerianische Geflüchtete als auch Binnenvertriebene aus dem Niger ansiedeln. Doch die Region kann die Bevölkerungszuwanderung kaum stemmen. Schon seit Jahren leiden die Menschen in Diffa unter den Auswirkungen des Klimawandels und der unter anderem damit zusammenhängenden Dürre – und wenn es regnet, kommt es zu Überschwemmungen, da der ausgetrocknete Boden die Wassermassen nicht aufnehmen kann. 

Hinzu kommt der gewaltvolle Konflikt. Die meisten fruchtbaren Felder liegen zur besseren Wasserversorgung entlang des Flusses Komadougou Yobé. Doch sie können nicht mehr bestellt werden, da der Fluss die Grenze zur Konfliktregion ist. Der Anbau von Lebensmitteln hier wäre schlicht zu gefährlich. Auch der Fischereibetrieb auf dem Fluss ist aus diesem Grund fast komplett zum Erliegen gekommen. So verschärft sich die Ernährungssituation weiter. Die Kombination aus Nahrungsmittelknappheit und Flüchtlingsströmen stellt die Menschen in Diffa vor eine Herausforderung. Die Situation in der Region ist angespannt und besonders Frauen sind übermäßig stark betroffen. Viele haben in den letzten Jahren ihre Anstellung verloren. 

Ackerland zurückgewinnen

Klimawandel: Eine Bedrohung für Umwelt und Menschen

Damit sich die Lage in der Region wieder stabilisiert und die Lebensbedingungen aller verbessert werden, rief die Welthungerhilfe ein Projekt ins Leben, das an vielen verschiedenen Punkten ansetzt. So werden, um den Zugang zu Lebensmitteln zu verbessern, die durch Trockenheit degradierten Flächen wieder zurückgewonnen. Zusätzlich werden Gemeinschaftsgärten für den Gemüseanbau angelegt, die mit solarbetriebenen Pumpen bewässert werden. Besonders schutzbedürftige Haushalte erhalten zudem Saatgut. 

Auch Ousseina Manzo nimmt an dem Projekt teil. Die 49-jährige Mutter musste nach wiederholten Angriffen der Terrorgruppe Boko Haram ihre Heimat verlassen und floh 2019 mit ihrer Familie in die Diffa Region. Dort nahm sie an einer Schulung in den Bereichen Gesundheit, Gemüseanbau und Ernährung teil. Im Anschluss bekam sie sowohl landwirtschaftliche Geräte für den Gemüseanbau sowie Saatgut. „Dank der Gärtnerei können wir jetzt Kohl, Salat und Tomaten essen und verkaufen.“ Mittlerweile wurde sie sogar zur Vorsitzenden der Women's Nutrition Group (WNG) gewählt.  

Aufklärung gegen Unterernährung 

Ein wichtiger Bestandteil des Projektes ist auch die Aufklärung über Unter- und Mangelernährung. Deshalb werden Frauen in Gesundheitszentren zu Gesundheitshelferinnen ausgebildet. Nach ihrer Ausbildung gehen sie in die umliegenden Gemeinden, um die lokale Bevölkerung über gesunde Lebensmittel sowie Anzeichen von Unter- und Mangelernährung aufzuklären.

Yagana Elhadji ist in der Diffa Region geboren und hat selbst Geflüchtete aufgenommen. Die 38-Jährige nahm an einer Gesundheitsschulung teil und arbeitet nun als freiwillige Gesundheitshelferin in den Gemeinden. Dabei untersucht sie die Bevölkerung in den Dörfern auf Unter - oder Mangelernährung. Bei Unterernährung verweist sie die Menschen an das Gesundheitszentrum, wo sie dann betreut werden. 

Eine Frau steht vor einer Gruppe Frauen unterrichtet sie, Niger 2021.
Yagana unterrichtet Frauen über die Anzeichen von Unter- und Mangelernährung. © Welthungerhilfe

Diese Schulungen ermöglichen es, die Bevölkerung über die Themen gesunde, nahrhafte Ernährung und Hygiene aufzuklären. Dank dieser Sensibilisierung besuchen die Menschen zunehmend die Gesundheitszentren und die Zahl der unterernährten Kinder und Frauen sinkt stetig. Zusätzlich werden auch die Hygienestandards durch den Bau von Trinkwasserstellen und Latrinen verbessert. So wird unter anderem das Risiko an Durchfall zu erkranken verringert.

Ziegenzucht bringt Einkommen

So wie Ousseina Manzo kam auch Boussam Malam Ari als Geflüchtete aus Nigeria in die Diffa Region. Sie musste ihr Zuhause in Kangarwa aufgrund der unsicheren Lage verlassen. Boussam nahm an einem Kurs zur Gründung eines Kleinunternehmens teil. Nach der Kursteilnahme nahm sie einen kleinen Kredit auf und kaufte davon ein paar Ziegen. Jetzt züchtet sie die Tiere, zieht sie groß und verkauft sie nach einigen Monaten weiter. Das Futter für ihre Tiere kann sie zu einem fairen Preis bei einer Futtermittelbank erwerben, die im Rahmen des Projektes eröffnet wurde. Durch ihre Ziegenzucht kann sie jetzt ihre gesamte Familie ernähren.

Eine Frau füttert ihre Ziegen, Niger 2021.
Boussam Malam Ari bei der Fütterung ihrer Ziegen. © Welthungerhilfe

So hilft die Welthungerhilfe in Diffa

Jetzt Menschen weltweit unterstützen – mit Ihrer Spende!

Alle Fakten zum Projekt

Nov 2018 Projektbeginn
Sep 2022 Projektende
0 € Projektbudget 2024
1.837.679 €
Themenschwerpunkte
Nothilfe
Landwirtschaft & Umwelt
Ernährung
Wasser & Hygiene
Wirtschaftliche Entwicklung
Stärkung der Zivilgesellschaft
Projekt-ID NER 1027-18
  • Die URL wurde in die Zwischenablage kopiert

Das könnte Sie auch interessieren