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Entwicklungszusammenarbeit – Fortschritte und Wirkung

Ist Entwicklungszusammenarbeit sinnvoll? Ja, denn zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit ist ein Ende des Hungers möglich. Die Welthungerhilfe trägt ihren Teil dazu bei.

Entwicklungszusammenarbeit: Ein Mann steht lächelnd vor einem Feld mit langen Pflanzenreihen.
Entwicklungszusammenarbeit: Das Agricultural Business Center stärkt Kleinbauern in Gokwe South, Simbabwe. © David Brazier

Entwicklung - eine Aufgabe für alle

Über acht Milliarden Menschen leben mittlerweile auf dem Planeten Erde. Das sind mehr als jemals zuvor – und doch reichen die Ressourcen der Welt für alle aus. Eigentlich. Trotzdem leben viele Menschen unter schwersten Bedingungen in Hunger und extremer Armut. Denn häufig sind Wirtschaftsgüter, natürliche Rohstoffe, Wasser und Energie ungleich verteilt; oft werden sie schlecht genutzt oder gar verschwendet.

Die gute Nachricht ist: Diese Schwierigkeiten können wir überwinden, und wir wissen sogar, wie. Hunger ist das größte lösbare Problem der Menschheit. Voraussetzung dafür ist, dass wir Menschen uns entwickeln: unser Wissen und unsere Fähigkeiten verbessern und die Art optimieren, wie wir die natürlichen Ressourcen nutzen. 

Entwicklung ist eine Aufgabe für alle.

Definition: Was ist Entwicklungszusammenarbeit?

Die Weltgemeinschaft hat in den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (SDGs – „Sustainable Development Goals“) ausformuliert und beschlossen, auf welche Weise sie sich entwickeln will: Es geht darum, allen Menschen ein gutes Leben zu ermöglichen und gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen auf Dauer zu erhalten. Die Ziele sind breitgefächert, von „Zero Hunger“ bis zu „guter Regierungsführung“. Sie alle eint die Forderung nach Nachhaltigkeit – ihre Umsetzung darf die Ressourcen des Planeten und der Gesellschaften nicht überbeanspruchen, um auf Dauer leistbar zu sein.

Die Fähigkeiten von Ländern und Weltregionen, sich auf diese Weise zu entwickeln, sind aber unterschiedlich. Viele einkommensschwächere Länder stehen oft vor besonders großen Entwicklungsaufgaben und verfügen gleichzeitig über geringe wirtschaftliche Mittel für die Investition in Entwicklung. Sie müssen Unterstützung durch wohlhabendere Gesellschaften bekommen.

Entwicklungszusammenarbeit: Podiumsdiskussion auf dem World Food Forum
Entwicklungszusammenarbeit - eine Aufgabe für alle: International besetzte Podiumsdiskussion auf dem World Food Forum 2023 in Rom. © Welthungerhilfe

Wir haben schon viel erreicht:

Lebensstandard: Vor zweihundert Jahren lebten fast neun von zehn Menschen auf der Welt in absoluter Armut; heute ist es einer von zehn.

Ernährung: Im Welthunger-Index der Welthungerhilfe hat es in allen untersuchten Weltregionen in den letzten 20 Jahren einen Rückgang des Hungers gegeben. Im Jahr 2000 wurde in 67 Ländern die Ernährungssituation als „ernst“ oder schlimmer eingestuft. 2023 gaben noch 43 Länder Anlass zur Sorge.

Bildung: Um das Jahr 1820 konnten nur 12% der Menschen weltweit lesen und schreiben. Bis 1960 kletterte die Quote auf 42%; bis 2020 stieg sie in rasantem Fortschritt auf 87%.

Das ist sowohl effizient als auch gerecht. Effizient, weil der Schutz unserer Lebensgrundlagen zeitkritisch ist: Es ist nicht sinnvoll zu warten, bis einkommensschwächere Länder „von selbst“ in der Entwicklung aufgeschlossen haben; außerdem hängen Fortschritte im eigenen Land oft von Fortschritten in anderen Ländern ab. Gerecht, weil viele Probleme in einkommensschwächeren Ländern mit Fehlentscheidungen und Fehlentwicklungen in wohlhabenderen Ländern zusammenhängen, z.B. als Spätfolgen des Kolonialismus, als Ergebnis unfairer Handelsstrukturen oder als Resultat der Erderwärmung, die vor allem von Industrieländern des Nordens verursacht wurde.

