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Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen

Mit 17 Nachhaltigkeitszielen haben die Vereinten Nationen (UN) 2015 die Weichen für die Zukunft unserer Welt gestellt. Mit der Agenda 2030 haben sich 193 Länder dazu verpflichtet, allen Menschen bis 2030 ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu bewahren. Dies umfasst soziale, ökonomische und ökologische Aspekte.

Grafik: Auflistung der Sustainable Development Goals

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Englisch: Sustainable Development Goals, kurz SDGs), richten sich an alle: die Regierungen weltweit, die Zivilgesellschaft, die Privatwirtschaft, die Wissenschaft und jede*n Einzelne*n. In den vergangenen Jahren ist bereits einiges erreicht worden, aber nach wie vor gibt es große Herausforderungen.

+++ Aktuelles zur SDG-Halbzeit +++

SDG Halbzeitbilanz – so steht es um die Nachhaltigkeitsziele

Zwischenbilanz der 17 Nachhaltigkeitsziele: Nur 12 Prozent der Ziele sind derzeit auf Kurs. Ein Rückblick des SDG Summit in New York.

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Das Streben nach einer nachhaltigen Zukunft und Entwicklung  

Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen (UN) mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen umfasst weitere 169 Unterziele und stellt damit einen umfassenden Rahmen zur Verwirklichung einer weltweiten nachhaltigen Gesellschaft dar. Die 17 SDGs sind ein Aufruf an alle Länder weltweit, den Wohlstand zu fördern und gleichzeitig unseren Planeten zu schützen. Dazu gehören die Überwindung von Armut und die Entwicklung von Strategien, die die sozialen Bedürfnisse der Menschen wie Gesundheit, Bildung, Sozialschutz und Beschäftigungsmöglichkeiten berücksichtigen.

Gleichzeitig müssen die Themen Klimawandel und Umweltschutz angegangen werden. Die Ziele bilden auch einen entscheidenden Rahmen im Hinblick auf COVID-19. Denn die Pandemie hat das Ausmaß der weltweiten Ungleichheiten offengelegt und die Versäumnisse aufgedeckt, die in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und dem Pariser Abkommen von 2015 zum Klimawandel angesprochen werden.

17 Nachhaltigkeitsziele in Gefahr

Um die 17 Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, arbeiten seit 2016 alle Länder daran, die gemeinsame Vision zur Bekämpfung von Armut und der Reduzierung von Ungleichheiten in nationale Entwicklungspläne zu überführen. Dabei ist es besonders wichtig, das Augenmerk auf die Prioritäten und Bedürfnisse der weltweit schwächsten Bevölkerungsgruppen und Länder zu richten – denn nur so können die 17 Ziele der Nachhaltigkeit bis 2030 erreicht werden.

Laut dem neuesten Bericht zum Stand der Umsetzung der SGDs, sind die Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung allerdings in Gefahr – vor allem durch kontinuierliche und miteinander verknüpfte globale Krisen: Zum Beispiel der Krieg in der Ukraine, der die Nahrungsmittel-, die humanitäre-, die Energie- und die Flüchtlingskrise verschärft; sowie die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und des Klimawandels.

Alle aktuellen Zahlen, eine interaktive Karte sowie alle WHI-Berichte der letzten Jahre.

SDG 2 „Kein Hunger“: Beendigung von Hunger bis zum Jahr 2030 

Noch immer leben Millionen Menschen in extremer Armut und leiden verstärkt unter Hungerinsgesamt hungern 735 Millionen Menschen. Die Welthungerhilfe setzt sich für die Beseitigung des weltweiten Hungers und eine nachhaltige Ernährungssicherheit ein. Überall dort, wo wir arbeiten, streben wir die Beendigung von Hunger, also "ZeroHunger" bis zum Jahr 2030 an.

Die Erreichung des zweiten Zieles für nachhaltige Entwicklung ist durch die zerstörerischen Auswirkungen der multiplen Krisen immer mehr in Gefahr. Das geht auch aus dem Welthunger-Index (WHI) 2022 hervor, der eine dramatische Hungersituation aufzeigt, die sich, laut Prognose, weiter verschlechtern wird.

Südasien und Afrika südlich der Sahara sind die Regionen mit der weltweit schlechtesten Hungersituation. Sie weisen von allen Weltregionen die höchsten Wachstumsverzögerungsraten bei Kindern und mit Abstand die höchste Auszehrungsrate, Unterernährung und Sterblichkeitsrate bei Kindern auf. In Indien beispielsweise wird der WHI-Wert als ernst kategorisiert, die Auszehrungsrate bei Kindern mit 19,3 Prozent ist weltweit die höchste.

Mit 17 Nachhaltigkeitszielen allen Menschen bis 2030 ein menschenwürdiges Leben ermöglichen. Jetzt spenden!
Eine Mutter mit ihrem Kind in Indien. Der WHI-Wert in Indien wird als ernst kategorisiert, die Auszehrungsrate bei Kindern mit über 19 Prozent ist weltweit die höchste. Jetzt helfen & spenden! © Christina Felschen/Welthungerhilfe

Das zweite SDG – “Zero Hunger bis 2030” – riskiert, zunehmend unerreichbar zu werden, wenn nicht drastische politische Veränderungen beschlossen werden. Hunger beenden bedeutet vor allem, allen Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre gesunde Ernährung selbst nachhaltig sichern zu können. Und nicht nur für volle Mägen zu sorgen.

