Der Anbau gelber Kakaofrüchte gibt Hoffnung in Sierra Leone.
Energie für die Zukunft
Jetzt spendenNach dem Ende der Ebola-Epidemie kämpft Sierra Leone verzweifelter denn je gegen Hunger und Armut. Landwirtschaft und Handel müssen dringend wiederbelebt werden. Dazu sind vor allem die ländlichen Gebiete auf eine funktionierende Stromversorgung angewiesen. Doch ausreichend Strom ist nicht überall vorhanden. Gemeinsam mit ihren Partnern und finanzieller Unterstützung von der Europäischen Union entwickelt die Welthungerhilfe Lösungen für das Energie-Problem.
Die fehlende Energie erschwert den Alltag, denn natürlich brauchen die Menschen in Sierra Leone Strom für ihre Haushalte, die Verarbeitung ihrer Ernten, zum Kochen und Kühlen, dem Aufladen von Handys und zum Lernen in der früh eintretenden Dunkelheit. Schulen, Krankenhäuser, Büros, kleine Betriebe zur Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte, Geschäfte und Verwaltungsgebäude – alle sind auf Energie angewiesen.
Energiegewinnung auf Kosten der Umwelt
Bisher haben die Menschen und Institutionen in den ländlichen Gebieten ihren Energiebedarf mit Feuerholz, Holzkohle und Diesel-Generatoren gedeckt. Doch das Abholzen schadet der Umwelt und Diesel, Kerosin und Batterien kosten viel Geld. Bis zu 20% ihres Haushaltseinkommens geben die Familien für ihren Energiebedarf aus - Geld, das dringend für andere Zwecke wie Nahrung, Kleidung, Medikamente und Schulgeld benötigt wird. Die Folge: Die Mehrheit muss ohne Strom auskommen. Damit sich das ändert, unterstützt die Welthungerhilfe Sierra Leone an drei Standorten beim Ausbau des Energiesystems.
So zum Beispiel im Dorf Segbwema, im östlichen Distrikt Kailahun. Mit dem Aufbau von Solaranlagen mit einer Leistung zwischen 70 und 127 Kilowatt, sogenannten Mini-Grids, einem lokalen Kraftwerk mit Stromnetz, bringen die Welthungerhilfe und ihre Partner Energy for Opportunity (ENFO), IBIS und COOPI sauberen Strom in Haushalte, Unternehmen und Institutionen. Vor allem das benachbarte Krankenhaus kann so rund um die Uhr seine Dienste anbieten.
Die Dorfbewohner*innen von Panguna im östlichen Distrikt Kenema profitieren von einem Energiesystem: Der Strom aus verschiedenen Photovoltaikanlagen wird ins lokale Energienetz eingespeist und versorgt die Gemeinde so mit Strom.
In abgelegenen Dörfern wird in sogenannten Energiekiosken Solarstrom verkauft. Menschen ohne direkte Stromversorgung können ihre Handys, Taschenlampen oder Batterien gegen ein geringes Entgelt aufladen. Fachkräfte bilden die Gemeindemitglieder umfassend in Energie- und Umweltfragen, Stromverbrauch und demokratischen Prozessen aus. Auch die lokale Verwaltung und das nationale Energieministerium werden in das Projekt mit einbezogen. So sind Wartung und Unterhalt der Anlagen langfristig gesichert.
Insgesamt profitieren 850.000 Menschen von dem vierjährigen Projekt „Promoting Energy Services for Social Development in Sierra Leone“ (PRESSD). Es baut auf dem Ansatz der Vereinten Nationen SE4All auf (sustainable energy for all), der auf die nachhaltige Energieerzeugung und -versorgung ländlicher Gebiete zielt. Die Welthungerhilfe kombiniert SE4All mit ihrem Hauptanliegen, den Hunger in der Welt zu bekämpfen.
So hilft die Welthungerhilfe
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Errichtung von Solaranlagen an verschiedenen Standorten
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Ausbau von lokalen Stromnetzen
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Installation von Energiekiosken
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Schulungen und Beratung für alle Beteiligten