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  • Krisen & Humanitäre Hilfe
  • 10/2022
  • Dr. Abid Suleri

Vom Notfallmodus zum Best-Case-Szenario: Lehren aus der Flut in Pakistan

Der Klimawandel erhöht die Regenmengen im Indusbecken. Um weitere Tragödien zu vermeiden, muss muss der Hochwasserschutz erhöht werden. Aber Wiederaufbau gelingt am besten lokal: für einen Neustart der Versorgung in Bezirken!

Ein überflutetes Dorf in der Provinz Sindh. 33 Millionen Menschen sind von der Katastrophe in Pakistan betroffen. © WFP/Kapil Dev

Die heftigen Monsun-Regenfälle in Pakistan sind vorüber, womit auch das öffentliche Interesse am Leid der Flut-Überlebenden nachgelassen hat. Diese Ereignisse in Pakistan geben einen Vorgeschmack auf das, was uns in einer sich zunehmend erwärmenden Welt erwartet. Auf den Winter folgte nicht der Frühling, sondern beispiellose Hitzewellen in den meisten Regionen des Landes. Im Sommer brachen so nie zuvor erlebte Waldbrände aus, die Gletscher schmolzen im Rekordtempo, gleichzeitig brachte der Monsun apokalyptische Regenfälle. Zuvor schon, im April oder Mai, war Jacobabad in der südöstlichen Provinz Sindh der heißeste Ort der Erde: Die Temperaturen stiegen über 53 Grad Celsius. Im August stand Jacobabad dann unter Wasser. Tragisch ist dabei, dass das Leid derer, die die Flut überlebt haben, noch nicht vorüber ist. Millionen in den von den Überschwemmungen betroffenen Gebieten stehen vor einem harten Winter, möglicherweise weiteren Hitzewellen im Februar und März, dann wieder einem Hitzesommer und Monsun.

Aber wir sollten uns zunächst das Ausmaß der Überflutungen in Pakistan bewusst machen. UN-Generalsekretär António Guterres beschrieb sie als „Klima-Massaker“, die Weltbank nannte sie einen Schock, wie man ihn nur einmal im Leben erlebe. 33 Millionen Menschen sind betroffen (so viele wie die Bevölkerung der Niederlande, Belgiens und Dänemarks zusammen), darunter laut Unicef 16 Millionen Kinder. Nach Angaben des UN-Koordinierungsbüros für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) haben die Wassermassen zwei Millionen Häuser weggespült und fast acht Millionen Menschen obdachlos gemacht. Etwa 600.000 fanden in Notlagern Unterkunft, aber etwa sieben Millionen anderer leben unter freiem Himmel, umgeben von nicht versickerndem Wasser und jeder Lebensgrundlage beraubt.

Weizenlager weggespült

Nach Angaben der Weltbank sind 38.000 Quadratkilometer Anbaufläche von den Überschwemmungen betroffen. Die Fluten haben riesige Mengen eingelagerten Weizen, Pakistans Hauptnahrungsmittel, weggespült, ebenso 15 bis 20 Prozent der Reisanbaufläche und fast 30 Prozent der Baumwollanbaufläche, von der Pakistans Textilexporte abhängen. Noch immer stehen große bestellte Gebiete unter Wasser.

Die Vorbereitung der Felder für den Anbau sowie die Weizenaussaat, die üblicherweise zu Anfang des Winters erfolgt, sind sehr gefährdet, da niemand weiß, wann die Fluten ablaufen werden. Deshalb, und auch weil 1,2 Millionen Stück Vieh nicht überlebt haben, steht Pakistan vor einer gewaltigen Hungerkrise. Erste Schätzungen der Weltbank gehen davon aus, dass die nationale Armutsrate sich wegen der Überflutung um 4,5 bis 7 Prozentpunkte erhöhen wird - was bedeutet, dass zwischen 9,9 und 15,5 Millionen Menschen zusätzlich in Armut fallen, während sich gleichzeitig die Misere der bereits als arm geltenden Bevölkerung verschärft.

Naturkatastrophen werden zwangsläufig passieren, aber man kann versuchen, mit den richtigen Regeln und Praktiken zu verhindern, dass sie zu menschlichen Tragödien werden.

