Weltweit steigt die Zahl der Wetterextreme. Als Folgen des Klimawandels haben Dürren oder Überflutungen unmittelbare Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit von Millionen Menschen.
Energie-Spartipps – gut für den Geldbeutel und die Umwelt
Strom, Wärme, Gas, Benzin – die Preise steigen, ein Ende ist noch nicht in Sicht. Haben Sie schon angefangen, Energie zu sparen?
Viele kleine Anpassungen im Alltag helfen, Energie und Geld zu sparen. Und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Denn wenn weniger Energie verbraucht wird, sinkt der Ausstoß von Treibhausgasen. Wir haben Energie-Spartipps, die einfach im Alltag umzusetzen sind und langfristig einen Unterschied machen – für Mensch, Natur und Umwelt.
Inhaltsverzeichnis
- Darum ist die Zeit gekommen Energie zu sparen – Folgen des Klimawandels
- Energie und Strom sparen im Haushalt – so geht’s
- Warmwasser bewusst nutzen
- Energie-Spartipps für die Küche
- Energieersparnis dank Energieeffizienzklasse
- Energie sparen: Allgemeine Tipps
- Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen: Heizen
- Ressourcen sparen beim Autofahren
- Projekte der Welthungerhilfe zum Thema Nachhaltigkeit
Darum ist die Zeit gekommen Energie zu sparen – Folgen des Klimawandels
Die Folgen des Klimawandels sind vielfältig und weltweit spürbar - Hunger, zunehmende Naturkatastrophen, Konflikte oder Flüchtlingsströme. Große Industrienationen, die viele Emissionen produzieren, sind zum Großteil für den globalen Klimawandel verantwortlich. Von den Folgen betroffen sind aber vor allem arme Länder, die sowieso schon mit multiplen Problemen oder Krisen zu kämpfen haben.
Vor allem für die Menschen im globalen Süden sind die Auswirkungen fatal: Millionen Menschen verlieren ihre Lebensgrundlage. Durch die Erderwärmung ist die Kluft zwischen armen und reichen Ländern laut einer Berechnung der Stanford-University von 2019 sogar 25 Prozent größer als sie es ohne wäre. Der Klimawandel verschärft somit auch die globale Ungleichheit. Auch Ökosysteme werden durch den zunehmenden Temperaturanstieg geschädigt, die Artenvielfalt ist weltweit bedroht.
Ob Starkregen, Hitzewellen oder plötzliche Temperatureinstürze – wir alle spüren die Folgen des Klimawandels. Und wir alle haben es in der Hand und können im Alltag dazu beitragen, Emissionen und den persönlichen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, unsere Umwelt zu schützen und die Folgen des Klimawandels einzudämmen.
Energie und Strom sparen im Haushalt – so geht’s
Wissen Sie, wie viel Strom, Wärme oder Gas Sie im Alltag durchschnittlich verbrauchen? Ein Online-CO2-Rechner kann helfen, Ihren Energiebedarf zu ermitteln und herauszufinden, wie viel Energie Ihre Wohnung oder Ihr Haus benötigt, wieviel Sie verbrauchen und wie Sie ihre CO2-Bilanz optimieren können. Das funktioniert ganz einfach auf Basis Ihres Energieausweises oder Ihrer bekannten Verbrauchszahlen.
Praktischer Helfer: Energiemessgerät
Ist ihr Energieverbrauch zu hoch? Ein einfaches Hilfsmittel ist zum Beispiel ein Energiemessgerät. Es zeigt ihnen auf, wieviel Strom sie verbrauchen und identifiziert Stromfresser. Damit sparen sie nicht nur Energie, sondern auch Geld. Knapp 80 Prozent der Deutschen wissen nicht, wie viel Strom Sie monatlich verbrauchen. Zeit, das zu ändern!
Wenn wir uns den Energieverbrauch privater Haushalte ansehen, fällt auf, dass diese mehr als zwei Drittel benötigen, um Räume zu heizen. Gefolgt von Warmwasser und sonstiger Prozesswärme- bzw. Kälte zum Waschen, Kochen, Kühlen etc.
Wasser: eine wertvolle Ressource
Klimaschutz im Alltag kann einfach sein, wenn man ein paar einfache Regeln befolgt. Eine bewusste Nutzung von Wasser kann einen großen Unterschied machen. Für uns ist Wasser und die Verfügbarkeit von Wasser selbstverständlich. Wussten Sie, dass aktuell rund zwei Milliarden Menschen (27% der Weltbevölkerung) weltweit keinen sicheren Zugang zu sicherem Trinkwasser haben? Dabei ist Wasser ein Menschenrecht.
