Die Corona-Pandemie stellt uns immer wieder vor neue Herausforderungen: Von Social Distancing bis zu Ausgangssperre haben wir erlebt, wie schnell sich unser Alltag verändern kann. Wir wissen, dass die Pandemie uns noch einige Zeit begleiten wird, denn immer noch stecken sich jeden Tag Menschen in Deutschland und weltweit mit dem Coronavirus an.
- Die Entwicklung von Pandemien im Globalen Süden
- Impfquoten, Hospitalisierungsraten und Infektionsraten in Ländern des Globalen Südens
- Die Corona-Krise als Hungerkrise
- Maßnahmen der Welthungerhilfe gegen Hunger als Folge von Corona: Wir unterstützen fünf Millionen Menschen in 35 Ländern
- Corona-Nothilfe: Projekte der Welthungerhilfe
COVID-19 ist vor allem für jene Länder verheerend, die ein schlechtes oder kaum funktionierendes Gesundheits- und Sozialsystem haben.

Wie Corona das Leben der Menschen in unseren Projektländern beeinflusst.
In anderen Ländern ist die COVID-19-Bedrohung jedoch noch wesentlich größer als bei uns. In Syrien beispielsweise hat die Pandemie die Menschen besonders hart getroffen. "Jobs sind durch die Pandemie weggefallen, Lieferketten abgebrochen und das syrische Pfund verlor derart an Wert, dass viele Menschen sich nicht einmal mehr Brot leisten konnten", berichtet Halil Kurt, Programmdirektor der Welthungerhilfe in Syrien und der Türkei. Infolge des Bürgerkriegs gibt es außerdem keine funktionierende Gesundheitsversorgung. Vor allem in den Flüchtlingscamps im Norden Syriens sind die hygienischen Bedingungen, die so wichtig sind, um die Verbreitung des Virus einzudämmen, absolut unzureichend.
Die Welthungerhilfe unterstützt Regionen, die schon zuvor unter Armut, Hunger, Kriegen, Flucht und den Auswirkungen des Klimawandels gelitten haben. Mit Ihrer Spende können Sie dazu beitragen, die Pandemie für die Menschen in den Ländern des Globalen Südens schnell und wirksam zu bekämpfen. Spenden auch Sie für die Corona-Hilfe – jeder Euro ist wichtig.

Der Klimawandel verschärft die Ernährungssituation vieler Menschen. Ohne ambitionierte Klimapolitik bleibt die Ernährungssicherung auf der Strecke.
Die Entwicklung von Pandemien im Globalen Süden
Als Pandemie wird die weltweit starke Ausbreitung einer Infektionskrankheit mit hohen Erkrankungszahlen und schweren Krankheitsverläufen bezeichnet. Während sich Pandemien geschichtlich häufig auf dem Landweg oder per Schiff verbreiteten, gelten heute Flugrouten als die schnellsten Ausbreitungswege von Infektionskrankheiten. Der demografische Wandel, Antibiotika-Resistenzen, aber vor allem der Klimawandel können die Bekämpfung der Krankheiten erschweren.
Durch das Schmelzen der Polkappen und Abtauen von Permafrostböden werden zudem neue Erreger freigelegt, die in Umlauf kommen. Das Auftreten von wiederkehrenden Pandemie-Phasen ist somit in Zukunft wahrscheinlich. Insbesondere Länder des Globalen Südens sowie Krisengebiete, in denen Krieg oder bewaffnete Konflikte herrschen, haben durch die Ausbreitung einer Pandemie mit zusätzlichen Herausforderungen zu kämpfen. Fragile Staaten haben nicht die Möglichkeit, die nötige Infrastruktur zu liefern, um die Eindämmung der Viren zu ermöglichen und den Verlauf der Pandemie zu entschleunigen.
Eine fehlende medizinische Versorgung führt vor allem bei Kindern und geschwächten Menschen zu schweren Krankheitsverläufen und höheren Sterberaten als in Industriestaaten. Bewohner*innen in Ländern des Globalen Südens ist es oft nicht möglich, entsprechende Hygienestandards einzuhalten, da sie keinen Zugang zu Desinfektionsmitteln, Seife oder fließendem Wasser haben. Aufgrund dessen ist die Ausbreitung und Ansteckungsgefahr von Viren besonders hoch.

