Mit fünf Schlüsselbereichen zum Ziel Zero Hunger.

"Cash-Crops" für die Gewürzinsel
Jetzt spendenMadagaskar ist reich an Bodenschätzen und ein Paradies der Artenvielfalt. Das landwirtschaftliche Potenzial der viertgrößten Insel der Welt ist enorm. Dennoch liegt das Land weitgehend brach, Madagaskar steht am unteren Ende des Welthunger-Index. Korruption und Misswirtschaft machen dem Land zu schaffen. Sieben von zehn Madagass*innen leben unterhalb der Armutsgrenze. Jede*r zweite leidet an Mangelernährung.
Mit der wachsenden Not verschwindet der Urwald
Besonders schlimm ist die Situation im Südosten der Insel. Am Rand des Nationalparks Befotaka Midongy leben die Menschen von Reisanbau, Maniok, Mais und Süßkartoffeln. Doch die Erträge sind karg - das Know-how für moderne, effizientere Anbautechniken fehlte bislang. Und zu allem Überfluss überschwemmen heftige Regenfälle regelmäßig die Felder und vernichten rund 40 Prozent der Ernten. Um neue Ackerflächen zu gewinnen, roden die Familien in Not Urwaldriesen des Nationalparks und brennen das Unterholz nieder. Da die Böden nach zwei bis drei Jahren ausgelaugt sind, ziehen die Menschen immer tiefer in den Nationalpark. So verschwinden in Madagaskar jedes Jahr etwa 36.000 Hektar Urwald. Das einzigartige Ökosystem ist in Gefahr und mit ihm die Menschen in seiner Umgebung.
Mit LANN-Ansatz Armut und Umweltzerstörung stoppen
Um diesen zerstörerischen Kreislauf von Armut und Umweltzerstörung zu durchbrechen, hat die Welthungerhilfe ein Pilotprojekt nach dem LANN-Ansatz (Linking Agriculture, Nutrition and Natural Resource Management) gestartet. In Schulungen lernen kleinbäuerliche Betriebe, wie sie das besondere Ökosystem Madagaskars nachhaltig landwirtschaftlich nutzen können. Auf der Gewürzinsel wachsen Nischenprodukte wie Pfeffer, Nelken oder Zimt, die weltweit keine große Konkurrenz haben. In den sogenannten „Cash-Crops“ liegt daher ein enormes wirtschaftliches Potenzial.

So hilft die Welthungerhilfe
- In Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung und erfahrenen Projektpartnern wird ein ausgefeiltes Landnutzungskonzept entwickelt, das nachhaltige Land- und Forstwirtschaft mit dem Aufbau moderner Wertschöpfungs– und Vermarktungsketten kombiniert;
- Der Zusammenschluss der Bevölkerung zu Bauernorganisationen und Basisgruppen wird gefördert. Sie erstellen Businesspläne und Vermarktungs-Strategien für ihre Produkte, legen Baumschulen an und pflanzen hochwertige Ingwer- und Kurkumasetzlinge sowie Kaffeesträucher. In Planung sind außerdem: wilder Pfeffer, Zimt und Vanille;
- Die kleinbäuerlichen Landwirt*innen erhalten Schulungen in umweltschonenden Anbautechniken, der Weiterverarbeitung der Produkte und dem Anlegen von Gemüsegärten als Vitaminlieferanten; Lagerhallen und Destillierapparaturen für ätherische Öle werden zudem errichtet;
- Nassreisfeldbau soll mit Fischzucht kombiniert werden, damit die Landwirt*innen lebenswichtige Proteine gegen Mangelernährung selbst produzieren können;
- Verbessertes Saatgut, organischer Dünger und bodenverbessernde Maßnahmen sollen die Erträge steigern;
- Die Welthungerhilfe stellt den Kontakt zu lokalen, nationalen und internationalen Abnehmer*innen her und holt die zuständigen Behörden mit ins Boot.
Alle Maßnahmen berücksichtigen Frauen, die in der madagassischen Gesellschaft noch immer stark benachteiligt sind.
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