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  • Agrar- & Ernährungspolitik
  • 08/2023
  • Nathalie Demel, Dr. Harry Konrad Hoffmann

UNFSS+2: Wie können lokale Stakeholder ihre wichtige Rolle erfüllen?

Bei der Gestaltung von Ernährungssystemen mitzureden, ist für Organisationen der Zivilgesellschaft unterschiedlich schwer. Zwei Aktivistinnen aus Afrika und Asien berichten im Interview über ihre Erfahrungen.

Im Plenum des ersten Folgetreffens des Weltgipfels zu Ernährungssystemen (UNFSS+2) bei der FAO in Rom. © FAO/Cristiano Minichiello

Im September ist Halbzeit bei den Zielen für nachhaltige Entwicklung, aber wir sind weit davon entfernt, null Hunger zu erreichen. Tatsächlich zeigen die verfügbaren Daten, dass viele der Ziele, die entweder keine Bewegung verzeichnen oder einen Rückschritt gegenüber dem Basisjahr 2015 aufweisen, in  Zusammenhang mit SDG 2, "kein Hunger", stehen. Es wurde zudem berechnet, dass sich die versteckten sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Kosten, die mit den heutigen Lebensmittelsystemen verbunden sind, auf 12 Billionen Dollar belaufen, verglichen mit einem Marktwert des globalen Lebensmittelsystems von "nur" 10 Billionen Dollar.

Auf dem UN-Gipfel für Ernährungssysteme 2021 (UNFSS) haben sich zahlreiche Akteure aus aller Welt dazu bekannt, dass die Umgestaltung unserer Ernährungssysteme dringend notwendig ist und einen entscheidenden Beitrag leisten kann, um die Verwirklichung der SDGs zu beschleunigen. Im Juli war es in Rom an der Zeit, Bilanz zu ziehen: Auf dem United Nations Food System Summit +2 Stocktaking Moment (UNFSS+2) kamen geschätzt 2.000 Delegierte im FAO-Hauptquartier zusammen, um die Fortschritte zu bewerten: Wie hat sich die Art und Weise, wie wir Lebensmittel produzieren, verarbeiten und konsumieren, verändert?

Marginalisierte Gruppen wie indigene Völker, Kleinbauern, Frauen und Jugendliche gehören zu den Schlüsselakteuren bei der Gestaltung unserer Ernährungssysteme. Doch ihre suboptimale Einbeziehung in die Steuerung der Lebensmittelsysteme wurde sogar vom UN-Generalsekretär eingeräumt, der feststellte, dass "das Engagement für Jugendliche und indigene Bevölkerungsgruppen immer noch begrenzt ist". Auch Jochen Flasbarth, Staatssekretär für Entwicklungszusammenarbeit, erkannte in einer Nebenveranstaltung über die Einbeziehung der Zivilgesellschaft und indigener Gruppen an, dass "integrative Gesellschaften die viel stärkeren Gesellschaften sind", und betonte, dass "die Lösungen umso besser sein werden, je stärker die lokalen Gemeinschaften einbezogen werden [...]".

 

Um mehr darüber zu erfahren, sprachen wir mit Mary Karanu von der Kenya Right to Food Coalition und mit Shamika Mone von INOFO, dem Interkontinentalen Netzwerk ökologischer Bauernorganisationen, die an der Nebenveranstaltung teilnahmen.

Zu den Personen

Die Aktivistin Mary Njeri Karanu aus Afrika leitet die kenianische Organisation Right to Food Coalition Kenya und ist Koordinatorin von Rural Outreach Africa (ROA), einer mehrere Länder umfassende Initiative, die aus dem Bundeshalt für Entwicklungszusammenarbeit finanziert wird. Die Inderin Shamika Mone aus Maharashtra ist Vorsitzende des Inter-continental Network of Organic Famers Organisations (INOFO). Sie war erst in der Wissenschaft tätig, wandte sich dann unternehmerisch dem Ökolandbau zu und bewirtschaftet knapp zwei Hektar Pachtland, auf dem sie traditionelle Reissorten und Gemüse anbaut.

