Viele Menschen in Malawi haben mit den Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen.

Unterstützung für Kinder mit Behinderung
Traumatisiert und vergessen
Das Leben in Malawis größtem Camp für Geflüchtete ist schwer. Die Mehrzahl der rund 40.000 Flüchtlinge stammt aus der Demokratischen Republik Kongo, aus Ruanda oder Burundi. Flüchtlinge in Malawi erhalten wenig internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung. Darüber hinaus bietet die malawische Regierung kaum Hilfe für die Flüchtlinge an. In der UN-Flüchtlingskonvention von 1951 ist die Verantwortung der Unterzeichnerstaaten verankert, aber Malawi hat diesen Vertrag "mit Vorbehalt" unterzeichnet und sich so die Möglichkeit offen gehalten, die Bewegungsfreiheit und den Wohnort der Geflüchteten einzuschränken. In Dzaleka dürfen sie nicht außerhalb des Camps arbeiten oder staatliche Schulen besuchen. Diese Einschränkungen haben die Menschen vor Ort abhängig von externer Hilfe gemacht.

Viele Menschen sind durch die Ereignisse, die sie erlebt haben, traumatisiert. Einige Kinder im Camp haben körperliche Behinderungen und/oder Lernschwierigkeiten unterschiedlichster Schweregrade. Gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation PACD setzt die Welthungerhilfe sich für die Betreuung der Kinder ein. Unter der Leitung eines Teams engagierter Eltern werden täglich 15 bis 20 Kinder betreut. Je nach Bedarf der Kinder werden sie entsprechend unterstützt. Einige erlernen grundlegende Fähigkeiten wie zum Beispiel Lesen, Schreiben und Rechnen.
Freundschaften und Bildung fördern
Auch Emmanuel Chikagambo lebt mit seiner Mutter Jeanette im Geflüchteten-Camp Dzaleka. Emmanuel wurde mit einer neurologischen Erkrankung geboren, die ihn immer wieder bewusstlos werden lässt. Das beeinträchtigte sowohl das Lernen als auch sein soziales Leben. "Als er vier Monate alt war, fiel mir seine Erkrankung zum ersten Mal auf. Ich habe ihn in verschiedene Krankenhäuser gebracht, aber es hat sich nicht wirklich etwas verändert", erklärt seine Mutter Jeanette. Als er älter wurde, kam hinzu, dass er nicht mit anderen Kindern interagieren konnte. Er konnte nicht mit ihnen spielen und zeigte stattdessen Aggressionen. "Man empfahl mir, ihn in dem Betreuungszentrum hier im Camp anzumelden, was ich auch tat. Ich sehe große Fortschritte in der Entwicklung meines Sohnes; er kann jetzt mit anderen Kindern spielen und macht auch beim Lernen Fortschritte." Emmanuels Fortschritte sind vielversprechend. Er soll bald die Grundschule des Zentrums besuchen können.

Unterstützung für Kinder und Eltern
Seitdem das Zentrum im März 2021 in Betrieb gegangen ist, bietet es eine Vielzahl von Aktivitäten an. Aktuell besuchen 122 Kinder die Schule. Je nach Art ihrer Behinderung werden sie in verschiedene Gruppen eingeteilt, um sie so bestmöglich betreuen zu können. Ein Raum ist dabei an die Bedürfnisse von gehörlosen Kindern angepasst. Eine weitere Gruppe setzt sich aus Kindern mit Lernschwierigkeiten zusammen. In der dritten Gruppe sind Kinder mit körperlichen Behinderungen untergebracht. Neben dem Unterricht haben alle Schüler*innen Zugang zu einem separaten Physiotherapie-Raum und gemeinsamen Freizeitangeboten.
Von den Aktivitäten, die im Zentrum durchgeführt werden, profitieren dabei auch die Eltern. So gibt es Schulungen und Selbsthilfegruppen. Auch bei Überweisungen zum Arzt oder Krankenhaus steht das Zentrum bei. Das Zentrum steht allen Kindern mit Behinderung oder chronischer Krankheit im Flüchtlingslager Dzaleka und in den umliegenden Gemeinden offen.
So unterstützt die Welthungerhilfe Kinder in Malawi
- Hausbesuche bei den Familien
- Schulungen zum Thema Pflege und Betreuung für Eltern und freiwillige Helfer*innen
- Informationsgespräche
- Physiotherapie für die Kinder
- Schulische Grundausbildung der Schüler*innen
- Freizeitgestaltung
- Ernährungsprogramme
- Selbsthilfegruppen für die Eltern
- Sensibilisierungskampagnen im Camp