Dabei gibt es keinen linearen und universell gültigen Entwicklungsweg. Was „Fortschritt“ und „Modernität“ bedeutet, bemisst sich jeweils nach den spezifischen Rahmenbedingungen jeder einzelnen Gesellschaft. Die Welthungerhilfe trägt diesem Umstand mit ihrem Lokalisierungsansatz Rechnung.

Aus all diesen Gründen arbeiten einkommensschwächere und einkommensstärkere Länder bei der Entwicklung zusammen. Diese Entwicklungszusammenarbeit ist übrigens selbst als ein Ziel nachhaltiger Entwicklung definiert: SDG 17 fordert ausdrücklich globale Partnerschaften für nachhaltige Entwicklung. Alle Staaten haben sich hierzu verpflichtet.

Von Entwicklungshilfe zu Entwicklungszusammenarbeit

„Globale Partnerschaften für nachhaltige Entwicklung“ – das Nachhaltigkeitsziel 17 der Vereinten Nationen spricht nicht von Entwicklungshilfe, sondern von Partnerschaft. Diese Wortwahl entspringt zwei Einsichten:  

Zum einen müssen sich alle Länder entwickeln. Die Einteilung in „Entwicklungsländer“ einerseits, die sich noch entwickeln müssen, und „entwickelte Länder“ andererseits, die mit der Entwicklung schon fertig sind, ist überholt. Sie entstammt einer Zeit, als die Länder Europas und Nordamerikas unkritisch als Vorbild gesehen wurden, dem die ganze Welt nachzueifern habe. Dabei lebten manchmal alte Denkmuster aus der Kolonialzeit in den Köpfen fort: Menschen aus dem Norden erklärten Menschen aus dem Süden, was sie tun sollten.

Heute wissen wir, dass die wohlhabenden Länder des Nordens kein Muster sein können. Ihr Entwicklungsweg hat zu Raubbau an Ressourcen geführt und ist wesentlich für die Erderwärmung verantwortlich. Auch und gerade der Norden muss neue Wirtschaftsformen entwickeln, um zukunftsfähig zu sein. Die auf fossile Brennstoffe gestützte Industrialisierung kann nicht mehr als Goldstandard für Entwicklung und für Entwicklungshilfe gelten.  

Darüber hinaus kann sich in einer globalisierten Welt kein Land allein entwickeln. Die Strukturen der Weltwirtschaft können nur gemeinsam geändert werden. Armut oder Krieg in einer Weltregion führen zu wirtschaftlicher und politischer Instabilität, die auch andere Regionen beeinträchtigen, z.B. in Form von erzwungener Migration, Lieferengpässen oder Börsenturbulenzen. 

Wir ersetzen daher zunehmend das alte Konzept der Entwicklungshilfe durch eine neue Idee der Entwicklungszusammenarbeit. Es geht nicht mehr darum, Ländern dabei zu helfen, so zu werden wie wir. Wir müssen uns vielmehr gemeinsam in Richtung auf ein neues Entwicklungsziel für die gesamte Welt bewegen.  

Die Rolle der Welthungerhilfe – unser Beitrag zu Entwicklungszusammenarbeit

Eine starke Partnerschaft auf Augenhöhe: Die Welthungerhilfe will Vorreiterin bei der Entwicklungszusammenarbeit sein. Wir entwickeln zukunftsweisende Formen der Kooperation, indem wir ein Netzwerk von Partnern in Ländern des Globalen Südens aufbauen – Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaftler*innen, Unternehmen, Medien, Communities, Behörden. Gemeinsam mit ihnen entwickeln wir unsere Projekte, denn die Menschen vor Ort kennen ihre Probleme und mögliche Lösungsansätze selbst am besten. Deshalb müssen sie bei allen Projekten die tragende Rolle spielen. Ansonsten besteht die Gefahr von Fehl-Entwicklungen.  

Kompetenzen unterstützen, aufbauen und weitergeben: Mit unseren Partner*innen vor Ort entwickeln wir Wissen und Fähigkeiten. Daraus entstehen angepasste Lösungen für die vielfältigen Herausforderungen und Probleme in den Ländern, in denen wir tätig sind. Aufgebautes Wissen soll vor Ort verankert und weitergegeben werden. Wir setzen die entwickelten Lösungen in Projekten um, die nach festen Regeln evaluiert werden, um sie immer besser zu machen. 