Wenn Menschen die Mittel, Gelder und Maßnahmenpläne für die Eindämmung der Pandemie fehlen, kann sich diese oft wesentlich schneller und schwerwiegender entwickeln als in einem Industrieland. Viele Menschen in Ländern des Globalen Südens arbeiten und leben im sogenannten „informellen Sektor“, den Slums. Dieser wird von der Regierung weder kontrolliert noch registriert.
Rentenkassen, Zugang zu Sozialleistungen oder dem Gesundheitssystem sind oft an eine Beschäftigung innerhalb des formalen Sektors gebunden. Bei einer Ausgangssperre fallen den Arbeiter*innen des informellen Sektors jegliche Einkommensquellen weg, wodurch auch Lebensmittel oft nicht mehr bezahlbar sind. Es fehlt jegliches soziales Sicherungssystem.

Angesichts der globalen Pandemie geht es jetzt um Schnelligkeit und Solidarität statt nationalem Impf-Egoismus. Wenn wir jetzt nicht rasch handeln, zieht sich die Pandemie noch über Jahre hin und kostet uns astronomische Summen.
Mathias Mogge Generalsekretär der WelthungerhilfeImpfquoten, Hospitalisierungsraten und Infektionsraten in Ländern des Globalen Südens
Seit Dezember 2020 werden in vielen Ländern Corona-Impfungen durchgeführt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich bis Mitte 2022 das Ziel gesetzt, 70 Prozent der Weltbevölkerung zu impfen. Mehrere Länder haben dieses Ziel nicht erreicht. Viele afrikanische Länder zum Beispiel sind davon noch weit entfernt, weil sie sich den teuren Impfstoff nicht leisten können.
Die WHO beklagt diese ungleiche Verteilung und hat Regierungen sowie Pharmakonzerne dazu aufgerufen, eine gerechte weltweite Verteilung der Impfstoffe sicherzustellen. Die Welthungerhilfe befürchtet, dass durch diese Ungleichheit Entwicklungserfolge der letzten Jahrzehnte gefährdet werden.
Um diesem Problem entgegenzuwirken, ist die Impfstoffinitiative COVAX gegründet worden. Unter der Führung der WHO, der Impfallianz Gavi, der Forschungsallianz CEPI und UNICEF sorgt die Initiative für eine gerechte Verteilung der Impfstoffe, so dass auch die Menschen in einkommensschwachen Ländern die Möglichkeit auf eine Impfung haben. 47 afrikanische Länder haben sich der Initiative bisher angeschlossen.
Karte: Verabreichte COVID-19-Impfungen pro 100 Personen. Alle Impfdosen, einschließlich Booster, werden einzeln gezählt. Da ein und dieselbe Person mehr als eine Dosis erhalten kann, kann die Anzahl der Dosen pro 100 Personen höher als 100 sein.
Die Corona-Krise als Hungerkrise
In vielen afrikanischen Ländern hat die Pandemie fatale wirtschaftliche Konsequenzen, vor allem für die ärmere Bevölkerung. Viele Menschen haben ihre Einkommensquelle verloren, gleichzeitig sind Lebensmittelpreise stark angestiegen. Bestehende Krisen und Konflikte können sich dadurch verstärken. Ergebnisse einer Alliance2015-Studie zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie im Globalen Süden zeigen: Neun von zehn der Befragten sind heute ärmer, vier von zehn haben durch die Corona-Krise einen schlechteren Zugang zu Nahrung. Helfen Sie jetzt und spenden Sie für Menschen, deren Not sich durch Corona verschärft hat.
"Die Corona-Pandemie funktioniert wie ein Brandbeschleuniger für ohnehin schon bestehende Krisen", so Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe. In der Folge droht die Zahl der Hungernden auch aufgrund des Klimawandels und der weltweiten Kriege weiter zu steigen. Um die Ärmsten und Schwächsten weltweit zu unterstützen, deren Not durch die Corona-Krise noch verstärkt wurde, setzt die Welthungerhilfe vielfältige Maßnahmen um, die auf die spezifischen Gegebenheiten vor Ort zugeschnitten sind.
