Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Seiteninhalt springen Zum Footer springen

11.12.2023 | Projektupdate

Die Ausbildung ist erst der Anfang

Kwebiiha Cypriano ist einer der 1.500 Absolvent*innen der "Green Colleges" in Uganda. Die Initiative bildet Jugendliche in umweltfreundlichen Berufen aus, die sonst kaum eine Chance auf eine Ausbildung hätten.

Moses Magezi Consolidation Coordinator Uganda

Cypriano stand kurz vor dem Schulabschluss, als er die Schule abbrechen musste: Als ältestes noch unverheiratetes Kind musste er sich nach dem Tod seiner Mutter um seine jüngeren Geschwister kümmern. Die Schulgebühren hat er sich durch Nebenjobs jahrelang selbst finanziert, nun blieb ihm dafür keine Zeit mehr. "Trotzdem heißt das nicht, dass ich damit abgeschlossen habe", sagt der heute 26-Jährige. Für ihn war von Anfang an klar: "Natürlich werde ich meinen Abschluss nachholen. Und zwar mit dem Verdienst, den mir meine Ausbildung einbringen wird."

Green Colleges: Ausbildungen mit Zukunft

Er spricht von seiner "Green Colleges"-Ausbildung zum Solarinstallateur, die ihm von der Welthungerhilfe finanziert wurde. Die Green-College-Initiative ist ein Projekt in der Region Rwenzori im Westen Ugandas, das Jugendlichen, die aus der formalen Ausbildung ausgeschieden sind, eine zweite Chance bietet. Hier werden sie im Rahmen einer sechsmonatigen Ausbildung in umweltfreundlichen Berufen weitergebildet. Mehr als 1.500 Jugendliche erhielten bereits eine Ausbildung unter anderem im Gemüseanbau, in der Saftverarbeitung, Bienen- und Fischzucht und der Installation und Wartung von Solaranlagen. Damit haben sie gute Aussichten auf eine Arbeitsstelle und auf ein stabiles Einkommen.

Der Auszubildende Cypriano Kwebiiha installiert eine Solaranlage.
Mittlerweile arbeitet Cypriano in einer Solarwerkstatt, gemeinsam mit anderen Absolvent*innen der "Green Colleges". © Welthungerhilfe

Solarinstallation, sagt Cypriano, findet er interessant, außerdem ist es gut für die Umwelt. "Oft fällen wir Bäume, um zu heizen und unsere Öfen zu betreiben, doch Solarenergie ist die Lösung für die Zukunft." Cypriano stammt aus Fort Portal, einer Stadt im Westen Ugandas, die von grünen Bergen umgeben ist. Hier wohnen auch die meisten seiner Geschwister; viele von ihnen gehen noch zur Schule. Mittlerweile leben sie gemeinsam im Haus seiner Großeltern.  

Oft fällen wir Bäume, um zu heizen und unsere Öfen zu betreiben, doch Solarenergie ist die Lösung für die Zukunft.

Cypriano

Die "Green Colleges" geben Jugendlichen in Uganda eine Zukunft mit nachhaltigen Berufen.

Die Absolvent*innen eröffneten gemeinsam eine Solarwerkstatt

Die Green Colleges-Ausbildung hat er inzwischen abgeschlossen. Gemeinsam mit den anderen Absolvent*innen hat er kurz danach eine eigene Solarwerkstatt eröffnet. Mit Unterstützung ihres Ausbilders Kule Jackson organisierten sie die notwendige Ausrüstung und richteten ein gemeinsames Sparkonto ein. Heute verkaufen sie unter anderem Solarmodule, Batterien und Glühbirnen an Privatpersonen in der Gegend und kümmern sich um die Montage.

Aber damit nicht genug: Cypriano findet es spannend, die physischen und elektrischen Hintergründe zu verstehen. Er hofft, bald Großhändler für Solartechnik zu werden. Später möchte er sich einmal einem Studium widmen, das sich mit der Umwelt und dem Klimawandel befasst. "Deshalb war diese Ausbildung besonders wichtig für mich", erzählt er, während er mit einem Schraubenzieher ein paar Solarzellen installiert.

Das könnte Sie auch interessieren