Mary, was waren Ihre Eindrücke in Rom auf dem UNFSS+2? Haben Sie notwendige Veränderungen beobachten können?

Mary Karanu: Die Teilnahme war eine großartige Erfahrung. Ich war beeindruckt von dem Aufruf zu einem menschenrechtsorientierten Ansatz, den verschiedene Präsidenten und Premierminister in ihren Eröffnungsansprachen machten. Außerdem habe ich festgestellt, dass die meisten Länder erwähnten, wie wir mit denselben Herausforderungen zu kämpfen haben, insbesondere mit der Krise der Lebenshaltungskosten und der Überschuldung in Afrika. Ich habe auch festgestellt, dass Länder den Wandel der Ernährungssysteme in einen bestimmten Kontext gestellt und Prioritäten gesetzt haben, die für sie jeweils sinnvoll sind. In Kenia haben wir z.B. das Engagement der Jugend für die Ernährungssysteme durch Landwirtschaftsclubs in Schulen, die sogenannten 4K-Clubs, in den Vordergrund gestellt.

Dies unterstreicht die entscheidende Rolle der lokalen Akteure bei der Steuerung der Lebensmittelsysteme. Wir brauchen mehr lokale Governance, denn dort findet der Wandel statt. Auf lokaler Ebene sind die Interaktion zwischen der Regierung und den Menschen, den Menschen mit der Natur und auch die sozialen zwischenmenschlichen Kontakte einfach enger. Daher ist die lokale Governance der Schlüssel.

Shamika, das Netzwerk INOFO hatte am Gipfel 2021 teilgenommen, blieb dem Folgetreffen jetzt aber fern. Warum? Was muss geschehen, um Sie wieder an den Tisch zu bringen?

Shamika Mone: Im Jahr 2021 haben wir bei INOFO beschlossen, sechs unabhängige Dialoge zu veranstalten, einen auf jedem Kontinent. Wir haben auch zum Vorgipfel und zum eigentlichen Gipfel 2021 beigetragen. INOFO ist in 72 Ländern vertreten, aber als es um die nationalen Wege ging, wurde keines unserer Mitglieder beteiligt, auch nicht unser Mitglied in Indien. Später wurde ein Multi-Stakeholder-Dialog organisiert, um den indischen Weg zu entwickeln. Auch daran wurden wir jedoch nicht beteiligt. Schließlich wurde beschlossen, dass Indien sich auf gerechte Existenzgrundlagen konzentrieren wird. Dann wurden neun prioritäre Schlüsselbereiche abgeleitet, um sie zu erreichen.

Shamika Mone aus Indien ist dem Side Event von Welthungerhilfe und TMG zur Rolle der Zivilgesellschaft in der Governance von Ernährungssystemen in Rom zugeschaltet. © FAO/Cristiano Minichiello

Wer hat das gesteuert?

Ein Schwerpunkt lag auf der Biofortifikation und der Anreicherung von Lebensmitteln. Dies wurde von der Regierung vehement vorangetrieben, ohne dass irgendwelche Pilotprojekte durchgeführt worden wären. Und nun wird dieser Ansatz in 15 indischen Bundesstaaten umgesetzt – ohne jegliche vorbereitende Maßnahmen. In der Folge sind bisher unabhängige Gemeinschaften zunehmend auf angereicherten Reis angewiesen. Dabei haben diese Menschen ihre eigenen traditionellen Reissorten, die Mikronährstoffe einschließlich Eisen enthalten. Hätte man sich um die Einbeziehung von Bauernverbänden bemüht, wäre dieses bäuerliche Wissen sehr hilfreich gewesen, um die lokale Beschaffung, die lokale Produktion und auch den Vertrieb in den Orten anzukurbeln, damit die Gemeinschaft über ihren selbst angebauten und eisenreichen Reis verfügt, oder zumindest lokal produzierten Reis.