Den Hunger weltweit zu beenden ist eine Mammutaufgabe. Um nachhaltig Erfolge zu erreichen, braucht es eine globale Ernährungssystemtransformation und innovative Konzepte für akute Nothilfe oder langfristige Entwicklung, insbesondere im Hinblick auf nachhaltige und widerstandsfähige Lebensmittelsysteme.

Im Jahr 2023 hat die Welthungerhilfe in 36 Ländern mit 630 Auslandsprojekten circa 16,4 Millionen Menschen unterstützt. Konkret heißt das: Viele Menschen können sich durch kontinuierliche Ernteerfolge besser ernähren. Dadurch, dass sie sauberes Trinkwasser und Toiletten haben, sind sie weniger krank. Einkommen sowie Überschüsse können erwirtschaftet und Ausbildungen begonnen werden. Kinder haben durch unsere Unterstützung eine Chance auf eine bessere geistige und körperliche Entwicklung.

Grafik: Krisen als Hungertreiber. Jetzt für das 2. der 17 Nachhaltigkeitsziele "ZeroHunger beenden" spenden & helfen.
Grafik "Multiple Krisen als Hungertreiber": Extreme Armut hat vor allem aufgrund der Covid-Pandemie zugenommen. Jetzt spenden & Hunger beenden! © Welthungerhilfe

Die 17 Ziele der Nachhaltigkeit im Überblick 

Ziel 1: Keine Armut

Die Beseitigung extremer Armut für alle Menschen bis 2030 ist das erste zentrale Ziel der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Die Covid-19-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die steigende Inflation sowie deren Auswirkungen, haben die Fortschritte bei der Armutsbekämpfung weit zurückgeworfen. 

Schätzungen zufolge werden die Krisen, verglichen mit den Prognosen vor der Pandemie, dazu führen, dass im Jahr 2022 zusätzlich 75 bis 95 Millionen Menschen in extremer Armut leben. In den Ländern mit niedrigem Einkommen sind die Verluste viel größer, die Armutsbekämpfung wurde circa um acht bis neun Jahre zurückgeworfen. 
 
Wie wird Armut gemessen? Laut Definition der Weltbank gilt als „arm“, wer von weniger als 1,90 Dollar pro Tag leben muss. Seit zwei Jahrzehnten ist der Anteil der Arbeitnehmer*innen, die mit ihren Familien unterhalb der internationalen Armutsgrenze leben, von 6,7 Prozent im Jahr 2019 auf 7,2 Prozent im Jahr 2020 erstmals gestiegen. Weitere acht Millionen Arbeitnehmer*innen wurden somit in die Armut gedrängt.

Ziel 2: Kein Hunger

Weltweit hungern 735 Millionen Menschen, obwohl es genug Nahrung, Mittel und Wissen für alle gibt. Und: Alle Menschen haben ein Recht auf Nahrung. Um das zweite SDG “Zero Hunger bis 2030” weltweit zu erreichen, arbeiten wir seit unserer Gründung mit vielfältigen Strategien.

Die Corona-Pandemie hat schätzungsweise 150 Millionen Menschen zusätzlich in den Hunger getrieben. Die Perspektiven des aktuellen Welthunger-Index 2022 bestätigen die negative Entwicklung: Es wird der Trend deutlich, dass Hunger zunehmen könnte. Und: Das globale Hungerniveau ist annährend wieder dort, wo es bei der Verabschiedung der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung lag. Damit wir das zweite globale Entwicklungsziel erreichen können, ist eine verstärkte Anstrengung dringend notwendig.

Um eine Welt ohne Hunger zu schaffen und das zweite SDG zu erreichen, ist eine Transformation zu einem gerechten, nachhaltigen und resilienten globalen Ernährungssystem erforderlich. Dies braucht einerseits eine wirksame politische Weichenstellung und andererseits eine angemessene Finanzierung. Die internationale Gemeinschaft müsste den Schätzungen zufolge 39-50 Milliarden Dollar jährlich für die Überwindung von Hunger bereitstellen. Der Beitrag Deutschlands müsste um etwa 1,3 Milliarden Euro steigen.

Ziel 3: Gesundheit und Wohlergehen

Gesundheit ist die Voraussetzung für Wohlstand, gesellschaftliche Teilhabe und sozialen Zusammenhalt, aber auch das Ergebnis sowie Indikator für die wirtschaftliche, soziale und ökologische Dimension nachhaltiger Entwicklung. In vielen Ländern weltweit ist eine gute Gesundheitsversorgung immer noch kein Standard
 
Die Ungleichheiten in den Gesundheitssystemen weltweit sind vor allem durch die Covid-19-Pandemie sichtbar geworden. Die Pandemie hat nicht nur zu einer Unterbrechung der grundlegenden Gesundheitsdienste geführt, sondern auch zu einer Zunahme von Depressionen und Angstzuständen. Die weltweite Lebenserwartung ist gesunken und Fortschritte bei der Bekämpfung von z.B. Tuberkulose, HIV und Malaria sind zunichte gemacht worden.

