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  • Krisen & Humanitäre Hilfe
  • 02/2024
  • Marina Zapf

Simbabwe: "Zwei Jahre Ukrainekrieg und die Preise steigen weiter"

In dem Land überlagern sich Währungs-, Preis- und Klimakrise, schildert Programmleiterin Regina Feindt. Gewöhnlich kann sich das Land gut ernähren – nun wirft El Niño seine Schatten voraus.

Maisfarmer leiden unter knappen Niederschlägen. Der El Niño-Strom wird dem südlichen Afrika 2024 schlechtere Ernten bescheren als im Vorjahr. © M. DeFreese/CIMMYT via Flickr CC BY-NC-SA 2.0 DEED

Frau Feindt, Simbabwe zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Das Land ist arm an Jobs, Devisen und Energie. Wie wirkt die Ukrainekrise zwei Jahre nach Kriegbeginn nach?

Regina Feindt: Im Land herrschte sowieso hohe Inflation, seitdem die Regierung die Nutzung des heimischen Dollars im Vergleich zum US-Dollar gesetzlich stärken will. Seit dem Ukrainekrieg stieg aber beispielsweise der Preis von Brot zwischenzeitlich um 40 Prozent. Dann sank der Preis wieder auf Vorkriegsniveau, ist seit einigen Wochen aber wieder instabil, trotz staatlicher Subventionen. Ein 1,10 bis 1,20 Dollar für eine Packung weißes Toastbrot, das nicht sonderlich nahrhaft ist, bleibt im Verhältnis zum durchschnittlichen Verdienst immer noch viel. Und die Preise steigen weiter.

Zur Person

Regina Feindt ist seit etwa acht Jahren für die Welthungerhilfe in Simbabwe tätig, erst als Landesdirektorin, nun als Stellvertreterin und Programmchefin. Davor war sie in führenden Positionen in Nepal, Myanmar und Nordkorea aktiv. In Simbabwe sind Landflucht, fehlende Einkommensquellen und unklare Besitzverhältnisse in der Landwirtschaft einige der Herausforderungen. Fast ein Drittel der Kinder unter fünf Jahren leiden an chronischer Mangelernährung. Die Welthungerhilfe führt 33 Projekte durch, die 2022 rund 2,5 Millionen Menschen erreichten.

 

Wie sieht das bei anderen Nahrungsmitteln aus?

Insgesamt ist das Preisniveau gerade auch für Nahrungsmittel weiterhin sehr hoch, so dass ich mich frage, wie sich die Menschen das leisten können. Grundnahrungsmittel wie Maismehl und Speiseöl sind ein Stück weit subventioniert. Aber das sind keine hochwertigen Nahrungsmittel für eine ausgewogene Ernährung. Hülsenfrüchte zum Beispiel sind nach wie vor sehr teuer. Fleisch sowieso. Und auch Milchprodukte. In heimischer Währung steigen die Preise – wenn auch langsamer, nach teils dramatischen Sprüngen 2023 –, in US-Dollar sind sie recht stabil. Das hängt mit der Inflation und dem Wertverfall des Simbabwe-Dollars zusammen. Wer Zugang zu US-Dollar hat, ist besser dran. Aber das ist nur ein kleiner Teil der Bevölkerung.

Ist eine Verdopplung der Preise bei Nahrungsmitteln infolge des Ukrainekriegs eine realistische Schätzung?

Ja, mindestens eine Verdopplung. Der Krieg kam als Faktor nach schlechten Ernten dazu. In den Jahren 2020-22 gab es dann jeweils Regenzeiten mit längeren Dürreperioden. Das treibt auch immer die Preise hoch. Zum anderen befindet sich die Wirtschaft seit einer Hyperinflation 2008 in der Krise und siecht weiter vor sich hin. Die Coronakrise wirkte als Verstärker – und der Ukrainekrieg auf jeden Fall dann auch, weil vor allen Dingen auch die Kosten von Düngemitteln hier enorm in die Höhe geschossen sind.

Internationale Statistiken wie Trading Economics schreiben Simbabwe mit 38 Prozent weiter die dritthöchste Inflationsrate in Afrika zu, hinter Ägypten und Sierra Leone.  Wie fühlt sich das im Land an?

