Bundeshaushalt 2025: Warnung vor Kürzungen im Kampf gegen Hunger
Deutschland sollte sich nicht aus der Verantwortung für den Grundsatz „Leave no One Behind“ herausschleichen, sagt Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe.
Bonn/Berlin, 29.04.2024. Am 02. Mai endet die Frist von Bundesfinanzminister Lindner an die Ressorts, um neue Vorschläge für Einsparungen im Bundeshaushalt 2025 vorzulegen. Die Welthungerhilfe warnt in diesem Zusammenhang eindringlich davor, die Budgets für die Hunger- und Armutsbekämpfung noch weiter zu kürzen. Ginge es nach den Vorgaben des Finanzministeriums, würden 2025 insgesamt knapp zwei Milliarden für die Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe gekürzt werden. Bereits 2024 haben diese beiden Bereiche wesentlich zur Konsolidierung des Haushalts der Bundesrepublik beigetragen.
„Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe sind tragende Säulen einer wertegeleiteten Außenpolitik – eine weitere Kürzung in diesen Bereichen schadet massiv der internationalen Glaubwürdigkeit Deutschlands. Eine Sparpolitik nimmt Rückschritte in der Partnerschaft mit Ländern des Globalen Südens in Kauf. Besonders in fragilen Regionen wie dem Sahel stellt eine stabile Förderung der ländlichen Räume für viele Menschen die Existenzgrundlage sicher und in von Krisen geschüttelten Regionen tragen Partnerschaften zu einem Mindestmaß an Kontinuität und Stabilität bei. Die Globalen Nachhaltigkeitsziele trotz schwieriger Haushaltslage voranzutreiben und einen angemessenen Beitrag zur Überwindung des Hungers zu leisten ist eine globale Herausforderung. Deutschland sollte sich als drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt nicht aus der Verantwortung für den Grundsatz „Leave no One Behind“ herausschleichen. Ohne ausreichende finanzielle Mittel verlieren wir auf internationalem Parkett an Bedeutung und Überzeugungskraft auch für unsere demokratischen Werte“, betont Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe.
Der aktuelle FAO-Bericht „Global Report on Food Crises“ zeigt, dass die Zahl der von akutem Hunger bedrohten Menschen auf 282 Millionen Menschen gestiegen ist. Im Sudan sind durch den Krieg mehr als acht Millionen Menschen vertrieben worden und Länder im südlichen Afrika leiden unter der schlimmsten Dürre seit 100 Jahren.
Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für „Zero Hunger bis 2030“. Seit ihrer Gründung wurden mehr als 11.498 Auslandsprojekte in 72 Ländern mit 4,75 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.
Nutzungshinweis für Pressebilder: Bitte beachten Sie, dass die Bilder nur in einem Welthungerhilfe-Kontext genutzt und nicht an Dritte weitergegeben werden dürfen. Bilder müssen mit dem Credit Copyright „Fotograf“/Welthungerhilfe versehen werden. Keine Langzeitarchivierung. Bilder nach Nutzung bitte löschen.