Wir setzen uns in vielen unserer Projekte gemeinsam mit unseren Projektpartner*innen für eine funktionierende und effektive Gesundheitsversorgung ein. Zum Beispiel unterstützen wir bei der Errichtung von Gesundheitszentren und Entbindungsstationen, schaffen eine sichere Wasserversorgung sowie Hygienemaßnahmen. Dazu gehören auch Schulungen von Personal und behördlichen Mitarbeiter*innen sowie Verwaltungsbeamt*innen.

Ziel 4: Hochwertige Bildung

Bildung vermittelt Menschen das Wissen und die Fähigkeiten, die sie brauchen, um gesund zu bleiben, Arbeit zu finden und Toleranz zu fördern. Bildung und der Aufbau von Arbeitsmärkten in Armutsregionen, sind der Schlüssel für Entwicklung, Wirtschaftswachstum und der Weg aus Armut und Hunger, vor allem im globalen Süden, zum Beispiel in Asien und Afrika.

Weltweit haben eine Viertelmilliarde Kinder und Jugendliche keinen Zugang zu Bildung. Die Welthungerhilfe hat in Kooperation mit der Bauer Charity gGmbh und auf Initiative von Gudrun Bauer das länderübergreifende Ausbildungsprogramm Skill Up! ins Leben gerufen. Es bietet rund 25.000 jungen Frauen und Männern zwischen 15 und 35 Jahren in Kenia, Sierra Leone, Uganda, Indien, Tadschikistan, Nepal, Malawi und Afghanistan die Chance, sich beruflich zu qualifizieren.

Ziel 5: Geschlechtergleichheit

Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein Menschenrecht sowie eine notwendige Grundlage für eine friedliche, wohlhabende und nachhaltige Welt. Es gab zwar Fortschritte in den letzten Jahrzehnten, aber die Welt wird die Gleichstellung der Geschlechter bis 2030 vermutlich nicht erreichen. Gewalt gegen Frauen ist nach wie vor weit verbreitet.  

Millionen Frauen werden weltweit diskriminiert oder unterdrückt, vor allem im Hinblick auf den Zugang zu Bildung oder der Gesundheitsversorgung. Immer noch sind sie Opfer von Menschenhandel sowie sexueller oder körperlicher Gewalt. Viele Länder sind noch weit von Geschlechtergleichheit entfernt, auch im Globalen Süden.
 
Geschlechtergleichberechtigung ist entscheidend für soziale, politische & wirtschaftliche Entwicklung. Um den Fortschritt bei der Gleichstellung zu beschleunigen sind weitreichende Maßnahmen notwendig. Die Welthungerhilfe setzt in ihren Projekten auf Women Empowerment, um die Gleichberechtigung der Frau voranzutreiben. Seit vielen Jahren setzen wir uns mit unserer Arbeit dafür ein, Frauen zu stärken und unterstützen sie dabei, ihre Rechte selbstbestimmt einzufordern.

Ziel 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen

Der Zugang zu sauberem Wasser, einer angemessenen Sanitärversorgung sowie Hygiene sind Menschenrechte und das wichtigste menschliche Bedürfnis für Gesundheit und Wohlbefinden. Laut UN-Weltwasserbericht 2021 besteht die große Gefahr, dass weltweit bis zum Jahr 2030 immer noch Milliarden Menschen keinen Zugang dazu haben werden, wenn die Fortschritte sich nicht vervierfachen.

Weltweit haben über zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu Wasser auf dem Wohngrundstück, das frei von Kontaminierung und bei Bedarf jederzeit verfügbar ist (sichere Wasserversorgung). Circa 3,6 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu Toiletten, die nicht mit anderen Haushalten geteilt und von denen das Abwasser sicher behandelt und entsorgt wird (sichere Sanitärversorgung).

Oft ist Wasser belastet mit Keimen oder anderen Stoffen. Krankheiten können sich leicht ausbreiten, von denen vor allem Menschen in Ländern des globalen Südens betroffen sind. Vor allem Kinder, die an Durchfallerkrankungen leiden.

Die Nachfrage nach Wasser steigt aufgrund des steigenden Bevölkerungswachstums, der Verstädterung und des zunehmenden Wasserbedarfs von Industrie, Energie- und Landwirtschaft. Viele Länder im Globalen Süden sind zudem mit zunehmenden Herausforderungen konfrontiert: Der Klimawandel verursacht beispielsweise Wasserknappheit oder es wird nicht ausreichend in die Wasser- und Abwasserversorgung investiert.  

Die Welthungerhilfe hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Situation zu verbessern und eine nachhaltige Versorgung mit Wasser sicherzustellen. Mit sogenannten WASH-Projekten (Water, Sanitation & Hygiene) in Südostasien und Afrika helfen wir mit verschiedenen Maßnahmen, z.B.

Damit die Menschen dauerhaft davon profitieren, setzen wir unsere Projekte so um, dass sie von der lokalen Bevölkerung auch nach Beendigung der Projekte fortgeführt werden können. Dabei setzt die Welthungerhilfe auf einen systemischen Ansatz, der einen Fokus nicht nur auf die ”Hardware” wie Brunnen, Toiletten und Waschmöglichkeiten, sondern auch auf die ”Software” legt.