Die internationale Gemeinschaft hat sich als Ziel Nummer 6 der Sustainable Development Goals (SDGs) in der UN-Nachhaltigkeitsagenda verpflichtet, bis 2030 für alle Menschen die Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung sicherzustellen. Laut Bericht der Vereinten Nationen ist die Zielerreichung aber aktuell gefährdet.
Warmwasser bewusst nutzen
Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) liegt der durchschnittliche Wasserverbrauch einer Person in Deutschland bei circa 127 Litern pro Tag, zwischen 30 und 45 Liter davon entfallen auf das täglich genutzte Warmwasser. Das kostet nicht nur Energie, sondern auch Geld. Dabei kann der Verbrauch von warmem Wasser im Alltag an vielen Stellen reduziert werden – so geht’s:
Waschen und Duschen
- Auf eine Vorwäsche verzichten.
- Kälter waschen: Mehr als drei Viertel der Energie werden während des Waschgangs für das Erhitzen des Wassers benötigt. Wenn man die Temperatur z.B. von 60 auf 30 Grad senkt, wird ein Drittel des Stroms verbraucht.
- Geräte an Warmwasseranschluss anschließen: Man kann die Wasch- und Spülmaschine an die Warmwasserversorgung anschließen. Wer bereits eine energieeffizente Warmwasserbereitung, z.B. mit modernen Gas- oder Ölheizungen, Solaranlagen oder via Fernwärme nutzt, spart noch mehr. Wer Gas zur Warmwassererhitzung nutzt, kann pro Waschgang bis zu 25 Prozent Stromkosten einsparen. Bei der Nutzung einer Solarthermieanlage ist die Einsparung beim Waschen sogar doppelt so hoch.
- Wäsche trocknen: Die Wäsche an der frischen Luft trocknen spart am meisten Energie. Wer auf einen Trockner verzichtet, spart knapp 400 Kilogramm CO2 pro Jahr ein, das sind jährlich bis zu 180 Euro.
- Füllmenge von Wasch- und Spülmaschine ausnutzen: Wasch- und Spülmaschine erst dann anstellen, wenn sie voll sind. Mit Spar- oder Ökoprogrammen Wasser und Strom sparen.
- Duschen statt Baden: Baden sollte eher eine Ausnahme sein. Mit dem Wasserverbrauch, der bei einem Bad entsteht, kann man circa vier Tage täglich dreieinhalb Minuten duschen.
- Wassersparduschkopf einbauen: Einmal angebracht, spart jede Dusche Wasser und Energie. Beim Kauf eines wassersparenden Duschkopfs sollte auf die Schüttmenge bzw. den Wasserdurchfluss pro Minute geachtet werden. Duschbrausen ab einer Durchflussmenge von fünf bis sechs Litern sind wassersparend. Herkömmliche Duschbrausen verbrauchen meist zwei- bis dreimal so viel.
Energie-Spartipps für die Küche
Kochen und Kühlen
- Mit Deckel kochen ist sehr effektiv, da ein Drittel weniger Energie verbraucht wird als ohne.
- Im Wasserkocher Wasser erhitzen: Geht schneller als im Topf auf dem Herd und benötigt weniger Energie. Am besten nur so viel Wasser kochen, wie nötig.
- Backen ohne Vorheizen und Restwärme nutzen: Die wenigsten Gerichte müssen in einen vorgeheizten Backofen. Oft reicht es aus, den Backofen erst einzuschalten, wenn das Essen hineinkommt. Die Garzeiten sind zwar minimal länger, die Nutzung der eingesetzten Energie aber effizienter. Backofen und auch Elektroherdplatten können übrigens schon einige Minuten vor Ende der Garzeit ausgestellt werden, da die Restwärme zum Fertigbacken oder -garen ausreicht.
- Regelmäßiges Abtauen: Eisschichten im Kühlschrank oder der Gefriertruhe sind echte Stromfresser. Bei einer Schicht von fünf Millimetern steigt der Stromverbrauch um circa 30 Prozent.
- Optimale Temperatur: Im oberen Fach des Kühlschranks reichen sieben Grad aus. Bei sechs Grad steigt der Stromverbrauch um circa sechs Prozent. Die optimale Temperatur für das Gefrierfach ist -18 Grad.
- Nur Kaltes in den Kühlschrank: Essensreste oder Gekochtes erst abkühlen lassen und dann erst in den Kühlschrank stellen. Ansonsten wird zusätzliche Energie verbraucht, um das Essen herunter zu kühlen.
- Kühlschrank schnell schließen: Beim Öffnen der Kühlschranktür entweicht jedes Mal Kälte, was Energieverbrauch bedeutet. Durchschnittlich entstehen in einem Haushalt jährlich circa 12 Kilogramm unnötiges CO2, was ungefähr acht zusätzliche Euros ausmacht.
