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13.02.2024 | Blog

Humanitärer Zugang zur notleidenden Zivilbevölkerung in Gaza muss sichergestellt werden

Die Eskalation im Nahostkonflikt hat zu einer drastischen humanitären Katastrophe geführt.

Eine Lagerhalle mit verschiedenen Hilfsgütern.
Die Versorgung der Bevölkerung muss in allen betroffenen Gebieten sichergestellt werden (Symbolbild). © Welthungerhilfe
Simone Pott Team Communications

Angesichts der sich zuspitzenden humanitären Lage in der gesamten Region fordern wir die Einhaltung des Humanitären Völkerrechts. Neben dem Schutz der Zivilbevölkerung bedeutet das, dass der sichere und ungehinderte Zugang zu Betroffenen gewährleistet ist und ausreichende Hilfsgüter in die Konfliktregion gebracht werden können. Unter der anhaltenden Gewalt leidet vor allem die Zivilbevölkerung. Insbesondere Kinder, Frauen, ältere Menschen und Menschen mit Behinderung sind dringend auf Unterstützung angewiesen.

Humanitäre Lage ist katastrophal: Kampfhandlungen einstellen

Bisher wurde im Gazastreifen mehr als 50 Prozent der Infrastruktur zerstört. Starkregen und Überschwemmungen verschärfen die angespannte Lage. 2,2 Millionen Menschen sind von einer Hungersnot bedroht, davon befinden sich 939.000 in einer akuten Notsituation (Quelle: OCHA). Die medizinischen Versorgungsengpässe sind kritisch – weniger als die Hälfte der Krankenhäuser sind noch eingeschränkt funktionsfähig (Quelle: WHO).

Von den insgesamt etwa 2,3 Millionen Einwohner*innen sind rund 1,9 Millionen Menschen in Gaza auf der Flucht (Quelle: OHCHR). Alleine der Regierungsbezirk der Palästinensischen Autonomiebehörde Rafah an der Grenze zu Ägypten beherbergt derzeit etwa eine Million Menschen. Die humanitäre Lage in den Flüchtlingscamps ist katastrophal. Es fehlt an lebenswichtigen Hilfsgütern, wie Nahrungsmittel und sauberes Wasser. Der einzige Zugang für die Lieferung von Hilfsgütern, der Grenzübergang Rafah, wird von den israelischen und ägyptischen Behörden streng kontrolliert und ist immer wieder geschlossen. Nur ein Bruchteil der dringend benötigten Hilfsgüter kommt derzeit bei den Menschen an.

Da der Krieg immer weiter nach Rafah vordringt, ist die Welthungerhilfe alarmiert über die fehlende Sicherheit und die humanitäre Lage der Menschen.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums des Gazastreifens sind in den letzten vier Monaten bereits mehr als 27.500 Menschen in Gaza getötet worden.1 Weitere Kämpfe in Rafah werden noch mehr Menschen das Leben kosten. Die Kriegshandlungen behindern außerdem weiterhin die Durchführung humanitärer Maßnahmen, die aufgrund der unsicheren Lage, der beschädigten Infrastruktur und der Zugangsbeschränkungen eingeschränkt sind.

Um Menschenleben zu schützen, müssen die Kriegshandlungen unmittelbar eingestellt und eine politische Lösung des Konflikts angestrebt werden.

Humanitäres Völkerrecht einhalten und Versorgung der Bevölkerung gewährleisten

Humanitäre Hilfe ist den Prinzipien von Menschlichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit und Unparteilichkeit verpflichtet. Auch nach dem brutalen Terrorangriff der Hamas auf Israel und unabhängig vom derzeitigen Krieg müssen die Bedürfnisse der notleidenden Menschen im Mittelpunkt stehen. Die Versorgung der Bevölkerung mit Hilfsgütern wie Nahrungsmitteln, Wasser, Medikamenten und Unterkünften muss sichergestellt sein. Dafür brauchen die humanitären Organisationen schnellen und ungehinderten Zugang zu den Bedürftigen. Die Helfer*innen und die zivile Infrastruktur dürfen nicht das Ziel von Angriffen sein. Die Welthungerhilfe ist bisher nicht in Gaza tätig, hat aber den Austausch mit Partnerorganisationen in der Region intensiviert und versucht angesichts des großen Leids der Zivilbevölkerung einen Beitrag zu leisten.

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