Es geht darum, gemeinsam mit Regierungen, Zivilgesellschaft und Privatsektor die grundlegenden Bausteine, die für den Erhalt dieser Strukturen benötigt werden, zu legen. Dazu gehören etwa Institutionen, Planung, Rechtsrahmensetzung, Instandhaltung und Bewirtschaftung. So kann Wasser- und Gesundheitsversorgung mehr Menschen langfristiger erreichen

Ziel 7: Bezahlbare und saubere Energie

Beim 7. Nachhaltigkeitsziel geht es darum, dass der Zugang zu sauberer, bezahlbarer und verlässlicher Energie gewährleistet ist. Diese ist von zentraler Bedeutung für die Entwicklung von Wirtschaft, Landwirtschaft, Gesundheitswesen, Bildung, Kommunikation und Verkehr. Der Schlüsselfaktor für den Klima- und Umweltschutz sind saubere Energiequellen. Der Großteil der erzeugten Energie weltweit stammt allerdings immer noch aus fossilen Energieträgern.

Nach wie vor bestehen große Unterschiede beim Zugang zu moderner, nachhaltiger Energie. Circa 800 Millionen Menschen weltweit fehlt der Zugang zu einer modernen Energieversorgung. Durch die weltweit steigenden Kosten von Energie und Rohstoffen sind auch die Kosten für Herstellung und den Transport von z.B. Windturbinen, Photovoltaik-Modulen oder Biokraftstoffen enorm gestiegen.

Vor allem in ärmeren Ländern erschwert fehlende Energie den Alltag. Die Menschen sind auf Strom angewiesen – z.B. um Kochen oder Kühlen zu können. Aber auch Krankenhäuser, Schulen oder Menschen in der Landwirtschaft brauchen Energiequellen. Um das 7. SDG bis 2030 zu erreichen, braucht es weiterhin kontinuierliche politische Unterstützung sowie Kapital für saubere und erneuerbare Energien, insbesondere in den Ländern des Globalen Südens. 
 
In unseren Projekten unterstützen wir mit unseren Partnern vor Ort beispielsweise beim Aufbau von Solaranlagen, energiesparenden Brennöfen oder lokalen Kleinwasserkraftwerken, die es den Menschen ermöglichen, die Energiekrise zu überwinden und ein Entwicklungshindernis nachhaltig zu beseitigen. 

Ziel 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Die Staatengemeinschaft will mit dem 8. SDG bis 2030 nachhaltiges Wirtschaftswachstum, menschenwürdige Arbeit und Vollbeschäftigung für alle fördern. Die Globalisierung bietet große Chancen für wirtschaftlichen Fortschritt, aber dennoch ist das Ungleichgewicht zwischen den Ländern riesig. 

Die Covid-19-Pandemie hat die Weltwirtschaft weltweit gefährdet und das Leben von Milliarden von Menschen in Gefahr gebracht oder zerstört – durch Schwankung der Finanzmärkte, fallende Rohstoffpreise und zunehmende Unsicherheit. Immer noch droht circa 1,6 Milliarden informell beschäftigten Arbeiter*innen Armut und auch das Risiko von ausbeuterischer Kinderarbeit ist angestiegen. Rund 79 Millionen Kinder arbeiten laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) unter gefährlichen Bedingungen.
 
Um neue Einkommensquellen für und von Menschen in strukturschwachen Regionen zu identifizieren und etablieren, setzt die Welthungerhilfe auf die positiven Effekte einer nachhaltigen und inklusiven Marktwirtschaft. Mit Hilfe von Value Chains werden unter Anleitung von Expert*innen moderne Liefer- und Wertschöpfungsketten in den Bereichen Dienstleistung, Landwirtschaft oder Gewerbe entwickelt.

Lokale Lieferketten spielen eine wichtige Rolle in der inklusiven Stärkung von Marktsystemen. Sie kurbeln die regionale Wirtschaft an und können vulnerablen Menschen aus Armut und Mangelernährung befreien. Auch Kooperationen mit dem Privatsektor spielen dabei eine Rolle. Wir nutzen unsere langjährigen Erfahrungen, um soziales und inklusives Unternehmertum zu einer strategischen Säule unserer Arbeit auszubauen.
 

Ziel 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur

Eine nachhaltige und integrative Industrialisierung in Verbindung mit Innovation und Infrastruktur kann wettbewerbsfähige und dynamische Wirtschaftskräfte freisetzen. Diese schaffen Einkommen und Beschäftigung und spielen eine Schlüsselrolle bei der Einführung und Förderung neuer Technologien. Ebenso ermöglichen sie eine effiziente Ressourcennutzung und erleichtern den internationalen Handel. 
 
Allerdings ist das Wachstum im verarbeitenden Gewerbe weltweit stetig zurückgegangen, vor allem in Ländern des Globalen Südens. Aufgrund der Covid-19-Pandemie ging die Produktion aufgrund des Zusammenbruchs globaler Lieferketten um 8,4 Prozent zurück.
 
Die Pandemie hat vor allem den dringenden Bedarf an widerstandsfähiger Infrastruktur deutlich gemacht. Laut “Economic and Social Survey of Asia and the Pacific” (ESCAP)  sind zusätzliche Investitionen in Höhe von rund 434 Mrd. USD pro Jahr erforderlich, um die Infrastruktur widerstandsfähig gegen den Klimawandel und Katastrophen zu machen.
 
