El Niño bringt extreme Wetterphänomene
Weltweit brauchen Menschen Hilfe gegen die Auswirkungen von El Niño wie Starkregen und Dürre.
Das Klimaphänomen El Niño tritt alle zwei bis sieben Jahre auf und beeinflusst das Wetter fast überall auf der Welt. Welche Wetterereignisse können auftreten? Was sind ihre Auswirkungen auf Mensch und Umwelt? Welche Länder sind am meisten bedroht? Was tut die Welthungerhilfe angesichts der drohenden Katastrophen? Erfahren Sie hier mehr.
Laut den Vereinten Nationen zählt der El Niño 2015/2016 zu den drei extremsten seit 1950. Seine stark gegensätzliche Auswirkungen und Wetterereignisse sind in unterschiedlichen Teilen der Welt zu beobachten:
- Starke Regenfälle im Nordwesten Südamerikas.
- Trockenheit und Dürre im Regenwald des Amazonas.
- Gravierende Dürreperiode, Ernteausfälle und Tiersterben in Äthiopien. Die FAO geht davon aus, dass 10,2 Millionen Äthiopier dadurch an Ernährungsunsicherheit leiden. Das Frühwarnsystem für Hungersnöte FEWSNET warnt sogar, dass die Zahl bis Ende des Jahres 2016 auf 18 Millionen steigen kann.
- Laut UN leiden 40 Millionen Menschen im südlichen Afrika an Ernährungsunsicherheit, 23 Millionen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.
- Ernteausfälle in Haiti und Kuba.
- Buschfeuer und Waldbrände in Südostasien.
- In Kenia soll es in diesem Jahr viel stärker regnen als üblich, während die Menschen in Namibia, Malawi und Mosambik an Wassermangel leiden.
Auswirkungen von El Niño: Starkregen, Stürme, Überschwemmungen, Dürre
Weitreichenden Folgen: Ernteausfälle, Wassermangel, Hungersnöte und Krankheiten
"Die Auswirkungen eines solch gewaltigen El Niño gefährden die Lebensgrundlagen, die Ernten und die Ernährung vor allem der armen Menschen in den bedrohten Ländern", sagt Robert Grassmann, Experte der Welthungerhilfe. "El Niño ist dieses Jahr voraussichtlich einer der stärksten der vergangenen Jahrzehnte. Es kann dabei nicht nur zu Wassermangel und Ernteausfällen und damit im schlimmsten Fall zu Hungersnot kommen, sondern auch zum Ausbruch von Krankheiten wie Malaria und Cholera.“ Nach UN-Schätzungen werden allein in den vier meist betroffenen Regionen 60 Millionen Menschen mit den Auswirkungen von El Niño zu kämpfen haben.
Katastrophenvorsorge: El Niño kommt nicht unerwartet!
Die internationalen Frühwarnsysteme haben auf El Niño frühzeitig hingewiesen. Nun gilt es alle Energie zu bündeln, um gemeinsam das Schlimmste zu verhindern. Die Welthungerhilfe und ihre Partner fördern bereits seit Jahren in aktuell bedrohten Ländern wie Peru, Haiti und Mosambik Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge.
- Hänge werden bepflanzt, um das Abrutschen zu verhindern.
- Flussufer werden befestigt, damit Straßen nicht überfluten. Dabei arbeiten wir eng mit Gemeinden und lokalen Behörden zusammen.
- Wir schulen die Menschen in speziellen Trainings, zum Beispiel im Katastrophenmanagement.
- Frühwarn- und Erste-Hilfe-Gruppen werden ausgebildet, die im Katastrophenfall die Bewohner benachrichtigen. Bei der nächsten Unwetterwarnung sind ihre Rollen klar verteilt und alle wissen, was zu tun ist.