Jetzt besteht die Gefahr, dass die unabhängige Lebensweise verloren geht. In der Vergangenheit haben wir gesehen, dass viele Stammesgemeinschaften in Systemen, die weißen polierten Reis fördern, an – wie wir es nennen – "Krankheiten von Städtern" leiden. Dies ist nur ein Beispiel dafür, dass viele Dinge berücksichtigt werden müssen, bevor eine Politik umgesetzt wird, und dass es sehr wichtig ist, die lokale indigene Bevölkerung und die marginalisierten Gemeinschaften einzubeziehen, die meist auch Bauern sind.

Und deshalb bleiben sie auf Distanz?

Um auf Ihre Frage zurückzukommen: Wir waren dieses Mal nicht beteiligt, da die Erfahrungen der Vergangenheit die Bauernvertretungen davon abgehalten haben, Zeit zu investieren und an solchen Dialogen teilzunehmen, während sie gleichzeitig ihren Betrieb bewirtschaften müssen. Außerdem ist es unwahrscheinlich, dass unsere Beiträge in den globalen Foren tatsächlich auf lokaler oder nationaler Ebene etwas bewirken, solange es kein inklusives Governance-System gibt. Aus diesem Grund haben wir auf der UNFSS+2 lediglich einen Beitrag zum Side Event geleistet, der hauptsächlich von WHH und TMG organisiert wurde.

Solange es kein inklusives Governance-System gibt, ist es unwahrscheinlich, dass unsere Beiträge in den globalen Foren tatsächlich auf lokaler oder nationaler Ebene etwas bewirken.

Shamika Mone

Mary, Sie vertreten ein zivilgesellschaftliches Netzwerk, das sich aktiv an der Gestaltung der Lebensmittelpolitik in Kenia beteiligt. Welche Erfahrungen haben Sie mit inklusiven Governance-Prozessen gemacht? Wie wichtig sind sie für den Wandel der Systeme in Ihrem Land, und wo sehen Sie Herausforderungen?

Mary Karanu: Die Kenyan Right to Food Coalition ist ein Zusammenschluss von 40 Organisationen, die sich dafür einsetzen, dass jeder Mensch Zugang zu angemessenen, nahrhaften und kulturell angepassten Lebensmitteln hat. Wir suchen auch nach Möglichkeiten, wo wir Einfluss auf Politik und Gesetzgebung nehmen können. Wir unterstützen Initiativen an der Basis und fördern die Zusammenarbeit von Beteiligten. Vor zwei Jahren organisierte die Koalition unabhängige Dialoge auf subnationaler und nationaler Ebene, bei denen wir die Frage der Ernährung als Menschenrecht thematisieren wollten. Dabei standen die Bedeutung von Ansprüchen der Rechteinhaber im Mittelpunkt sowie von Pflichten und Rechenschaftspflicht des Staates, aber auch des Privatsektors und der Zivilgesellschaft. Im Vorfeld der Parlamentswahlen 2022 in Kenia hat die Koalition ein Ernährungsmanifest ausgearbeitet, und wir haben bei den politischen Parteien darauf hingewirkt, das Thema Ernährung in ihrer politischen Agenda zu berücksichtigen. Das Ergebnis war die Einführung einer Nahrungsmittelhilfe. Außerdem begannen die Politiker, in ihren Wahlkampf-Slogans über den Zugang zu Nahrungsmitteln zu sprechen. Und unsere Empfehlungen wurden sogar in einige Wahlprogramme aufgenommen.

Mary Karanu aus Kenia für Rural Outreach Africa (ROA) beim Side Event des UNFSS+2-Treffens in Rom, das Welthungerhilfe und TMG zur Governance von Ernährungssystemen organisierten. © FAO/Cristiano Minichiello

Und auf Ebene der Regierung?