Die Welthungerhilfe setzt auf globale Partnerschaften und soziales Unternehmertum, um den in Armut lebenden Menschen vor Ort Dienstleistungen und Produkte zugänglich zu machen. Innovative Projekte tragen dazu bei, nachhaltige Lebensgrundlagen für die Menschen zu schaffen und Hunger zu bekämpfen.  

Im Fokus stehen z.B. Innovation Labs oder der Aufbau von Social Businesses, beispielsweise für bedürftige Zielgruppen wie Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die auf deren Bedürfnisse ausgerichtet sind. Aber auch andere Projekte wie zum Beispiel WASH unterstützen die Menschen in unseren Projektländern.

Ziel 10: Weniger Ungleichheiten

Einkommen und Vermögen sind weltweit ungleich verteilt. Ziel des 10. SDGs der Agenda 2030 ist die Verringerung von Ungleichheiten und die Sicherstellung, dass niemand zurückgelassen wird. In vielen Ländern steigt die Ungleichheit an, deshalb muss insbesondere das Einkommen der ärmsten Bevölkerung wachsen. 
 
Ungleichheit zeigt sich aber nicht nur in der Einkommens- und Vermögensverteilung, sondern auch in der Gesundheitsversorgung, beim Zugang zu Bildung, bei der politischen Teilhabe oder in der Lebenserwartung. Marginalisierte Gruppen sind besonders stark betroffen. 
 
Wirtschaftswachstum allein führt aber nicht unbedingt zu weniger Ungleichheit. Damit alle Menschen Zugang zu Gesundheit, Bildung und sozialen Sicherungssystemen haben, müssen z.B. Korruption sowie soziale und politische Ausgrenzung von benachteiligten Menschen konsequent bekämpft werden. Nur so kann der soziale Zusammenhalt nachhaltig gestärkt und Ungleichheiten reduziert werden. 
 
Viele Projekte der Welthungerhilfe unterstützen Menschen, die von Ungleichheit betroffen sind. Ob es um Frauenrechte, Bildung, Armut oder Hunger geht. Dennoch: die Staatengemeinschaft muss noch bessere Rahmenbedingungen schaffen. Bei den Möglichkeiten der Globalisierung ist es nicht mehr hinnehmbar, dass immer noch 735 Millionen Menschen weltweit hungern, obwohl es genügend Nahrung gibt.

Ziel 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden

Ziel des 11. SDGs ist es, Städte sicher, inklusiv, nachhaltig und widerstandsfähig zu machen. Städte und Ballungsgebiete sind der Motor des Wirtschaftswachstums. Sie tragen circa 60 Prozent zum weltweiten BIP bei, sind aber auch für rund 70 Prozent der weltweiten Kohlenstoffemissionen und schätzungsweise 60 Prozent des Ressourcenverbrauchs verantwortlich.

Der Urbanisierungsgrad weist weltweit große Unterschiede auf. In Latein- und Nordamerika liegt er bei rund 80 Prozent, in Europa bei über 70 Prozent. Eher ländlich geprägt sind Afrika mit 40 Prozent und Asien mit rund 48 Prozent. In Afrika wird sich die urbane Bevölkerung vermutlich verdreifachen, aber zwei Drittel der dazu bis 2050 benötigten Infrastruktur existiert noch nicht. 
 
Die zunehmende Verstädterung führt zu einer wachsenden Zahl von Slums, die geprägt sind von überlasteter und unzureichender Infrastruktur sowie Dienstleistungen, z.B. im Hinblick auf Wasser- und Abwassersysteme, Hygiene oder Müllabfuhr. Auch die Luftverschmutzung nimmt zu. Weltweit leben bereits mehr als eine Milliarde Menschen in Slums. Während der Corona-Pandemie ist die Zahl gestiegen.

Nur mit Städten können die 17 Nachhaltigkeitsziele erreicht werden. Denn: 65 Prozent der SDG-Unterziele hängen von den Maßnahmen lokaler Regierungen ab. Insbesondere im Hinblick auf die Umsetzung der Klimaziele und die Reduzierung von Emissionen. Die Welthungerhilfe setzt sich für die Etablierung von Müllentsorgungssystemen und den Einsatz von Müllabfuhren und Recycling ein. Das schafft Beschäftigung und wirkt der Müllverbrennung von wilden Deponien entgegen.

Ziel 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion

Der wirtschaftliche und soziale Fortschritt geht mit einer Umweltzerstörung einher, die zerstörerische Auswirkungen auf unseren Planeten hat. Der Earth Overshoot Day macht es deutlich: Am 2. August 2023 waren bereits alle Ressourcen verbraucht, die das Ökosystem der Erde innerhalb eines Jahres herstellen kann. Unsere Erde ist am Limit. Wir verbrauchen mehr Ressourcen, als wir haben.
 
Beim 12. SDG geht es darum, mit weniger mehr und besser zu machen. Das Wirtschaftswachstum von der Umweltzerstörung abzukoppeln, die Ressourceneffizienz zu steigern und nachhaltige Lebensstile zu fördern. Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion können z.B. auch zur Armutsbekämpfung beitragen. Denn unter den Folgen leiden vor allem die Menschen in den ärmsten Ländern im Globalen Süden. Staaten, denen es ohnehin schon an vielem fehlt. Verursacher sind vor allem die Industrienationen des Globalen Nordens. 

