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28.04.2015 | Blog

Hintergründe über Nepal

Am Morgen des 25. April 2015 erschütterte ein schweres Erdbeben den Himalaya-Staat Nepal. Das Beben kostete tausenden Menschen das Leben. Nach der Katastrophe leistet die Welthungerhilfe gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen Unterstützung.

Trümmer in Nepal.
Das Erbeben in Nepal hat ein so schon geschwächtes Land getroffen. © Pilar © Daniel Pilar
Faktenblatt – Nepal nach dem Erdbeben (Stand April 2016)

Nepal gehört zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Die Erdbebenkatastrophe trifft somit ein Land, dessen Wirtschaft ohnehin geschwächt ist und in dem viele Familien am Existenzminimum leben. Eine Zusammenfassung über die Situation im Land.

2006 wurde in Nepal nach einem zehnjährigem Bürgerkrieg der Friedensprozess eingeleitet. Doch noch immer sind die politischen Rahmenbedingungen in dem asiatischen Land schwierig: Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von 730 US-Dollar im Jahr 2013 ist Nepal das zweitärmste Land Südasiens und zählt zu den 20 ärmsten Ländern der Welt. Ein Viertel der Bevölkerung lebt unterhalb der nationalen Armutsgrenze.

Kinder sind mangelernährt

Fast jedes zweite Kind unter fünf leidet an Mangelernährung, ein Drittel der Kinder ist untergewichtig. Der Welthunger-Index stuft die Ernährungslage als „sehr ernst“ ein.

Und das, obwohl Nepal ein Agrarstaat ist. Mehr als 50% der Menschen leben als Bauern auf dem Land. Die meisten können jedoch nur mühsam von dem leben, was sie auf ihren Feldern erwirtschaften. Die unzugängliche Topografie mit ihren steilen Hängen und der Klimawandel verschärfen die schwierige Situation der Bauern. Monsunregen schwemmen wertvollen Ackerboden fort, Dürreperioden vernichten Ernten und ruinieren Weideflächen. Die Welthungerhilfe arbeitet seit 1972 in ländlichen Gebieten Nepals. Gemeinsam mit der Partnerorganisation Rural Reconstruction Nepal und den Bewohnern entwickeln sie Projekte, um die Ernährung sicherer zu machen, die Bewässerungs- und Trinkwasserversorgung auszubauen und die extremen Folgen des Klimawandels abzumildern.

Schwach ausgebaute Infrastruktur

Die Infrastruktur ist ein großes Problem in Nepal. Nur 31 Prozent der Menschen haben Zugang zu angemessener sanitärer Versorgung. 3,5 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Und das Wegenetz ist in dem von Tälern und Bergen geprägten Land nur schwach ausgebaut. Häufig müssen die Menschen weite und unwegsame Strecken zu Fuß zurücklegen, um zum nächstgelegenen Ort zu kommen und ihre Waren zu verkaufen.

Die Bildungssituation hat sich zuletzt etwas verbessert und mehr Kinder besuchen zumindest die Grundschule. Doch 30 Prozent verlassen die Schule vor der achten Klasse und 1,6 Millionen Kinder – zumeist Mädchen – müssen arbeiten, statt zur Schule zu gehen. Besonders Kinder aus marginalisierten Bevölkerungsgruppen durch Armut, Gewalt und Ausbeutung gefährdet.

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