Maßnahmen der Welthungerhilfe gegen Hunger als Folge von Corona: Wir unterstützen fünf Millionen Menschen in 36 Ländern
Mit einem globalen COVID-19-Programm unterstützen wir gemeinsam mit unseren Partner*innen fünf Millionen Menschen in 36 Ländern. Wir stellen Hygienemöglichkeiten und Nahrungsmittel bereit und fördern Menschen langfristig dabei, ihre wirtschaftlichen Tätigkeiten wieder aufzunehmen und künftig besser gegen Krisen gewappnet zu sein. Dazu gehören Investitionen in die Landwirtschaft, in die Wasser- und Sanitärversorgung und in die Unterstützung von lokalen Märkten und Wertschöpfungsketten.
Eindämmung des Pandemiegeschehens in Ländern Globalen Südens
- Entwicklung wirtschaftlicher Mikroprojekte zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit
- Verteilung von Handwaschkits und Masken
- Direkte Bargeldhilfe an besonders bedürftige Familien
- Wöchentliche Marktanalysen, um frühzeitige Trends im Zusammenhang mit Ernährungssicherheit und den wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zu erkennen
- COVID-19-Kommunikationsmaterialien und Sensibilisierungskampagnen (z. B. über Theaterprojekte zum Mitmachen, Radiospots)
- Logistische Unterstützung der staatlichen Einrichtungen bei der Ermittlung von Kontaktpersonen
- Bereitstellung der erforderlichen Ausrüstung (z. B. Beatmungsgeräte) für lokale Kliniken und Krankenhäuser zur Behandlung von COVID-19-Patienten
Maßnahmen gegen Lebensmittelknappheiten & Hunger
- Verteilung von Saatgut und Setzlingen zum Anbau eigener Nahrungsmittel
- Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion durch Bewässerungssysteme
- Verbesserung der häuslichen Lebensmittel-Lager (Belüftung/Isolierung), um Lebensmittelverluste zu minimieren
- Unterstützung der Landwirt*innen und Imker*innen mit Hilfsmitteln und Marketing
- Nahrungsmittelhilfe
- Bereitstellung von Viehfutter & Viehimpfungen
- Geldleistungen & Gutscheine für dringend benötigte Lebensmittel in Welthungerhilfe-Vertragsläden
- Bereitstellung von sauberem Trinkwasser
Alle Maßnahmen werden mit unseren lokalen Partnerorganisationen an die spezifischen Bedarfe und die Situation vor Ort angepasst. Die Arbeit der Welthungerhilfe zu COVID-19 erfolgt in enger Abstimmung mit lokalen Regierungen, UN und weiteren relevanten Akteuren und entspricht den nationalen COVID-19-Bestimmungen und Reaktionsplänen.
Corona-Nothilfe: Projekte der Welthungerhilfe
Mit der weltweiten Verbreitung des Coronavirus sind unsere Teams mit über 3.100 Mitarbeiter*innen in 36 Projektländern besonders gefordert. Sie setzen sich dafür ein, den Kampf gegen Hunger und Armut fortzuführen. Trotz aller nötigen Vorsichtsmaßnahmen und Einschränkungen gilt: Unsere weltweite Hilfe geht weiter - dank Ihrer Corona-Spenden.
Das Virus und der durch die Schutzmaßnahmen entstandene Hunger, sowie weitere multiple Krisen, bedrohen immer noch unvorstellbar viele Leben. Wir alle sind gefordert! Helfen Sie jetzt und spenden Sie für Menschen weltweit, wo die Not durch Corona am größten ist.

All die, die weltweit Hunger leiden und bereits geschwächt sind, sind einem höheren Risiko ausgesetzt. Diese Menschen brauchen jetzt dringend Hilfe! Bitte unterstützen Sie uns dabei – mit Ihrer Spende.
Mathias Mogge Generalsekretär der WelthungerhilfeSo können Sie helfen

Schon 15 Euro reichen für ein (Corona-)Hygiene-Paket mit u.a. Handseife, Handschuhen, Shampoo, Zahnpasta und Zahnbürsten.

50 Euro leisten beispielsweise einen wichtigen Anteil bei der Errichtung öffentlicher Handwaschstationen.