Wir als Zivilgesellschaft bringen die Perspektiven der Basis ein, die sich wahrscheinlich von den Prioritäten der Regierung unterscheiden. So hat z.B. der Ansatz der Ernährungssysteme politisch und national kaum an Bedeutung gewonnen, weil wir immer noch über Ernährungssicherheit reden. Es gibt eine verengte Sichtweise auf Lebensmittel. Ein ganzheitlicher Ansatz zur Lösung des Hungerproblems ist nicht erkennbar. Die Aufhebung des sechsjährigen Abholzungsverbots in Kenia beispielsweise wird sich auf unsere Wasserressourcen auswirken und die in den letzten Jahren erzielten Fortschritte beim Baumbestand wieder zunichte machen. Im Jahr 2022 hat Kenia den in der Verfassung verankerten Schwellenwert von 10 Prozent Bewaldung übertroffen, aber ohne Rodungsverbot werden wir Rückschritte haben. Außerdem hat die Regierung das Verbot des offenen Anbaus und der Einfuhr von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) aufgehoben. Damit drohen sozioökonomische Risiken für die Kleinbauern, es gibt Bedenken seitens der Verbraucher – und es ist wirklich kein Allheilmittel.

Als Koalition raten wir, dass die Regierung den Transformationsprozess der Ernährungssysteme anführen sollte. Danach können die Zivilgesellschaft, der Privatsektor, die Forschung und die internationale Gemeinschaft unterstützend eingreifen. Am wichtigsten ist jedoch, dass die Probleme der am meisten gefährdeten Menschen angegangen werden.

Shamika, Sie haben auf Probleme beim Zugang und der Beteiligung von Bauernorganisationen am politischen Prozess hingewiesen. Haben Sie in dieser Hinsicht in Rom Fortschritte wahrgenommen? 

Shamika Mone: Es istsehr wichtig, dass die Bauernverbände in die politische Diskussion am Tisch einbezogen werden. Wir haben gesehen, dass dies vor Ort durch die Bemühungen der lokalen Organisationen von Biobauern hier in Kerala geschehen ist. Zum Beispiel haben in den vergangenen 40 Jahren viele Menschen den Reisanbau aufgegeben. Er ist in Kerala ist um 80 Prozent zurückgegangen, und der Bundesstaat ist nun auf Reisimporte der Nachbarstaaten angewiesen. Wir haben das Bewusstsein für die Anbauflächen geschärft, die nicht nur Reis hervorbringen, sondern auch viele ökologische Dienstleistungen erbringen, darunter die Rückhaltung von Wasser im Boden. Aufgrund des gestiegenen Bewusstseins entwickelte die Regierung von Kerala eine Politik namens "Paddy Land Wetland Act". Das Gesetz allein brachte Bauern nicht unbedingt dazu, wieder Reis zu pflanzen. Es bedurfte erst der aktiven Beteiligung örtlicher Erzeuger, die lokale Reissorten und die Bedeutung von Anbauflächen hochhielten. Diese Sensibilisierung führte zu einer kleinen Beihilfe für diejenigen, die auf Brache wieder traditionelle Reissorten ziehen wollten. Diese Erfahrung zeigt, wie die lokale Einmischung von Biobauern dazu beigetragen hat, die Politik vor Ort auch umzusetzen. Auf der anderen Seite erfordert dies von ihnen aber auch große Anstrengungen.

Ich kann also nicht über Fortschritte in Rom sprechen. Diesmal waren wir nicht dabei, weil uns die Kapazitäten fehlen, zugleich unser Land zu bewirtschaften und uns ehrenamtlich in der Interessenvertretung zu engagieren. Ich denke, anstatt alle zwei Jahre eine Bestandsaufnahme zu machen, die enorme Ressourcen verschlingt, sollte mehr in den Aufbau der notwendigen Governance-Strukturen auf nationaler Ebene investiert werden. Wir als INOFO haben 18 weltweit vernetzte Convenors, drei pro Kontinent. Aber alles, was sie tun, geschieht ausschließlich auf freiwilliger Basis. Für INOFO arbeitet kein bezahltes Personal. Alle anderen Organisationen von Landwirten, die sich an diesen globalen Advocacy-Plattformen beteiligen, sind gut etabliert und haben Mitarbeiter, die Kampagnen und politische Debatten unterstützen. Letztendes müssen wir Governance-Strukturen schaffen, damit globale Entscheidungen auch vor Ort umgesetzt werden können.