Dr. Abid Qaiyum Suleri, Direktor des unabhängigen pakistanischen Thinktanks Sustainable Development Policy Institute und Mitglied im Pakistan National Climate Change Council

Nach Angaben von Unicef benötigen zehn Millionen Kinder in den von der Flut betroffenen Gebieten Pakistans sofortige lebensrettende Unterstützung und Hilfe. Diese Kinder leben mit erhöhtem Risiko von durch Wasser übertragenen Krankheiten, des Ertrinkens und der Fehlernährung. Schäden an den Wasser- und Abwassersystemen haben demnach dazu geführt, dass 5,5 Millionen Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser mehr haben.

Laut der Nationalen Katastrophenschutzbehörde sind 2000 Gesundheitseinrichtungen - das ist jede zehnte im ganzen Land - entweder beschädigt oder zerstört. Deshalb benötigen mehr als acht Millionen Menschen in von Überflutung betroffenen Gebieten dringenden gesundheitlichen Beistand. Die Weltbank hat den Gesamtschaden der Monsunflut vorläufig auf 40 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Ursachen der Katastrophe

Wir sollten auf die möglichen Ursachen für diese Katastrophe schauen. Experten machen den hohen Ausstoß von Treibhausgasen durch den industrialisierten Norden für die schweren Klimafolgen in den Ländern des globalen Südens verantwortlich. Der Kohlendioxidausstoß der reichen Länder hat eindeutig die Erhitzung des Planeten zur Folge. Der Indische Ozean hat sich seit 1950 im Durchschnitt um ein Grad Celsius erwärmt (während die globale Erwärmung im Durchschnitt nur 0,7 Grad beträgt). Die wärmere Wasseroberfläche heizt auch die Atmosphäre über dem Ozean auf, die so mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, die dann den verstärkten Monsunregen zur Folge hat.

Die Küstenregion Pakistans und die westliche Provinz Balutschistan, erlebten in diesem Jahr nie dagewesene Monsun-Regenfälle. Im August 2022 ergossen sich äußerst intensive Niederschläge über die Provinzen Sindh und Balutschistan (784 bzw 500 Prozent des Durchschnittswerts der vergangenen 40 Jahre). Die Überschwemmungen in diesen beiden Provinzen waren eine direkte Folge der extremen Monsun-Regenfälle über den gesamten Sommer hinweg, insbesondere heftigster kurzzeitiger Sturzregen vor allem im August. Die Wasserläufe aus dem Suleman-Gebirge wurden zu reißenden Fluten und zerstörten den nördlichen Teil von Balutschistan, den südwestlichen Punjab und das südliche Khyber Pakhtunkhwa (KP). Schwere Regenfälle im oberen KP führten zu plötzlichen Überflutungen in Chitral und Swat, während Schmelzwasser der Gletscher in Gilgit-Baltistan großes Unheil anrichteten. Pakistan war auch schon 2010 von schweren Überschwemmungen betroffen. Doch diesmal waren die Niederschläge umfangreicher und betrafen ein größeres Gebiet. Sie sorgten vor allem in Balutschistan und Sindh für ausgedehntes Binnenhochwasser.

Eine Familie in der Provinz Balutschistan. Dort erreichten die Niederschläge im August das Fünffache des Durchschnitts der vergangenen 40 Jahre. © WFP/Balach Jamali

Die World Weather Attribution ist eine Kooperation zwischen Klimaforscher*innen aus Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz, den USA und Indien sowie weiteren Klimafolgenforscher*innen rund um den Globus. Sie untersuchte die wissenschaftlichen Hintergründe der Superflut in Pakistan und fand heraus, dass die Regenhöchstmenge über fünf Tage in Sindh und Balutschistan 75 Prozent höher ausfiel, als wenn es keinen Klimawandel mit 1,2 Grad höheren Temperaturen gegeben hätte. Die Durchschnittsregenmenge des Indusbeckens über 60 Tage hinweg ist heute 50 Prozent höher. Die Ergebnisse zeigen, dass solch starke Niederschläge wahrscheinlicher geworden sind, und dass der globale Klimawandel die primäre Ursache ist.