Um weiterhin gut leben zu können und dies auch zukünftigen Generationen zu ermöglichen, müssen wir unseren Konsum und Produktionstechniken verändern. Es braucht es auf allen Ebenen Regeln für einen verantwortungsvollen und bewussten Umgang mit begrenzten Ressourcen. Jährlich landen circa ein Drittel aller produzierten Lebensmittel, ungefähr 1,3 Milliarden Tonnen im Wert von circa 1 Billion Dollar, in der Tonne.

Ziel und Vision der Welthungerhilfe ist es, die Ernährungssicherheit für alle Menschen in unseren Projektländern auf eine Weise zu erreichen, die die soziale, wirtschaftliche und ökologische Basis für Ernährungssicherheit in der Zukunft weiterhin gewährleistet. Unser Handeln zielt immer auf eine nachhaltige Verbesserung von Lebenschancen in einer gesunden Umwelt und gerechten Gesellschaft ab. Mit dem Ziel, dass Entwicklungszusammenarbeit eines Tages nicht mehr notwendig ist und sich die Menschen vor Ort selbst helfen können, z.B. durch die Transformation hin zu resilienten und nachhaltigen Ernährungssystemen.

Beispielsweise setzen wir gemeinsam mit lokalen Partner*innen nachhaltige Landwirtschaftssysteme und Lieferketten in Indien um, stellen in Somaliland die Bodengesundheit in Weidegebieten wieder her, um nachhaltige Viehzucht zu ermöglichen, speichern in Kenia durch nachhaltige Landwirtschaftsmethoden Kohlenstoff im Boden ein und sichern im Südsudan den nachhaltigen Zugang zu nährstoffreichem Schulessen.

Ziel 13: Maßnahmen zum Klimaschutz

Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt und die globale Temperatur ist bereits um 1,1 Grad über das vorindustrielle Niveau angestiegen. Die Auswirkungen des Klimawandels sind riesig: In Europa spüren dies vor allem Landwirt*innen, z.B. durch Ernteeinbußen. Im Globalen Süden verlieren Millionen Menschen durch Wetterextreme ihre Lebensgrundlagen, was Hunger, Konflikte oder Vertreibungen zur Folge hat. 

Bis 2030 werden schätzungsweise 700 Millionen Menschen durch Dürren von Vertreibung bedroht sein. Dringende Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner verheerenden Auswirkungen sind unabdingbar, um Lebensgrundlagen und Leben zu retten. 2015 bis 2022 waren die acht wärmsten Jahre seit Beginn der Temperatur-Aufzeichnungen.

Um die Erwärmung auf 1,5° Celsius zu begrenzen, müssen die weltweiten Treibhausgasemissionen bis 2030 um 43 Prozent und bis 2050 auf null sinken. Die von den Ländern formulierten Klimaaktionspläne reichen jedoch nicht aus, um dieses Ziel zu erreichen. Laut einer Studie der Weltbank könnten bis 2030 bis zu 100 Millionen weitere Menschen von Hunger bedroht sein, wenn die Maßnahmen des 13. SDGs nicht umgesetzt werden. 
 
In unseren Projekten unterstützen wir die vom Klimawandel besonders betroffenen Menschen bei der Anpassung an die neuen Bedingungen. Beispielsweise lernen Betroffene in Schulungen den Aufbau von Schutzeinrichtungen und Frühwarnsystemen für Extremwetterereignisse. Oder erlangen Kenntnisse über Anbaumethoden, die an den Klimawandel angepasst sind und diesem vorbeugen. Zudem erhalten sie hochwertiges Saatgut, das widerstandsfähiger ist.

Ziel 14: Leben unter Wasser

70 Prozent unserer Erde sind von Weltmeeren bedeckt. Der Ozean treibt globale Systeme an, die die Erde für die Menschheit bewohnbar machen. Trinkwasser, Regenwasser, Klima, Wetter, Küsten, Nahrungsmittel und auch der Sauerstoff in der Luft, den wir atmen, werden vom Meer bereitgestellt und reguliert. Circa drei Milliarden Menschen sind für ihren Lebensunterhalt auf die biologische Vielfalt der Meere und Küstengebiete angewiesen

Der Marktwert der Meeres- und Küstenressourcen sowie ihrer Industrien wird weltweit auf drei Billionen Dollar pro Jahr oder etwa fünf Prozent des globalen BIP geschätzt. In der Meeresfischerei sind direkt oder indirekt über 200 Millionen Menschen beschäftigt. Ein sorgfältiger Umgang mit dieser wichtigen globalen Ressource ist ein Schlüsselelement für eine nachhaltige Zukunft.

Aktuell werden die Küstengewässer durch Verschmutzung immer schlechter. Die Versauerung der Meere wirkt sich nachteilig auf die Funktion der Ökosysteme und die biologische Vielfalt aus. Und auch negativ auf die Fischerei. Mehr als 150 Millionen Tonnen Plastikmüll treibt in den Meeren. Das 14. SDG zielt auf die Rettung unserer Meere und den Schutz der biologischen Vielfalt ab. Denn diese ist entscheidend für die Gesundheit der Menschen und unseres Planeten. 

