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18.06.2023 | Pressemitteilung

Statement zur UN-Geberkonferenz zu Sudan

Eine Erklärung von Michael Gabriel, Landesdirektor der Welthungerhilfe im Sudan, anlässlich der UN-Geberkonferenz zur humanitären Hilfe im Sudan und der Region am Montag, 19. Juni in Genf.

Michael Gabriel, Country Director Sudan © Welthungerhilfe
Simone Pott Team Communications

Die Lage im Sudan ist nach wie vor äußerst instabil. Die Kämpfe in Khartum und in der Region Darfur dauern an. Vor wenigen Tagen hat die Gewalt eine neue Ebene erreicht, als der Gouverneur des Bundesstaates West-Darfur öffentlich hingerichtet wurde als er eine Rede hielt, in der er Gewalt und Völkermord anprangerte.

In Khartum und in vielen anderen Gebieten des Landes ist die Wirtschaft weitgehend zusammengebrochen, und die Menschen sind dringend auf Nahrungsmittel, Wasser, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs angewiesen. Schon vor dem Ausbruch der Gewalt vor etwa zwei Monaten war fast ein Drittel der Bevölkerung im Sudan von Hunger betroffen. Nach Schätzungen des UN-Welternährungsprogramms (WFP) könnte die Zahl in den nächsten Monaten von 12 Millionen auf 19 Millionen Menschen ansteigen.

Michael Gabriel ist Landesdirektor der Welthungerhilfe im Sudan. Im Interview spricht er über die aktuelle Lage, weitere Gefahren und Möglichkeiten für ein Ende des Konflikts.

Wir hoffen, dass die Geberkonferenz ausreichend Mittel mobilisieren wird, um die eskalierende humanitäre Situation zu bewältigen. Schon vor der aktuellen Krise war die humanitäre Hilfe massiv unterfinanziert, nur 16% des Finanzbedarfs waren gedeckt. Auch in den ohnehin fragilen Nachbarländern wird mehr Geld benötigt, da sie durch die Flüchtlinge zusätzliche Lasten tragen.  

Auf der Konferenz sollten aber auch dringende Probleme beim humanitären Zugang thematisiert werden, wie bürokratische und administrative Hindernisse sowie die Angriffe auf Mitarbeiter*innen und Büros von Hilfsorganisationen. Schließlich sollte die Konferenz auf die Einhaltung des humanitären Völkerrechts und der Flüchtlingskonvention drängen, um die Zivilbevölkerung zu schützen und den Sudanes*innen, die vor dem Konflikt fliehen, Asyl in den Nachbarländern zu ermöglichen.

Die Welthungerhilfe arbeitet aktuell im Osten des Landes, wo die Sicherheitslage stabil ist, mit den örtlichen Behörden und anderen Hilfsorganisationen zusammen, um den Hilfsbedarf vor Ort herauszufinden. Mit finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amtes werden Notunterkünfte, Wasser und sanitäre Anlagen für vertriebene Menschen bereitgestellt.

Hinweise für die Redaktionen:  

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Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für „Zero Hunger bis 2030“. Seit ihrer Gründung wurden mehr als 10.895 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 4,46 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen. 

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