Schäden und Kosten

Jeffrey Sachs schreibt in einem Meinungsbeitrag zum Hochwasser in Pakistan: „Wissenschaftler werden in den kommenden Monaten wahrscheinlich sorgfältig belegte Schätzungen vorlegen, was genau die Ursache für die Überschwemmungen war. Nehmen wir ganz hypothetisch an, dass die Hälfte der Schäden letztlich auf den anhaltenden Klimawandel zurückgeführt werden müsse, und die andere Hälfte durch zufällige alljährliche Wetterschwankungen und die Art der lokalen Landnutzung verursacht worden sei.“ Dann führt Sachs aus, dass vor allem die reichen Länder für den bisherigen Klimawandel Verantwortung tragen und sie deshalb „ihren fairen Anteil tragen sollten und die Hälfte der nachweisbaren Schäden und Kosten (Hervorhebung des Autors) für Klimaanpassung, Nothilfe und Wiederaufbau in Ländern wie Pakistan (Hervorhebung des Autors) übernehmen, die keine oder kaum eine Verantwortung für das Entstehen der heutigen Probleme tragen“.

Schauen wir genau auf Pakistans Verluste, die Wissenschaftler möglicherweise nicht dem langfristigen Klimawandel zuschreiben. Ich argumentiere, dass Naturkatastrophen – unabhängig davon, wer dazu beigetragen hat – zwangsläufig passieren werden, dass man jedoch versuchen kann, mit den richtigen Regeln und Praktiken zu verhindern, dass diese Katastrophen zu menschlichen Tragödien werden. Im Fall Pakistans existierten viele dieser Regeln entweder nicht, oder sie konnten nicht umgesetzt werden.

Lassen Sie mich erklären, wie!

Illegaler Holzeinschlag, der zu Boden- und Wassererosion in den nördlichen Gebieten Pakistans führte, schlecht organisierte Bauarbeiten an den Entwässerungskanälen des Suleman-Gebirges im südlichen Punjab und illegale Bauarbeiten an den Wasserläufen des Flusses Swat verschlimmerten das Ausmaß der Katastrophe. Ebenso wurde in Sindh die Stützmauer des überlaufenden Manchar-Sees – des größten Sees in Pakistan – von den Behörden durchbrochen, um Hochwasser von dicht besiedelten Gebieten wegzuleiten. Die durchbrochene Mauer, ein kleineres Übel, führte dazu, dass etwa 400 Dörfer überschwemmt wurden. Es betraf fast 135.000 Menschen und erhöhte den Wasserstand um bis zu zwei Meter.

Im Distrikt Shikarpur in der Provinz Sindh hat eine Frau mit ihrer Enkelin Zuflucht auf der Straße gefunden. © WFP/Shehzad Noorani

Vieles davon hätte vermieden werden können, wenn Pakistan die Lehren aus der früheren Superflut von 2010 umgesetzt hätte.

Nach den damaligen großen Schäden, gefolgt von den Überschwemmungen von 2011 und 2012, begann die pakistanische Federal Flood Commission (FFC) mit der Ausarbeitung eines auf zehn Jahre angelegten nationalen Hochwasserschutzplans (NFPP). Damit wurde 2013 angefangen, und ein endgültiger Planentwurf für 2015-2025 wurde 2015 vorgelegt.

Der NFPP zielt darauf, die Anfälligkeit für Hochwasser zu verringern und dessen Folgeschäden abzumildern. Die Empfehlungen dazu betreffen das Management von Wassereinzugsgebieten, die Überprüfung der Richtlinien für das Management von wichtigen Stauseen, das Umweltmanagement, die Vorhersage von und Warnsysteme bei Hochwasser, die Richtlinien und Gesetze für flutgefährdete Tiefebenen, deren Kartierung und Flächennutzung, den öffentlichen Katastrophenschutz und die institutionelle Fortbildung als mittelbare Vorsorgemöglichkeiten im Fall von Überschwemmungen. Unmittelbar bauliche Maßnahmen können Deiche sein, ebenso Sperrmauern gegen von den Bergen herabstürzende Fluten und die Errichtung von optionalen Durchlässen bei Staumauern oder Brücken, die gleichzeitig verstärkt werden müssten.

