Hungerbekämpfung darf nicht geopfert werden
Die Welthungerhilfe fordert die Verhandlungspartner von CDU, CSU und SPD in Berlin auf, die nachhaltigen Entwicklungsziele bei den derzeit stattfindenden Sondierungsgesprächen nicht zu vergessen.
Im Programm einer zukünftigen Bundesregierung sollten ausreichend Mittel vorhanden sein, um die international vereinbarten Ziele im Rahmen der Agenda 2030 umsetzen zu können.
"Wir dürfen den weltweiten Kampf gegen Hunger und Armut nicht für kurzfristige politische Kompromisse opfern. Die zukünftige Bundesregierung muss sicherstellen, dass sie die Selbstverpflichtung, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit auszugeben, auch wirklich einhält. Im letzten Jahr ist dies nur gelungen, weil die Aufwendungen für Geflüchtete in Deutschland eingerechnet wurden. Außerdem sehen wir seit Jahren einen Abwärtstrend bei der Unterstützung der ärmsten Länder. Dieser ist auf den niedrigsten Stand seit 2009 gesunken“, warnt Till Wahnbaeck, Vorstandsvorsitzender der Welthungerhilfe.
Die Welthungerhilfe hatte vor der Bundestagswahl Kandidaten und Kandidatinnen von sechs Parteien befragt, welche Bedeutung sie den Themen Entwicklungspolitik und der Bekämpfung des Hungers beimessen. Parteiübergreifend war die Mehrheit der befragten Politiker der Meinung, dass Hungerbekämpfung eine Priorität der zukünftigen deutschen Bundesregierung sein sollte.
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Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für „Zero Hunger bis 2030“. Seit ihrer Gründung wurden mehr als 8.500 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 3,27 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.