EINE WELT ohne Hunger – Unsere Verantwortung
Die Konferenz und die Sonderinitiative des BMZ "Eine Welt ohne Hunger" gibt der Hungerbekämpfung in der deutschen Entwicklungspolitik einen neuen Stellenwert.
Ländliche Entwicklung und Landwirtschaft stehen im Mittelpunkt der Initiative. Das ist richtig und wichtig, denn zwei Drittel der 800 Millionen Hungernden leben in kleinbäuerlichen Strukturen. Die Initiative des BMZ ist auch ein wichtiges Signal an die G7, die im Juni ihren Gipfel auf Schloß Elmau abhalten werden.
Eine deutsche Sonderinitiative allein ist bei Weitem nicht ausreichend, um den Hunger zu überwinden. Auf dem G7-Gipfel müssen die beteiligten Regierungen zeigen, dass sie dieses Ziel ernst nehmen, indem sie ihre finanzielle und politische Unterstützung deutlich ausbauen.
Hierbei gilt es insbesondere,
- die Landrechte von Kleinbauern zu stärken,
- bäuerliche Strukturen gezielt zu fördern – und zwar mit einem besonderen Fokus auf von Armut gezeichneten Regionen,
- die lokale Wertschöpfung zur Steigerung der Einkommen im ländlichen Raum aufzubauen,
- die ökologischen Vorteile der bäuerlichen Landwirtschaft zu nutzen und zu stärken,
Der Fokus der Politik darf sich aber nicht auf Entwicklungsländer beschränken.
In unserer von einem zunehmenden Ego-Kapitalismus geprägten Welt geht es auch um uns: Nur wenn wir unseren Ressourcenverbrauch senken, das Klima schützen und bereit sind, die Ungleichheit durch Einkommensgerechtigkeit zu überwinden, werden wir in einer friedlicheren und von Hunger befreiten EINENWELT leben. Das BMZ hat schon einige Schritte zu mehr politischer Kohärenz unternommen.
Das kann aber erst der Anfang sein. Die Umsetzung der Globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) erfordert eine Überwindung der Abgrenzung zwischen den Ministerien – nur dann können gemeinsam die globalen Herausforderungen angegangen werden.