Corona über Hochwasserschutz

2017 einigten sich Pakistans Bundes- und Provinzregierungen darauf, den Plan zu gleichen Teilen zu finanzieren. Seit 2019 wurden Einzelprojekte von der Planungskommission geprüft. Dann kam die Corona-Pandemie, und die knappen Mittel wurden „verständlicherweise“ zur Bekämpfung des Virus umgelenkt. Die praktische Umsetzung der im NFPP vorgesehen Maßnahmen hatte somit noch nicht begonnen, als die diesjährigen Überflutungen einsetzten. Nun werden knappe Mittel abermals für Rettungs- und Notmaßnahmen verwendet und stehen nicht mehr für andere Entwicklungsmaßnahmen bereit.

Pakistans Regierung muss handeln, als sei sie die Feuerwehr, weil Entwicklungsländer stets nur unzureichende Finanzmittel und miteinander konkurrierende Prioritäten haben. Das Budgetdefizit der Bundesregierung zu Beginn eines Haushaltsjahres ist so groß wie alle Einnahmen. Sie sah sich gezwungen, die für den NFFP geplanten Mittel für die Coronakrise aufzuwenden und muss nun wiederum Gelder, die für den Schutz vor Flutkatastrophen nötig wären, für Nothilfe aufwenden.

Selbst wenn das gesamte jährliche Entwicklungsbudget Pakistans der Beseitigung der Flutschäden diente, würden die Mittel nicht für die gigantische Aufgabe reichen. Und wenn Pakistans Regierung sie aus eigener Kraft bewältigen wollte, wäre sie mit den Auflagen konfrontiert, die das laufende IWF-Programm bei der Schuldenaufnahme setzt. Diese finanziellen Grenzen und die lauwarme Reaktion der internationalen Gemeinschaft auf die Hilfsappelle der UN für Pakistan berauben die Überlebenden der Flut ihrer Zukunft. Angesichts der beschriebenen Lage ist es nicht allzu schwierig, Szenarien für die kommende Zeit zu entwickeln.

"Weiter so" ist keine Option

Das erste Szenario – „Business as usual“ –, also die Fortsetzung des Leids für Millionen, ist schlicht keine Option. Dieses Szenario würde sich bald schon in das zweite, das „Worst-case“-Szenario verwandeln. Sollte keine Gesundheitsversorgung erfolgen, würden sich durch Wasser übertragene Krankheiten ausbreiten, es gäbe medizinische Probleme für Mütter und Kinder, Impfungen gegen Polio und andere Krankheiten würden verzögert. Außerdem entständen diverse andere Problem, die aus einem Mangel an Hygiene und an sanitären Einrichtungen folgen.

Sollte die Ernährungssicherheit und ein Neubeginn für die Landwirtschaft in überschwemmten Gebieten nicht gewährleistet werden, wäre großer Hunger und schwere Mangelernährung die Konsequenz. Sollte kein einwandfreies Trinkwasser zur Verfügung stehen, würde ebenfalls die Ernährungsunsicherheit wachsen. Wer verseuchtes Wasser trinken muss, kann Lebensmittelvergiftung und andere Krankheiten davontragen. Landwirtschaft und Viehzucht sind im übrigen die Haupterwerbsquellen in vielen der von Hochwasser betroffenen Gebieten. Wer sie nicht zu bewahren vermag, verschärft Armut und Hunger. Auch kann sich für die Überlebenden der Flut das Leben nicht normalisieren, wenn sie kein Dach haben, unter dem sie in Würde leben können. Ohne Unterkünfte bleiben alle anderen Rehabilitationsbemühungen vergeblich.