Die Inflation ist eine sogenannte Blended Inflation aus US-Dollar Inflation und Simbabwe Dollar-Preisen. Das Land muss sehr viel importieren, weil die Wirtschaft immer noch am Boden ist und nicht viel selber herstellt. Mit dem Krieg sind natürlich die US-Dollar-Preise für viele Güter auch international hochgegangen, und die Geschäfte müssen zu den Dollars, die sie zum offiziellen Kurs bekommen, US-Dollar zum inoffiziellen Kurs dazukaufen, um Importgüter bezahlen zu können. Das heißt, die Preise sind in der Regel entlang des Schwarzmarktpreises kalkuliert und werden so an den Verbraucher weitergegeben.

Die Preise ändern sich ständig, einige täglich, einige wöchentlich, oder vierzehntägig – etwa Strom. In den Supermärkten sind manchmal Waren gar nicht mehr ausgezeichnet. Mit der einheimischen Währung wird eigentlich hauptsächlich digital bezahlt, weil es nicht ausreichend Scheine gibt.

Das Frühwarnsystem für Ernährungsunsicherheit FewsNet meldete gegen Ende 2023 extreme Preissprünge für Mais und auch Maismehl. Das ist die Hauptnahrung armer Menschen. Wie kommt es dazu?

Wir befinden uns in der sogenannten Lean Season, das heißt, die letzte Ernte ist quasi aufgegessen, die Reserven sind erschöpft, die Speicher leer. Es muss dann unter Umständen sogar importiert werden. Darum geht der Preis extrem in die Höhe. Die Haupterntezeit für Mais ist im April. Vielen Haushalten mit Selbstversorgung in weniger produktiven Gegenden gehen jetzt auch die Mittel aus, Lebensmittel auf dem Markt zuzukaufen. Die Flächen, in denen man sich einem Krisenzustand nähert, nehmen nach den jüngsten Warnungen des Ernährungsbarometers von FewsNet zu.

Nach den Berichten stiegen die Dollarpreise für Mais zwischen November und Mitte Dezember um 75 bis 100 Prozent, wobei ein 17,5-kg-Eimer Mais auf einigen Märkten bis zu 12 US-Dollar kostete. Maismehl wird in den meisten Gebieten zum Hauptnahrungsmittel der armen Haushalte, und die Preise sind im gleichen Zeitraum in US-Dollar um 20 bis 50 Prozent gestiegen.

Nach einem Business-Training hat Admire Mungwena einen Landwirtschafts- und Eisenwarenladen in Gokwe in Simbabwe eröffnet. © Brazier/Welthungerhilfe

Das Frühwarnsystem erwartet auch, dass die Lebenshaltungskosten weiter steigen. Sehen Sie das auch so?

Ja, das sehe ich ähnlich. Nach den Berichten verlor die einheimische Währung, der Simbabwe-Dollar, allein im Januar 50 Prozent an Wert. Grundnahrungsmittel und andere notwendige Güter des täglichen Lebens steigen stark im Preis. Anstiege in US-Dollar-Preisen für einige Waren – zum Teil um 30 Prozent - wurden erhöhten Produktions- und Transportkosten zugeschrieben. Die Statistikbehörde meldete im Januar eine jährliche Inflationsrate von 34,8 Prozent; in heimischer Währung sind die Lebenshaltungskosten in einem Monat um 45 Prozent gestiegen – und um fast 600 Prozent im Vergleich zu Januar im vergangenen Jahr.

Wie kommen die Menschen damit zurecht?

Die Abwertung und die Preisexplosion treffen vor allem die Haushalte, die in einheimischer Währung verdienen. Sie leiden besonders unter steigenden Dollarpreisen – vor allem, weil die Lean Season ihren Höhepunkt erreicht und die eigenen Nahrungsreserven zur Neige gehen. Viele weichen auf die informellen Märkte aus. Wenn absehbar wird, dass die El Niño-Saison tatsächlich zu Ernteeinbussen führt, werden die Menschen sicher auch versuchen, Lebensmittel horten, um der auch inflationsbedingten Preissteigerung vorzubeugen.

Welche Rolle spielen solche Panikkäufe?

Die große Mehrheit kann sich Panikkäufe im größeren Stil gar nicht leisten. Vermutlich wäre das dann eher die Mittelschicht in den Städten. Aber es wird von Marktbeobachtern gewarnt, dass zunehmende Hamsterkäufe von Haushalten und Händlern zu früh in der Saison den Getreidemarkt leerfegen könnten. Das schafft dann wiederum Preisauftrieb.

Nach einem Training für Kleinstunternehmen der WHH in Simbabwe hat Lydia Mutimhairi sich in den Gartenbau gewagt. © Brazier/Welthungerhilfe

Wie steht es sonst um die Versorgung im Land?

