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28.10.2021 | Pressemitteilung

Welthungerhilfe: Klimakrise macht Hunger

UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow

Mehrere Frauen holen mit gelben Kanistern Wasser aus einem Erdloch.
In Wayu Boro Tana River County in Kenia holen Frauen schmutziges Wasser für den Hausgebrauch. In vielen Teilen Kenias hat es seit einem Jahr nicht geregnet. Kleinbäuer*innen und Viehhirt*innen leiden extrem unter der Dürre. © Welthungerhilfe
Simone Pott Team Communications

Bonn/Berlin, 28.10.2021. Vor der am Sonntag in Glasgow (UK) beginnenden UN-Klimakonferenz 2021 (COP26) erklärt Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe:

„Der Klimawandel ist einer der stärksten Hungertreiber. Im vergangenen Jahr litten etwa 811 Millionen Menschen an Hunger. Klimatische Veränderungen zerstören weltweit Existenzen und richten vielerorts großes Leid an. Wir sehen das zum Beispiel in Afrika, wo steigende Durchschnittstemperaturen, langanhaltende Dürren, völlig veränderte Niederschlagsmuster und Überschwemmungen die Lebensgrundlagen der Menschen bedrohen: Im Südsudan, wo etwa sieben der elf Millionen Einwohner und Einwohnerinnen nicht ausreichend zu essen haben, zerstörten im dritten Jahr in Folge schwere Überschwemmungen die Felder, Häuser und Brunnen. Die Fluten treffen 700.000 Menschen, die ohnehin von Hunger, jahrelangem Bürgerkrieg und COVID-19 geschwächt sind. Oder in Madagaskar, wo der Süden des Landes nach drei Jahren ohne Regen die schlimmste Dürre seit 40 Jahren erlebt: 1,1 Millionen Menschen sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Besonders schlimm ist die Situation für die Kleinsten: Zehntausende Kinder sind in einem lebensbedrohlichen Zustand.

Die armen Länder tragen die Hauptlast

Die Auswirkungen des Klimawandels sind auf allen Ebenen der Gesellschaften zu spüren und sie treffen diejenigen am härtesten, die ohnehin um ihre Existenz kämpfen und keine Ressourcen haben. Die armen Länder tragen die Hauptlast eines Problems, das die reichen Länder des Nordens verursacht haben. Deshalb ist die Klimakrise vor allem eine Frage der Gerechtigkeit. Glasgow darf nicht scheitern. Auf der Klimakonferenz in Glasgow müssen ambitionierte, nationale Klimaziele und konkrete Maßnahmenpakete zur Anpassung an den Klimawandel beschlossen werden, für die genügende Finanzmittel bereitgestellt werden. Andernfalls werden wir den weltweiten Hunger nicht beenden.“

Für Interviews steht Michael Kühn, Senior Policy Advisor der Welthungerhilfe, zur Verfügung.

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Die Ernährungssituation im Süden Madagaskars ist aufgrund der anhaltenden Dürre sehr angespannt. Diese Familie lebt zurzeit hauptsächlich von Maniok, welches sie selbst anbauen. © Welthungerhilfe
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In Wayu Boro Tana River County in Kenia holen Frauen schmutziges Wasser für den Hausgebrauch. In vielen Teilen Kenias hat es seit einem Jahr nicht geregnet. Kleinbäuer*innen und Viehhirt*innen leiden extrem unter der Dürre.
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Klimawandelbedingte Extremwetterereignisse, wie hier eine langanhaltende Dürre in Somaliland, zwingen Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. © Welthungerhilfe/Thomas Rommel
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Ein Sturm tobt auf der im Bundesstaat Unity gelegenen Insel Buthony im Südsudan. Die Hungerprobleme des Landes aufgrund anhaltender Konflikte und Vertreibungen werden durch schwere Dürren und extreme Regenzeiten weiter verschärft. © Andy Spyra/Welthungerhilfe
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Veränderte Anbaumethoden in Burkina Faso: durch die Anwendung des BRACED Konsortiums (Building Resilience and Adaptation to Climate Extremes and Disasters) soll die lokale Landwirtschaft widerstandfähiger gegen Klimaextreme werden. © Happuc/Welthungerhilfe
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Die Präsidentin der Welthungerhilfe: Marlehn Thieme © Christoph Papsch / Welthungerhilfe
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Die Welthungerhilfe beteiligt sich an der Debatte auf der COP26:

Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für „Zero Hunger bis 2030". Seit der Gründung im Jahr 1962 wurden mehr als 10.369 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 4,2 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.

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