Bio-Obst aus Sri Lanka
Mit organischer Landwirtschaft in die Zukunft
Die jüngste Geschichte Sri Lankas ist geprägt durch einen ebenso langen wie blutigen Bürgerkrieg. 26 Jahre dauerte der Konflikt zwischen der singhalesischen Regierung und den Tamilen, der erst 2009 endete. Hunderttausende Menschen flohen vor den Kämpfen in Flüchtlingslager. Die Jahrzehnte des Krieges haben ein zerrüttetes Land hinterlassen.
Der "Wundermann" von Sinnadamban
Iyanthurai Wikkineswaran ist in vieler Hinsicht ein ungewöhnlicher Mann. Nach einer Schulung durch die Welthungerhilfe hat er seinen Betrieb im Dorf Sinnadamban im Distrikt Vavuniya erfolgreich auf organische Landwirtschaft umgestellt.
Sinnadamban hat auf organische Landwirtschaft umgestellt
Bauer Wikkineswaran benutzt biologische Pflanzenschutzmittel, die er aus Kräutern selbst herstellt, macht seinen eigenen Kompost und nutzt die Kräfte der Natur, um eine möglichst große Vielfalt an Nutzpflanzen ernten zu können.
Das eigentliche Wunder des "Wundermannes" lässt sich leicht erklären. Er verzichtet auf die vielerorts vorherrschende Monokultur. Meist werden in Sri Lanka großflächig Reis, Chili, Auberginen, Zwiebeln und Maniok angebaut. Iyanthurai dagegen verfolgt eine durchmischte Pflanzungsweise. Praktisch heißt das, er setzt schneller wachsende Pflanzen zwischen langsamer wachsende Pflanzen. Die eine Pflanze fördert dabei das Wachstum der anderen.
Langfristige Erträge statt schneller Profite
Es geht beim ökologischen Ansatz des "Wundermannes" vor allem um langfristige Erträge. Iyanthurai kann das ganze Jahr über ernten. Bauern dagegen, die ausschließlich Zwiebeln oder Chili anbauen, verdienen zwar ein bis zwei Ernteperioden lang gutes Geld, den Rest des Jahres aber verfügen sie über kein Einkommen.
Der Bio-Markt wächst auch in Sri Lanka
Noch sind Bauern, die ökologische Landwirtschaft betreiben, in Sri Lanka in der Minderheit. Organisch angebautes Obst und Gemüse sind ein Nischenprodukt. Aber die Nachfrage wächst stetig. Für Iyanthurai Wikkineswaran hat sich die Mühe gelohnt. Zwei Jahre nach der Rückkehr aus einem der Flüchtlingslager in sein Heimatdorf hat er dank der ökologischen Landwirtschaft sein Leben auf eine sichere und tragfähige Grundlage gestellt.
Die Welthungerhilfe unterstützt weitere 3.000 Bauernfamilien in Sri Lanka auf ihrem Weg aus Hunger und Armut. Bitte helfen Sie uns dabei!