Energieersparnis dank Energieeffizienzklasse
Wir alle kennen die Bezeichnungen der Energieeffizienzklassen A, B und A++ etc., auf die wir beim Kauf von Geräten meist achten. Seit dem 1. März 2021 haben sich diese verändert und werden unterteilt in A-G. Bei den neuen Labeln fallen die Plus-Klassen weg, stattdessen werden die Produkte zusätzlich mit einem QR-Code versehen. Darunter findet man weitere Infos wie konkrete Daten und Fakten zu den Energieeffizienzklassen. Zum Beispiel Details zu Stromverbrauch, gewichteter Wasserverbrauch oder Energieverbrauch.
Eventuell sind die neuen Bezeichnungen irreführend, weil die alten nicht mit den neuen direkt vergleichbar sind. Ein Gerät, was ein A+-Label hatte und jetzt ein C-Label, ist nicht plötzlich schlechter. Nur die Kennzeichnung hat sich verändert. Die Richtwerte sind neu definiert, um zukünftige Geräte besser vergleichen und einordnen zu können.
Auch wenn es Richtwerte der Hersteller sind und Wasser- sowie Stromverbrauch bei jedem unterschiedlich sein können, ist das Wichtigste: ein bewusster Umgang bei der Nutzung der Geräte. Zum Beispiel ist die Nutzung von Ökoprogrammen sehr sinnvoll – weil sie Ressourcen und Geld sparen. Im Sinne der Nachhaltigkeit müssen ältere Geräte z.B. nicht sofort entsorgt werden, meist macht auch erst einmal eine Reparatur Sinn.
Mit kleinen Veränderungen im Alltag kann unser Leben nachhaltiger werden.
Energie sparen: Allgemeine Tipps
- LED-Lampen: Diese Lampen verbrauchen nur ein Fünftel bis ein Sechstel des Stroms von Halogen- oder Glühlampen. Strom sparen leicht gemacht: Ersetzt man zehn 60-Watt-Lampen durch LEDs, reduziert man jährlich circa 520 kWh und damit je nach Preisniveau rund 165 Euro Stromkosten. Zudem werden circa 245 Kilogramm CO2 eingespart. LEDs sind zwar teurer, haben aber die längste Haltbarkeit, verbrauchen am wenigsten Strom und enthalten kein Quecksilber wie z.B. Energiesparbirnen.
- Geräte abschalten statt Stand-by: Radio, Musikanlage, Fernseher, Computer oder Kaffeemaschine: Ein Zehntel der Stromrechnung (knapp 400 kWh) kann dabei eingespart werden.
- Steckdosenleiste mit Schalter: Wenn der Schalter bei Nichtnutzung ausgeschaltet wird, ist viel Sparpotenzial möglich. Eine Alternative bieten sogenannte „Master-Slave-Steckdosen“ – Mehrfachstecker, in denen eine elektrische Schaltung eingebaut ist. Diese gibt die Programmierung vor, die die anderen Stecker übernehmen. Das Haupt-Gerät wird z.B. in den TV oder PC gesteckt, die zusätzlichen Geräte in die nachgeschalteten Stecker. Erst wenn das Hauptgerät eingeschaltet ist, werden die Zusatz-Geräte eingeschaltet. So werden 95 Prozent des Standby-Verbrauchs eingespart.
- Laptop statt PC: Ein Laptop ist energieeffizienter als ein Desktop-PC. Der Stromverbrauch eines Laptops beträgt ungefähr 15-22 Watt kWh pro Jahr. Ein Desktop-PC hingegen bis zu 87 kWh pro Jahr bei vierstündiger Nutzung täglich.
- Laptops, Computer und Handys so lange wie möglich nutzen, um die Umwelt zu schützen. Neben dem hohen Energiebedarf sind auch der Abbau seltener Rohstoffe und der Einsatz von Chemikalien problematisch. Eine sachgerechte Entsorgung hilft.
- Fernseher: Wer noch einen Röhrenfernseher besitzt, hat einen großen Stromfresser im Haus. Bei Flachbildfernsehern gibt es allerdings auch große Unterschiede, was den Energieverbrauch angeht. Die Energieeffizienzklasse und die Angaben zum jährlichen Stromverbrauch helfen beim Kauf.
- Elektrogeräte sauber halten: Staub verstopft zum Beispiel die Lüftung von Laptops und hat eine schnellere Überhitzung zur Folge.