Meeresschutzgebiete müssen wirksam verwaltet, mit ausreichenden Mitteln ausgestattet und Vorschriften erlassen werden, um Meeresverschmutzung, Überfischung und Ozeanversauerung einzudämmen. 30 Prozent der Meeresfläche muss bis 2030 unter Schutz gestellt werden, um die Meere gerecht und effektiv zu schützen. Damit einher geht die Wiederherstellung von Fischbeständen und die Bekämpfung von illegaler Fischerei.

Es braucht eine nachhaltige und innovative Finanzierung für das Leben unter Wasser. Mehr als 150 Milliarden US-Dollar sind pro Jahr nötig, um die Rahmenbedingungen und Maßnahmen zu verbessern. Es muss eine Transformation der Ernährungssysteme geben. Aquatische Lebensmittel müssen mit einbezogen werden, da sie Ernährungs- und Ressourcennutzung ermöglichen. Die Welthungerhilfe arbeitet z.B. in Sierra Leone am Müll-Management im Atlantik.

Ziel 15: Leben an Land

Rund eine Million Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht. Der Zustand der Ökosysteme, von denen wir und alle anderen Arten abhängen, hat sich über die letzten Jahrzehnte drastisch verschlechtert – ob im Hinblick auf die Ernährungssicherheit, Gesundheit oder Lebensqualität. Hauptverantwortlich für diese Situation sind wir Menschen. Bisher haben wir circa 75 Prozent der Erdoberfläche verändert.
 
Die durch menschliche Aktivitäten und den Klimawandel verursachte Entwaldung und Wüstenbildung beispielsweise stellen eine große Herausforderung für die nachhaltige Entwicklung dar. Wälder sind für die Erhaltung des Lebens auf der Erde von entscheidender Bedeutung und spielen eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels. Jedes Jahr gehen rund zehn Millionen Hektar Wald verloren – ein Fußballfeld alle vier Sekunden. 
 
Durch menschlichen Einfluss verläuft das Artensterben ungefähr 100-mal schneller. Für 80 Prozent des Verlustes der Biodiversität an Land ist die Landwirtschaft verantwortlich. Wird das 15. Nachhaltigkeitsziel nicht erreicht, ist auch die Erreichung von ungefähr 80 Prozent aller anderen SDGs gefährdet. Ohne den Erhalt der Tropenwälder kann z.B. das 1,5-Grad-Ziel nicht erreicht werden. Für die Verbesserung der Lebensbedingungen und die Verringerung der Anfälligkeit sowie der Risiken für die Wirtschaft sind Investitionen in die Wiederherstellung von Land entscheidend. 

In unseren Projekten in diesem Bereich liegt unser Fokus auf der Agrarbiodiversität. Agrarbiologische Vielfalt ist ein fundamentaler Faktor für eine nachhaltige weltweite Sicherung der Ernährung und das Überleben der Menschheit. Auch ökosystembasierte Strategien zur Anpassung an die negativen Folgen des Klimawandels werden in vielen Ländern ein- und umgesetzt.

Unsere Arbeit zielt u.a. darauf ab, die Rechte von lokalen Gemeinschaften auf Land und Nahrung zu schützen und diese auf regionaler und nationaler Ebene politisch umzusetzen. Nur mit einer angemessenen und nachhaltigen Lebensgrundlage kann die Ernährungssicherheit für Gemeinden und viele künftige Generationen gewährleistet werden.

Ziel 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Konflikte, Unsicherheit, schwache Institutionen und ein eingeschränkter Zugang zur Justiz sind weltweit eine große Bedrohung für die nachhaltige Entwicklung. Laut aktuellem UNHCR-Bericht „Global Trends – Forced Displacement in 2021“ waren im Sommer 2022 weltweit über 100 Millionen Menschen auf der Flucht. Circa 60 Millionen davon sind Binnenvertriebene. Sie fliehen vor Menschenrechtsverletzungen und gewaltsamen Konflikten.
 
Im Vergleich zum Stand Ende 2021 sind über 13 Millionen Menschen mehr auf der Flucht als im Vorjahr – ein Anstieg von 15 Prozent. Die Anzahl der Flüchtlinge ist bis Mitte 2022 auf über 32 Millionen gestiegen. Auch Gewalt gegen Kinder, Tötungsdelikte, Menschenhandel und sexuelle Gewalt müssen bekämpft werden. Nur so können friedliche und integrative Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung gefördert werden.  
 
Um diese Herausforderungen anzugehen, müssen Zivilgesellschaft und Regierungen zusammenarbeiten. Nur so können Gerechtigkeit und Rechtssicherheit, Verringerung von Gewalt, Bekämpfung von Korruption und die Beteilung der Bevölkerung an politischen Entscheidungsprozessen dauerhaft umgesetzt werden. Dazu braucht es transparente Vorschriften wie eine weltweite Geburtsregistrierung und die Schaffung unabhängigerer nationaler Menschenrechtsinstitutionen auf der ganzen Welt.