Anstoß geben für strukturelle Veränderungen: In unseren Projekten entwickeln und erproben wir Konzepte, die Politik und Gesellschaft im Großen aufgreifen können – und müssen, wenn nachhaltige Entwicklung erfolgen soll. Wir stoßen nachhaltige Entwicklung an – durch beispielhafte Projekte, durch erprobte Konzepte und durch belastbare Netzwerke von Partnern.  

Der Jahresbericht 2023 dokumentiert die Arbeit der Welthungerhilfe weltweit.

Projekte der Welthungerhilfe – unterstützen Sie unsere Arbeit

Wir arbeiten daran, uns selbst überflüssig zu machen. Es gibt bei der Welthungerhilfe zahlreiche Beispiele für erfolgreiche Projekte, die neue Entwicklungswege aufzeigen. Dabei gehört zu unserer Strategie immer die Lokalisierung: Wir arbeiten eng mit Partnern in Gesellschaft und Politik der Projektländer zusammen, damit unsere Projekte nachhaltige Wirkung entfalten. Die Projekte selbst sollen auch ohne uns fortgesetzt werden können. Die hier umgesetzten Konzepte können sich in der Gesellschaft der Projektländer weiterverbreiten und Entwicklungen anstoßen, die unabhängig von unserer Tätigkeit sind. Wir schaffen einen Entwicklungskern, von dem weitere Entwicklungsprozesse ausgehen.

Allein im Jahr 2023 hat die Welthungerhilfe in 36 Ländern mit 630 Auslandsprojekten rund 16,4 Millionen Menschen unterstützt. Konkret heißt das:

Nachhaltige Erfolge setzen nachhaltige Finanzierung voraus. Viele unserer Projekte schließen aneinander an. Der Erfolg solcher Projektreihen ist gefährdet, wenn sie nicht verlässlich durchfinanziert werden können - daher sind wir weiterhin auch auf Spenden angewiesen. 

Unterstützen Sie Entwicklungszusammenarbeit durch Ihre Spende

Humanitäre Hilfe und nachhaltige Entwicklungsprojekte

Unterscheiden muss man zwischen langfristig angelegten Entwicklungsprojekten einerseits und humanitärer Nothilfe andererseits. Nach Naturkatastrophen oder im Zusammenhang mit kriegerischen Auseinandersetzungen ist oft schnelle Hilfe für Betroffene gefragt. Auch dies ist eine klassische Aufgabe von NGOs wie der Welthungerhilfe. Tatsächlich geht es dabei aber nicht vordringlich um Entwicklung – hier muss akute Not gelindert werden. Aufbauend auf den Erfahrungen aus der Nothilfe setzen wir aber nicht selten auch Entwicklungsprojekte aufs Gleis, die die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung stärken – damit sich von Krisen betroffene Menschen schnell eine Zukunft aufbauen können, ohne weiter abhängig zu sein; um künftige Notsituationen zu verhindern; oder um künftig besser auf sie reagieren zu können.  

Eine Frau arbeitet in einem Hühnerstall, der im Rahmen von Entwicklungszusammenarbeit finanziert wurde.
Das Urban Resilience Projekt in Simbabwe hilft Menschen in der Großstadt, sich auf künftige Notsituationen wie z.B. steigende Lebensmittelpreise vorzubereiten. Muchaneta Maharangwe konnte so in ihrem Hinterhof eine Geflügelzucht aufbauen. © Welthungerhilfe

Entwicklungszusammenarbeit: Erfolge und Herausforderungen

Die Corona-Pandemie und die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine haben uns bei dem Vorhaben, die 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung bis 2030 umzusetzen, ausgebremst. Aber allen Krisen zum Trotz: Die Weltgemeinschaft ist weit gekommen in ihrem Bemühen um Entwicklung. Der Welthunger-Index zeigt: Heute leiden weniger Menschen unter Hunger als noch vor 10 oder 25 Jahren. Auch der Index der menschlichen Entwicklung (HDI), den die Vereinten Nationen erheben, belegt für alle Weltregionen über die vergangenen Jahrzehnte einen klaren Trend zu höherer Lebenserwartung, besserer Schulbildung und steigender Wirtschaftsleistung. Organisationen wie die Welthungerhilfe haben dazu wichtige Beiträge geleistet. 