Aufräumen nach der Flut. Nach UN-Angaben haben die Wassermassen fast acht Millionen Menschen obdachlos gemacht. © WFP/Haris Khalid

Sollte die Ernährungssicherheit und ein Neubeginn für die Landwirtschaft in von der Flut betroffenen Gebieten nicht gesichert werden, wäre großer Hunger und schwere Fehlernährung die Konsequenz. Sollte kein einwandfreies Trinkwasser zur Verfügung stehen, würde ebenfalls die Nahrungsunsicherheit wachsen. Wer verseuchtes Wasser trinken muss, kann Lebensmittelvergiftung und andere durch Wasser übertragenen Krankheiten davontragen. Landwirtschaft und Viehzucht sind im übrigen die Haupterwerbsquellen in vielen von der Flut betroffenen Gebieten. Wer sie nicht zu bewahren vermag, verschärft Armut und Hunger. Auch kann sich für die Überlebenden der Flut das Leben nicht normalisieren, wenn sie kein eigenes Dach haben, unter dem sie in Würde leben können. Ohne Unterkünfte bleiben alle anderen Rehabilitationsbemühungen vergeblich.

Schließlich sind politische Unruhen ein zu einem "Worst-Case"-Szenario beitragender Faktor. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen nachhaltigen und effektiven Wiederaufbau ist politische Stabilität. Die aktuelle politische Krise könnte die Regierung und ihre Entwicklungspartner immer wieder davon abhalten, sich vorrangig um die Überlebenden der Flut zu kümmern.

Wie ein "Best-Case"-Szenario gelingt

Doch wir können helfen, dass das dritte Szenario eintritt, das „Best-Case“-Szenario. Viele Herausforderungen beim Wiederaufbau können bewältigt werden, wenn wir die Hürden beseitigen, die im "Worst-Case"-Szenario angeführt wurden. Wenn dies gelingt, können den Überlebenden die Versorgung mit Gesundheitsdiensten, Nahrung, Trinkwasser, Unterkunft und Möglichkeiten des Lebensunterhalts zur Verfügung gestellt werden. Es ist leichter gesagt als getan, aber durchaus machbar.

Lassen Sie mich erklären, wie!

Alle 84 von der Flutkatastrophe betroffenen Distrikte unterscheiden sich in Bezug auf ihre lokale Widerstandsfähigkeit, ihre Stärken und Schwachstellen. Unter Berücksichtigung dieser Besonderheiten müssen wir mit Wiederaufbauplänen auf Bezirksebene beginnen. Es würde viel leichter fallen, sich auf der Bezirksebene auf den Neubeginn in der Landwirtschaft, auf die Gewährleistung von Ernährungssicherheit, Gesundheitsversorgung, Trinkwasser, Unterkünften und Lebensunterhalt zu konzentrieren – vorausgesetzt man versucht, koordiniert solche Wiederaufbaupläne auf dieser Ebene zu entwickeln und umzusetzen.

Das Erstellen von Plänen, das Identifizieren und Mobilisieren von Ressourcen für diese Pläne mit Hilfe internationaler Entwicklungspartner und unter Einbeziehung des Privatsektors sowie deren transparente Umsetzung, unter Beteiligung der Bevölkerung, ist eine bewährte Methode, um besser voranzukommen.

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein "Best-Case"-Szenario ist die Beruhigung der politischen Debatte und die Verringerung der politischen Instabilität. Andernfalls blieben die Bemühungen um den Wiederaufbau Pakistans für internationale Entwicklungspartner unzuverlässig und unkoordiniert.

Die internationalen Entwicklungspartner, insbesondere die reiche Welt, sollten erkennen, dass ihre historischen Emissionen den Planeten erwärmt und die Anfälligkeit von Ländern wie Pakistan erhöht haben. Sie müssen ihre Verpflichtungen gegenüber dem grünen Klimafonds erfüllen. Darüber hinaus sollten sie sich bei der bevorstehenden COP27 auf die Operationalisierung eines speziellen Verlust- und Schadensmechanismus einigen, um ihre Zusagen an die vom Klimawandel besonders betroffenen Länder schnell zu erfüllen. Wenn reiche Länder ihren Verpflichtungen nicht nachkommen, für Klimagerechtigkeit zu sorgen, werden Entwicklungsländer wie Pakistan weiterhin im Notfallmodus operieren.

Dr. Abid Suleri Sustainable Development Policy Institute (SDPI), Islamabad, Pakistan

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