+++ Aktuell: Nothilfe nach Überschwemmungen +++
Überdurchschnittlich starker Monsunregen sorgte zwischen Juli und September 2022 in ganz Pakistan für Überschwemmungen und Erdrutsche. Mehr als 1.700 Menschen starben, fast 13.000 weitere wurden verletzt. Landesweit wurden Häuser, Straßen, Brücken und Ernten zerstört. Eine große Anzahl von Vieh kam ums Leben und Anbauflächen wurden stark beschädigt. Infolgedessen droht den Menschen vor Ort Hunger. Die Zerstörung sanitärer Einrichtungen und der nur langsame Rückgang des Wassers begünstigt die Ausbreitung tödlicher Krankheiten wie Cholera und Malaria.
Die Welthungerhilfe leistet gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen Nothilfe. Zum Beispiel verteilen wir Lebensmittel, Trinkwasserfilter, Moskitonetze und Hygieneartikel. Die Menschen erhalten Material für Notunterkünfte und gemeinsam mit Behörden haben wir die Entwässerung von Städten begonnen.
Im Distrikt Rajanpur hat die Welthungerhilfe in den letzten Jahren den Aufbau von Katastrophenvorsorge auf Community-Ebene unterstützt. Die so genannten Union Council Disaster Management Committees (UCDMC) helfen nun bei der Flutkatastrophe. Die Welthungerhilfe unterstützt die UCDMCs mit ihrem Partner Doaba z.B. bei der Anschaffung von Treibstoff für Motorräder, Schutzausrüstung und Notfallsets.
Die Überschwemmungen könnten verheerende Folgen für die Ernährungssituation im Land haben. Der Anstieg von Lebensmittelpreisen verschärft die Situation zusätzlich. Pakistan zählt zu den zehn weltweit am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern. Harte Wintermonate sorgen zusätzlich dafür, dass die Bevölkerung jetzt dringend humanitäre Hilfe benötigt.
Welthungerhilfe in Pakistan
Im Jahr 2021 hat die Welthungerhilfe in Pakistan 18 Projekte mit einer Gesamtsumme von 4,88 Millionen Euro gefördert | In diesen Projekten haben wir insgesamt 1.344.000 Menschen erreicht | Das Landesbüro der Welthungerhilfe in Pakistan befindet sich in der Hauptstadt Islamabad
- Nach schweren Überschwemmungen im Sommer 2022 leistet die Welthungerhilfe gemeinsam mit Alliance2015-Partnern Nothilfe in den betroffene Gebieten. Zum Beispiel werden Lebensmittel, Trinkwasserfilter, Moskitonetze und Hygieneartikel verteilt. Außerdem erhalten die Menschen Unterstützung bei den Reparaturen ihrer beschädigten Häuser.
- Im Rahmen unserer langfristigen Projekte in Pakistan werden Landwirt*innen Getreide-, Gemüse- und Obstsorten vorgestellt, die nährstoffreich und besonders widerstandsfähig gegenüber Dürren sind.
- In neu gebauten Getreidelagern werden landwirtschaftliche Erzeugnisse und Saatgut für die nächste Aussaat verwahrt.
- Auf Versuchsfeldern sammeln Landwirtschaft-Betreibende praktische Erfahrungen in innovativen Anbaumethoden sowie ressourcenschonenden Bewässerungstechniken.
- Für die Frischwasserversorgung der Bevölkerung und der landwirtschaftlichen Nutzflächen werden Brunnen mit Solarpumpen ausgestattet.
Welthungerhilfe Projekt in Pakistan
Aktuelle Projekte in Pakistan
Pakistan zwischen politischer Instabilität und Naturkatastrophen
- Pakistan rief 1956 die erste islamisch geprägte Republik der Welt aus.
- Der Welthungerindex (WHI) bewertet die Hungersituation im Land als ernst.
- 16,9 Prozent aller Menschen in Pakistan sind unterernährt.
- Fast die Hälfte der Bevölkerung lebt von weniger als 1,77 Euro am Tag.
- Viele Kinder werden zur Kinderarbeit gezwungen, um ihre Familien finanziell zu unterstützen.
- Der Human Development Index (HDI) listet Pakistan auf Platz 161 von insgesamt 191 Ländern.
- Ein großer Teil der Bevölkerung Pakistans ist nicht alphabetisiert.
Die Islamische Republik Pakistan liegt an der westlichen Grenze Indiens. Mit einer Fläche von 796.095 Quadratkilometern ist das Land größer als Japan und Deutschland zusammen. In Pakistan leben rund 220 Millionen Menschen, womit sich das Land in Sachen Einwohnerzahlen weltweit auf dem sechsten Platz befindet. Der Staat Pakistan entstand im Jahr 1947 aus überwiegend muslimischen Teilen Britisch-Indiens.
In den 1950er und -60er Jahren ruhten auf Pakistan große Erwartungen, wirtschaftlich eines der ertragreichsten Länder Asiens zu werden. Diese Erwartungen konnte das Land jedoch nicht erfüllen: Schwankende Wachstumsraten, politische Instabilität und Korruption sind unter anderem dafür verantwortlich, dass heute etwa ein Drittel der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze lebt. Bei Pakistans Einwohnerzahl sind das rund 70 Millionen Menschen. Weitere Faktoren für die schwache Wirtschaft Pakistans sind Naturkatastrophen, wie die verheerende Flut im Jahr 2010, eine Energiekrise und das gleichzeitig sehr hohe Bevölkerungswachstum von durchschnittlich 2,2 Prozent.
Vor allem die Naturkatastrophen sind ein wesentlicher Grund für viel Leid in der Bevölkerung Pakistans: Knapp 40 Prozent der Menschen sind direkt oder indirekt abhängig vom landwirtschaftlichen Sektor. Große Flutkatastrophen in den Jahren 2010, 2015, 2017 und 2022 haben in einigen Regionen zu massiven Zerstörungen geführt. Vor allem kleinbäuerliche Familien sind immer wieder betroffen: Ganze Existenzen werden einfach weggeschwemmt; Häuser, Felder und Ernten zerstört. Auch heute fehlt es vielen weiterhin an Nahrungsmitteln, sodass ein Fünftel der Bevölkerung unterernährt ist. Die Welthungerhilfe unterstützt die Bevölkerung Pakistans mit Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge und Projekten zur landwirtschaftlichen Entwicklung, um ihnen dabei zu helfen, sich langfristig eine bessere Zukunft zu erarbeiten. So bauen die Menschen sich nachhaltig ein neues Leben auf und sind im Ernstfall für zukünftige Naturgewalten gewappnet. Helfen Sie jetzt, indem Sie für Pakistan spenden!
Video aus Pakistan
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Ernährung: Die Welthungerhilfe schult Landwirt*innen in bodenschonenden Anbautechniken und hilft beim Wiederaufbau der Infrastruktur.

Landwirtschaft & Umwelt: In Tharparkar hilft die Welthungerhilfe dabei, neue Einkommensquellen zu erzielen und auf diesem Weg Landflucht entgegenzuwirken.