Grüne Grafik, die mit Jahreszahlen, WHI-Werten und einem Graphen die Entwicklung des Welthunger-Index zeigt.
Die Entwicklung des Welthunger-Index zeigt Erfolge der Entwicklungszusammenarbeit. © Welthungerhilfe

Wir brauchen weiterhin den politischen Willen und die wirtschaftlichen Ressourcen, um die Dinge im Großen zu verändern. Die umfangreiche praktische Erfahrung aus der projektbezogenen Entwicklungszusammenarbeit zeigt, was wir alles erreichen können – und wie wir es angehen müssen. Die Welthungerhilfe wird diesen Weg weiterverfolgen. Dabei benötigen wir Ihre Hilfe.

Entwicklungszusammenarbeit unterstützen

FAQ zu Entwicklungszusammenarbeit

Was ist der Unterschied zwischen Entwicklungshilfe und Entwicklungszusammenarbeit?

Entwicklungshilfe und Entwicklungszusammenarbeit bezeichnen heute in der Praxis dasselbe. Sie drücken aber unterschiedliche Ansichten darüber aus, was Entwicklung bedeutet.  

Lange Zeit nahm man die Industrieländer des Nordens zum Maßstab für eine sogenannte reife Volkswirtschaft. Ihre Wirtschaftsstruktur und ihre Idee von Wohlstand galten als erstrebenswert für alle Länder. Staaten, die diesem Bild nicht entsprachen, sollten sich nach dem Vorbild der Industrieländer entwickeln. Daraus entstand die Vorstellung, es gebe entwickelte und unterentwickelte Staaten. Die entwickelten Länder waren quasi schon im Idealzustand angekommen; sie sollten den anderen Ländern nun dabei helfen, sich ebenfalls zu diesem Zustand zu entwickeln. So entstand der Begriff Entwicklungshilfe.  

Heute sehen wir, dass auch die Länder des Nordens aus verschiedenen Gründen auf ihrem derzeitigen Entwicklungsstand nicht verharren dürfen: Ihre Wirtschaftsstruktur überbeansprucht die Ressourcen des Planeten und ist für die Erderwärmung verantwortlich; Werte wie Gleichberechtigung, soziale Gerechtigkeit oder freiheitliche Institutionen sind auch im Norden weiterhin eine Herausforderung. Alle Staaten müssen sich entwickeln. Damit ist aber die Vorstellung von den vorbildlichen Ländern, die den anderen dabei helfen, so zu werden wie sie, überholt. Der Begriff Entwicklungszusammenarbeit drückt besser als der Begriff Entwicklungshilfe aus, dass wir alle gemeinsam vor der Aufgabe stehen, unsere Welt weiterzuentwickeln

Wie viel Geld geben wir in Deutschland für Entwicklungszusammenarbeit aus?

Deutschland hat im Jahr 2023 rund 34 Milliarden Euro für offizielle Entwicklungszusammenarbeit ausgegeben. Das entsprach 0,79% des Bruttonationaleinkommens. Die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen haben sich zum Ziel gesetzt, mindestens 0,7% des BNE für Entwicklungskooperation bereitzustellen.  

Die Welthungerhilfe analysiert in Zusammenarbeit mit terre des hommes im Bericht „Kompass - Wirklichkeit der Deutschen Entwicklungspolitik“ jedes Jahr die öffentlichen Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit.  

Warum gibt es trotz Entwicklungszusammenarbeit noch Hunger und Not?

Entwicklungszusammenarbeit, wie die Welthungerhilfe sie leistet, ist in der Regel ortsgebunden und verfügt nur über begrenzte Mittel. Die großen, oft überregionalen oder globalen Zusammenhänge, die bei der Entstehung von Notsituationen eine wichtige Rolle spielen, lassen sich durch solche Entwicklungsprojekte kaum beeinflussen. Krieg und Ungerechtigkeit, Klimawandel und erzwungene Migration sind Herausforderungen für die (Welt-)Gesellschaft insgesamt, vor allem für Politik und Wirtschaft.   

Die projektorientierte Entwicklungszusammenarbeit erarbeitet viele Lösungen, um die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern und setzt diese vor Ort um. Organisationen wie die Welthungerhilfe tragen darüber hinaus durch humanitäre Nothilfe dazu bei, dass kritische Situationen nicht noch schlimmer werden. Außerdem werden wir bereits vor Katastrophen aktiv (Anticipatory Humanitarian Action) und betreiben Katastrophenvorsorge für die Bevölkerung.
 

Wird Entwicklungszusammenarbeit irgendwann Hunger und Not beseitigen?