Das 16. SDG will die Welthungerhilfe auf integrierte Weise mit anderen nachhaltigen Zielen der Agenda 2030 erreichen. Hierbei verwendet die Welthungerhilfe den “Humanitarian-Development-Peace Nexus” Ansatz, der darauf abzielt, Maßnahmen der humanitären Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit und Friedensförderung miteinander zu integrieren. So koordiniert die Welthungerhilfe standardmäßig mit Friedensakteur*innen und setzt in der humanitären Hilfe Wiederaufbaumaßnahmen um.

In Entwicklungsprojekten stärkt Welthungerhilfe die Widerstandsfähigkeit von Menschen und Gemeinschaften, um gegen Konflikte und Klimaschocks gewappnet zu sein. Dabei arbeitet die Welthungerhilfe eng mit zivilgesellschaftlichen Organisationen vor Ort, um Kohäsion zu stäken. Unsere Projekte in diesem Bereich zielen darauf ab, politische Lösungen zu schaffen, die das humanitäre Völkerrecht schützt und z.B. den Kreislauf von Krieg und Hunger durchbricht. Vor allem Kinder und Jugendlichen muss besonderer Schutz zukommen.

Im Hinblick auf die Migrations- und Flüchtlingsdebatte setzen wir uns dafür ein, dass länderübergreifend Lösungen gefunden werden, die die Umstände von Migration und Flucht verbessern und den Menschen ein besseres Leben in Sicherheit gewähren.

Ziel 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Das 17. SDG ist die Grundbedingung für die Erreichung aller weiteren SDGs. Diese können nur mit starken Kooperationen und Partnerschaften umgesetzt werden – auf globaler, regionaler, nationaler und lokaler Ebene. Sie bauen auf Grundsätzen, Werten, einer gemeinsamen Vision und gemeinsamen Zielen auf, die die Menschen und den Planeten in den Mittelpunkt stellen.

Viele Länder sind auf öffentliche Entwicklungshilfe angewiesen, doch diese ist rückläufig. Bis 2030 bedarf es für eine Welt ohne Hunger jährliche Investitionen von zusätzlich 40 Milliarden Euro durch die Weltgemeinschaft. Eine starke internationale Zusammenarbeit ist mehr denn je nötig, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Es sind dringende Maßnahmen wie z.B. langfristige Investitionen in Ländern des Globalen Südens erforderlich.

Aber auch ein Überwachungs- und Überprüfungsrahmen und Anreizstrukturen sowie Vorschriften müssen geschaffen werden, um Investitionen anzuziehen und die nachhaltige Entwicklung zu stärken. Humanitäre Partnerschaften und die Zusammenarbeit mit lokalen Akteur*innen in unseren Projektländern stellen einen elementaren Bestandteil unserer Arbeit dar.

Besonders in Not- oder Krisensituationen ist schnelle Hilfe vor Ort überlebenswichtig. Hier nehmen lokale Organisationen eine entscheidende Rolle ein. Wir arbeiten sowohl mit nationalen und lokalen als auch mit zahlreichen internationalen Partnerorganisationen zusammen.

Mit unseren Projekten möchten wir zur Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele beitragen.

Projekte der Welthungerhilfe haben die Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele im Blick

Basis aller Maßnahmen, die in den SDGs verankert sind, ist die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Die Welthungerhilfe möchte mit ihrer Arbeit zur Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele beitragen. Im landwirtschaftlichen Sektor zum Beispiel schaffen wir Arbeitsplätze und entwickeln gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung standortgerechte Strategien für eine nachhaltige und effiziente Landwirtschaft.

Dabei verfolgen wir im Wesentlichen drei Ziele: Die Ernährungssicherung der Bevölkerung, die Einkommensteigerung und den Schutz natürlicher Ressourcen. Das alles trägt dazu bei, dass die Menschen und deren Gemeinschaften, mit denen wir zusammenarbeiten, resilienter gegenüber Hungerkrisen und Klimaschäden werden.

Vernetzt führen 17 Nachhaltigkeitsziele zum Ziel

Ländliche Entwicklung ist ein zentraler Ansatz, dabei zählt nicht nur eine gesteigerte Agrarproduktion. Die Welthungerhilfe setzt daher auf eine integrierte Verwirklichung ausgewählter Sustainable Development Goals: 

Transformation auf allen Ebenen notwendig 

Transformation, Veränderungen und Erfolge können nur gemeinsam gelingen. Die Welthungerhilfe fordert deshalb Handeln und Zusammenarbeit auf allen Ebenen – von nationaler und internationaler Entwicklungspolitik gemeinsam mit Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft und Wissenschaft. Vor allem wohlhabende Länder sind in der Pflicht.

Die politische Arbeit der Welthungerhilfe richtet sich an die deutsche Politik, damit diese den Status Quo der German National Sustainablity Development Strategy (NSDS) offenlegt. Besonders sind auch nichtstaatliche Institutionen gefragt, Missstände aufzuzeigen. Nur durch die Aufdeckung von Schwachstellen können Maßnahmen angepasst und präventiv gegengesteuert werden.

Es gilt auch weiterhin, eine Balance zwischen dem Bedarf an humanitärer Hilfe, der weiterhin notwendig ist, und langfristigen Investitionen in Entwicklung zu vollziehen. Nur dann könnte noch Hoffnung für das Ziel Zero Hunger bestehen.

Ein kleiner Junge isst Reis aus dem Topf
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