Side Event zum UNFSS+2 zur Governance mit den Panelisten Michael Fakhri, UN Special Rapporteur on the Right to Food, BMZ-Staatssekretär Jochen Flasbarth, Mathias Mogge von Deutsche Welthungerhilfe (WHH), Mary Njeri Karanu, Right to Food Coalition Kenya, und Juan Sanchez Red von Agricultura Ecológica (RAE) Peru. © FAO/Cristiano Minichiello

Mary, auch aus anderen Teilen der Zivilgesellschaft wird zunehmend Kritik an einer solch massiven Konferenz laut. Einige boykottieren den Gipfel sogar. Halten Sie das für richtig?

Mary Karanu:Der Vertreter der Afrikanischen Union ging sogar auf der UNFSS+2 auf die in Malabo eingegangene Verpflichtung ein, zehn Prozent des Staatshaushalts für die Landwirtschaft bereitzustellen –doch 20 Jahre später ist immer noch nicht erfüllt. Die Frage nach dem Nutzen solcher Konferenzen stellt sich also. Denn die Länder machen neue Zusagen, obwohl sie die vergangenen nicht erfüllt haben. Am UNFSS+2 gefällt mir aber, dass wir nicht unbedingt neue Verpflichtungen eingehen. Es geht darum, die vor zwei Jahren gemachten Versprechen zu überprüfen und festzustellen, wie effektiv sie sind. Adressieren sie unsere wirklichen Probleme, oder müssen sie angepasst werden? Wir als Koalition haben beschlossen, uns einzubringen und das Recht auf Nahrung bei dieser Art von Konferenzen in den Vordergrund zu stellen. Durch unsere Beteiligung an solchen Veranstaltungen stellen wir sicher, dass unsere Interessen und die der bedürftigen Menschen, die wir vertreten, in die Ergebnisse einfließen. Als Koalition arbeiten wir also zusammen, wo wir können, und konfrontieren, wenn es nötig ist – aber wir engagieren uns immer!

Was muss als nächstes in Kenia geschehen? Was ist Ihr Plan als zivilgesellschaftliche Gruppe und was erwarten Sie von der kenianischen Regierung?

In Rom habe ich wichtige Kontakte im Bereich der Transformation der Ernährungssysteme geknüpft, und ich habe auch von neuen Entwicklungen in den kenianischen Prozessen gehört – etwa, dass die Koordinierung vom Büro für die Transformation der Landwirtschaft zum Büro des Kabinettssekretärs verlegt wurde. Wir sind im Gespräch und werden bei unserer Regierung und allen anderen Beteiligten nachfassen. Außerdem erwarten wir, dass nach Plan an der Transformation der Ernährungssysteme gearbeitet wird. Ich meine ganzheitliche Maßnahmen, die alle Aspekte berücksichtigen und den Anliegen von Erzeugern, Verbrauchern und sozial Schwachen gleichermaßen Rechnung tragen.

Außerdem brauchen wir einen Raum für mehr Integration, Dialog und Zusammenarbeit. Bislang waren die Prozesse rund um die Systemsteuerung weder inklusiv noch transparent. Es müssen Erzeuger und Verbraucher, nationale Organisationen, heimische und internationale NRO, der Privatsektor, die Forschung, und alle anderen relevanten Akteure dabei sein. Die koordinierende Organisation für die Governance-Plattform hat zugesagt, die Beteiligungsstruktur für die im Bereich der Lebensmittelsysteme tätigen Partner neu aufzusetzen, damit sie stärker einbezogen werden. Zudem sollte die Koordinierung der Transformation institutionalisiert werden. Wenn Regierungen oder Amtsträger wechseln, können der Fokus und das institutionelle Gedächtnis verloren gehen. Und vor allem: Es werden unterschiedliche Prioritäten gesetzt. Eine Institutionalisierung gewährleistet Kontinuität und Nachhaltigkeit.

Das Interview führten:

Nathalie Demel Policy & External Relations
Dr. Harry Konrad Hoffmann TMG Research gGmbH

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