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19.09.2023 | Pressemitteilung

Statement von Marlehn Thieme zum SDG-Gipfel 2023

Eine Erklärung von Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe, zum SDG-Gipfel der Vereinten Nationen in New York.

Zwei Frauen kochen, im Hintergrund schauen mehrere Frauen zu.
Frauen bei einem Ernährungstraining in Paroha, Nepal. Im Rahmen des Pilotprogramms Nutrition Smart Community lernen sie, den vielschichtigen Ursachen von Hunger mit ebenso vielschichtigen Lösungen entgegenzuwirken. © Opladen/Welthungerhilfe
Marlehn Thieme Präsidentin der Welthungerhilfe

Bonn/Berlin, 19. September 2023. Zum SDG-Gipfel der Vereinten Nationen in New York erklärt Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe:

„Der UN-Gipfel zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung findet in einer Zeit zahlreicher Krisen der Weltgemeinschaft statt. Aber auch schon vor dem Krieg Russlands in der Ukraine, vor den gestiegenen Lebensmittelpreisen und der gestiegenen sozialen Ungleichheit waren wir schon seit 2015 nicht mehr auf einem guten Weg. Kriege und Konflikte sowie die Auswirkungen der Klimakrise haben die Zahl der Hungernden deutlich steigen lassen.

193 Länder haben sich dazu verpflichtet, allen Menschen bis 2030 ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen zu bewahren.

Umso wichtiger ist das erneute Bekenntnis der Vereinten Nationen zur ‚Agenda 2030‘ und den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, die ein guter Fahrplan sind, um extreme Armut und Hunger zu beenden. Es ist begrüßenswert, dass alle Unterzeichnerstaaten mit der Gipfel-Erklärung den Umbau zu nachhaltigen, widerstandsfähigen und für alle gerechten Ernährungssystemen beschleunigen wollen. Das ist ein großer Fortschritt.

In der Abschlusserklärung des letzten SDG-Gipfels vor vier Jahren, hatte dieser so wichtige Bezug zum Menschenrecht auf Nahrung gefehlt. Auch die Bedeutung von sozialen Sicherungssystemen, wie Gesundheitsversorgung, wird hervorgehoben. Sie sind ein wichtiges Instrument für die Beseitigung von Hunger.  

Doch für eine Aufholjagd zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele, wie UN-Generalsekretär António Guterres sie fordert, müssen entschlossene Taten folgen. Bundeskanzler Olaf Scholz hat vor den Vereinten Nationen bekräftigt, dass Deutschland zu seinen Verpflichtungen steht. Dazu zählt auch das Versprechen, weiterhin 0,7 % der Wirtschaftskraft für Entwicklung bereitzustellen.

Die von der Bundesregierung geplanten Kürzungen im Bundeshaushalt ab 2024 weisen jedoch in die falsche Richtung und könnten das selbstgesteckte Ziel schon bald zur Makulatur werden lassen. Auch das von Bundeskanzler Olaf Scholz hervorgehobene Bündnis für Globale Ernährungssicherung (GAFS) muss erst noch unter Beweis stellen, ob es in der aktuellen Zusammensetzung gelingt, sowohl die kurz-, mittel- und langfristige Neuausrichtung von Agrar- und Ernährungssystemen voranzutreiben.  

Bereits im kommenden Jahr wird sich beim Folgegipfel, dem ‚Summit for the Future‘, den die Bundesregierung mitorganisiert, zeigen, ob eine beherzte Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele entscheidend angepackt wurde.“ 

Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe, steht für Interviews zur Verfügung.

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Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie setzt sich mutig und entschlossen für eine Welt ohne Hunger ein. Seit ihrer Gründung am 14.12.1962 wurden 11.498 Auslandsprojekte in rund 72 Ländern mit 4,75 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen. 

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