Es gibt genügend Ressourcen auf der Erde, um Hunger und Armut zu beseitigen. Entwicklungsorganisationen arbeiten mit ihren Partnern daran, die Hindernisse, die dem entgegenstehen, zu überwinden – an zahllosen Orten in allen Weltregionen. Wenn Politik und Gesellschaft die hier erworbenen Erfahrungen und Kompetenzen aufgreifen und in großem Maßstab umsetzen, werden Hunger und materielle Not irgendwann der Vergangenheit angehören.

Was sind Erfolge in der Entwicklungszusammenarbeit?

Entwicklungszusammenarbeit, wie wir sie heute kennen, gibt es seit der Mitte des letzten Jahrhunderts. Seither hat sich der durchschnittliche Lebensstandard der Menschen in allen Weltregionen deutlich verbessert. Lebenserwartung, Einkommen und Bildungsniveau sind stark gestiegen und es gibt viel weniger Hunger auf der Welt. 

Dabei ist es nicht möglich, genau zu unterscheiden, welche Verbesserungen auf die Entwicklungszusammenarbeit zurückgehen und welche die Folge allgemeinen, weltweiten und regionalen wirtschaftlichen und technischen Fortschritts sind. Oft ist aber dieser Fortschritt selbst eng mit der Entwicklungszusammenarbeit verbunden. Diese hat z.B. in vielen Fällen existenzbedrohende Armut bekämpft und Verbesserungen im Schulwesen erreicht, wodurch ein allgemeiner wirtschaftlicher Fortschritt überhaupt erst möglich wurde. 

Was ist wichtig, damit nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit erfolgreich sein kann?

Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit stellt sicher, dass die Wirkungen ihrer Projekte nicht wie Strohfeuer verrauchen, sondern dauerhafte Veränderungen anstoßen. Dazu ist es wichtig, Projekte in der Gesellschaft des Landes zu verankern. Das erreichen wir, indem wir zum einen mit Partnern vor Ort zusammenarbeiten – z.B. mit Behörden, NGOs, Forschungseinrichtungen, dörflichen Kommunen. Zum anderen ist es wichtig, die von einem Projekt betroffenen Menschen weitgehend in Planung und Umsetzung einzubeziehen. So können wir sicherstellen, dass nicht an den wirklichen Problemen und Bedürfnissen „vorbeientwickelt“ wird. Außerdem gewährleisten wir auf diese Weise, dass von Beginn an kompetente Partner beteiligt sind, die die Aktivitäten nach Auslaufen des Projekts weiterführen können. 

Auf der anderen Seite benötigen die Entwicklungsorganisationen selbst eine nachhaltige, verlässliche Finanzierung ihrer Arbeit. Viele Projekte schließen aneinander an oder bauen aufeinander auf. Plötzliche Mittelkürzungen können den Erfolg ganzer Projektreihen gefährden. Für nachhaltige Erfolge brauchen wir nachhaltige Finanzierung. 

Was haben die Menschen in den Geberländern von der Entwicklungszusammenarbeit?

Entwicklung ist eine Aufgabe für die ganze Menschheit, denn in der globalisierten Welt wirken sich Probleme in einer Region auf alle Regionen aus. Wenn zum Beispiel in tropischen oder subtropischen Regionen Ernten schlecht ausfallen, steigen Nahrungsmittelpreise auch in Europa. Menschen, die sich von schlechten Lebensbedingungen in ihren Heimatländern zur Migration gezwungen sehen, fliehen in Nachbarländer oder auch andere Weltregionen. Länder, die mangels Entwicklungsalternativen auf ein Wirtschaftsmodell setzen, dessen Grundlage die Ausbeutung natürlicher Ressourcen und die Verwendung fossiler Brennstoffe sind, tragen zur Beschleunigung des globalen Klimawandels bei. 

Viele unserer großen Probleme sind globale Probleme und können nur in internationaler Kooperation gelöst werden. Auch deshalb gibt es Entwicklungszusammenarbeit. 

Wie arbeitet die Welthungerhilfe und was hat die Organisation bereits erreicht?

Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Seit der Gründung im Jahr 1962 wurden mehr als 12.128 Auslandsprojekte mit 5,07 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet mit Menschen, die alles dafür geben, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Das Spektrum unserer Aktivitäten reicht von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen. Dabei stehen wir für nachhaltige Konzepte und enge Partnerschaft mit den Menschen vor Ort. 

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