- Korrekte Entsorgung von Geräten: Alle Elektro-Geräten müssen beim Wertstoffhof oder im Elektromarkt abgegeben werden und gehören nicht in den Hausmüll. Je nach Wohnsitz, holt die Stadt Geräte nach vorheriger Anmeldung auch vor der Haustüre ab oder es gibt Annahmeorte für alte Elektro-Kleingeräte in öffentlichen Gebäuden.
Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen: Heizen
Es gibt viele Möglichkeiten und Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag, wie man Ressourcen sparen und bewusster mit ihnen umgehen kann. Auch ein Wechsel zu einem Ökostrom- oder Ökogasanbieter ist sinnvoll. Bei der Auswahl sollte auf vertrauenswürdige Siegel geachtet werden, denn beim Strom kann Öko auch heißen, dass fossile Brennstoffe zur Stromerzeugung genutzt werden können.
- Jedes Grad weniger spart zwar circa sechs Prozent Heizenergie, im Herbst und Winter wird jedoch in Wohnungen empfohlen, die Raumtemperaturen tagsüber nicht unter 19-20 °C zu senken, da ansonsten das Schimmelrisiko erhöht wird. Nachts kann die Temperatur auf 18°C gesenkt werden. Wichtig ist auch, regelmäßig stoßzulüften, auch in Büros.
- Vor dem Winter ist es sinnvoll, alle Heizungen zu entlüften. Sie können sonst zu Energiefressern werden.
- Türen und Fenster abdichten: Mit Rollen oder Türbesen können Haus- und Wohnungstüren abgedichtet werden. Warme Luft entweicht nicht mehr so schnell nach draußen.
- Um Schimmelbefall vorzubeugen, sollten Raumtemperatur und Luftfeuchte in Räumen regelmäßig gemessen werden, z.B. mit digitalen Raumluftfeuchtemessern oder Thermohygrometern.
- Zeitschaltuhren helfen, Energie bei der Nutzung von Warmwasser und Heizung zu sparen. Ein Blick auf die Heizungspumpe oder den Warmwasserboiler kann helfen. Diese sind häufig auf die höchste Stufe eingestellt und laufen ununterbrochen.
Energie sparen im Alltag
Viele Menschen haben ihre Gewohnheiten, Energie im Haushalt oder im Alltag zu sparen, bereits geändert oder sind dabei. Da geht immer noch mehr. Wer weitere Energie-Spartipps beachtet, macht langfristig einen Unterschied:
Ressourcen sparen beim Autofahren
Der Earth Overshoot Day zeigt auf, dass wir so leben, als hätten wir 1,7 Erden zur Verfügung. In den letzten Jahren haben wir in Deutschland so gelebt, dass Mitte des Jahres alle Ressourcen bereits aufgebraucht waren. Dabei ist es so einfach, etwas zu ändern. Zum Beispiel beim Autofahren, wo viele Emissionen ausgestoßen werden.
Wer nicht auf das Auto verzichten kann, hat auch die gestiegenen Kosten für Benzin und Gas wahrgenommen. Diese sollten aber nicht ausschließlich der Anreiz sein, um etwas an der Nutzung oder dem Fahrverhalten zu ändern. Wer langfristig etwas Gutes tun möchte – für Umwelt, Tier und Mensch –, der kann mit ein paar kleinen Kniffen Großes bewirken.
- Wer gemächlich Auto fährt und schneller in die hohen Gänge schaltet, verbraucht weniger.
- Das Tempo auf Autobahnen reduzieren. Ein Auto verbraucht bei Tempo 160 ungefähr ein Drittel mehr Sprit als bei Tempo 130. Wer noch sparsamer sein möchte, fährt 100.
- Carsharing-Alternativen bieten sich vor allem in Städten an. Auch Fahrgemeinschaften sind sinnvoll, weil man die Spritkosten teilen kann und insgesamt deutlich weniger Ressourcen verbraucht werden.
Projekte der Welthungerhilfe zum Thema Nachhaltigkeit
Der Klimawandel betrifft Menschen weltweit, vor allem die Ärmsten. Die Menschen in unseren Projektländern sind häufig stark betroffen und haben mit multiplen Krisen und Problemen zu kämpfen. Um die Lebensbedingungen der Menschen langfristig positiv zu verändern, ist Nachhaltigkeit eine wichtige Grundlage all unserer Projekte. Gemeinsam mit unseren Partnern werden nachhaltige Lösungen für die Menschen vor Ort entwickelt, etwa bei den Themen nachhaltige Landwirtschaft oder nachhaltige Stromproduktion. Außerdem unterstützen wir die Menschen im Globalen Süden, sich an die durch den Klimawandel veränderten Bedingungen anzupassen. Diese Beispiele zeigen, wie wir vor Ort helfen: