Welternährung 01/2017: "Mit Skill-up zum Jungunternehmer"
„Ich gehe nicht ins Krankenhaus, da werde ich noch kränker“ – dieser Gedanke ist in Westafrika weitverbreitet. Seinen Ursprung hat er in der Ebola-Epidemie, die ihren Höhepunkt von Dezember 2013 bis Dezember 2015 hatte. Damals haben die öffentlichen Kliniken komplett versagt: An Ebola erkrankte Patient*innen wurden nicht konsequent von anderen getrennt, die hygienische Situation war katastrophal, eine grundlegende Infektionskontrolle unmöglich.
Unter diesen Zuständen litten auch Menschen, die an Malaria, Lungenentzündung oder Durchfall erkrankt waren. Aus Angst, sich mit Ebola anzustecken, verweigerten sie den Klinikbesuch. Noch heute sieht die Bevölkerung das öffentliche Gesundheitssystem äußerst skeptisch. Das soll sich ändern: Die Welthungerhilfe arbeitet zusammen mit lokalen Partnern in je zwei Distrikten in Sierra Leone und Liberia an einer funktionierenden und effektiven Gesundheitsversorgung.
Hohe Krankheitsrate unter der Bevölkerung
Rund 410.000 Bewohner*innen profitieren von dem Projekt. Viele haben selbst gegen das Ebola-Virus gekämpft. Durch die Krankheit konnten sie ihre Felder nicht bestellen, die Tiere nicht auf die Weide führen oder anderen Tätigkeiten nachgehen. Armut und Hunger haben sich durch die Epidemie noch weiter ausgebreitet als zuvor, entsprechend hoch ist die Krankheitsrate unter der Bevölkerung. Besonders schwer betroffen sind schwangere und stillende Frauen sowie Kinder unter fünf Jahren, auch alte Menschen und Menschen mit Behinderungen.
Mehr über das Schicksal von Müttern erfahren, die an Ebola erkrankt sind
Für sie baut die Welthungerhilfe mit ihren Partnerorganisationen 35 moderne Gesundheitszentren und Entbindungsstationen auf, sie schult das Personal und die Patient*innen, aber auch die Verwaltungsbeamt*innen und behördlichen Mitarbeiter*innen. Jeder Gesundheitsposten bekommt eine sichere Wasserversorgung. Dazu gehören adäquate Toiletten und eine korrekte Abfallentsorgung.
Die verschiedenen Maßnahmen stabilisieren das Gesundheitssystem in Westafrika und tragen dazu bei, dass die Bevölkerung wieder Vertrauen in die staatlichen Kliniken bekommt.
Das leistet die Welthungerhilfe in Liberia
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Sowohl die Bevölkerung als auch das Personal in Kliniken und Gesundheitsstationen wird in Schulungen über grundlegende Gesundheits- und Hygienemaßnahmen aufgeklärt
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Versorgung der Gesundheitsstationen mit Strom, so dass Behandlungen auch nachts durchgeführt werden können
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Bereitstellung von Kühlsystemen, in denen Medikamente, Impfstoffe und medizinische Basisgüter gelagert werden