Noch im Herbst war die Versorgungslage relativ gut. Die Reserven konnten aufgefüllt werden. Die Ernte davor fiel vor allem für bewässerte Feldfrüchte, aber auch für Weizen, Mais oder Soja gut aus.  Im Wahljahr gab es viel Strom, und dank einer guten Regenzeit waren die Dämme und Reservoirs gefüllt. Ob bewässert wird – und damit auch die Ernten ergiebig werden – hängt auch von den Treibstoffpreisen ab. Gegen Ende 2023 spitzten sich dann Trockenheit und Temperaturen so zu, dass viele Landwirte ihre Felder verspätet oder gar nicht für die nächste Ernte bestellten. Das verkürzt die Anbauzeit.

Wie ist der Ausblick auf die landwirtschaftliche Produktion?

Unsere große Sorge gilt dem El Niño-Jahr. Von Januar bis März werden unterdurchschnittliche Regenfälle erwartet. Wenn es schlecht läuft, drohen wieder längere Dürreperioden, was dann erneut zu Ernteausfällen führen wird und zu weniger Nahrung für Nutztiere. Im Herbst liefen Vorsorgeprogramme der Regierung und Hilfsorganisationen, um die Bauern zu sensibilisieren, wegen der sich verzögernden Regenzeit statt Mais möglichst Hirse oder Sorghum zu sähen, die dürreresistenter sind. Die Bauern, die schon im November ausgesäht hatten, haben sicher einen Totalausfall, wenn sie sich keine zweite Aussaat zum Jahreswechsel leisten konnten.

Im Moment sieht es zwar nicht so schlecht aus. Das Land ist relativ grün nach drei bis vier Wochen Regenfällen, fast landesweit. Diese kamen spät, aber dann sehr gut. Einigen Ortes gab es leider auch Überschwemmungen, Straßen und Brücken wurden zerstört. Die Gefahr ist jetzt eine anhaltende Trockenperiode: Dann vertrocknen die jungen Pflanzen wieder, das wäre fatal. Endgültige Aussagen kann man wohl erst im März treffen.

Wie reagiert die Politik auf die Preis- und Klimakrise?

In der neuen Regierung blieb der Landwirtschaftsminister derselbe, einschließlich zweier Stellvertreter. Die Kontinuität ist zu begrüßen. Im November wurden Massen-SMS verschickt, um Informationen über die Entwicklung der Regenfälle zu verbreiten. So wurde gewarnt, die einsetzenden Niederschläge seien nur ein kleines Tiefdruckgebiet und nicht die beginnende Regenzeit. Es folgten dann ein paar sehr heiße Wochen, wo alles verdorrte. Die Regierung schult auch Berater (Extension Officers), die in den Distrikten mit Bauern arbeiten. Die Welthungerhilfe hat digitale Kommunikationswege mit den Bauern aufgebaut, viel über WhatsApp-Gruppen, damit die Informationen bis in den letzten Winkel dringen.

Landesdirektorin Regina Feindt im Landesbüro Simbabwe.

Abwertung und Preisexplosion treffen vor allem die Haushalte, die in einheimischer Währung verdienen.

Regina Feindt, Vize-Landesdirektorin Simbabwe

Gibt es mit Beginn der Lean Season, der mageren Zeit, im Januar spezielle Regierungsprogramme?

In der Zeit laufen Hilfsprogramme für die Ärmsten, sowohl von der Regierung als auch dem Welternährungsprogramm. Es wird organisiert, wer wo Nahrungsmittel oder Cash-Gutscheine verteilt, damit Menschen Lebensmittel bekommen oder erwerben können. Das Landwirtschaftsministerium organisiert Saatgutverteilungen. Da gibt es Programme für die Armen, aber auch für Kleinbauern, die dann die Ernte an die staatlichen Getreidespeicher verkaufen sollen, um die Reserven aufzufüllen. 

Die Regierung fokussiert sich also auf Subventionen für Getreide, Cash Transfers oder Cash-for-work-Maßnahmen sowie Schulspeisungsprogramme. Das adressiert zwar dringende Bedarfe, aber es gibt Kritik, dass die Leistungen wenig transparent und nachverfolgbar sind, sowohl was den zu geringen Mitteleinsatz wie die Kriterien für die Empfänger angeht. Zudem gehen die Maßnahmen zwar gegen Symptome an, tun aber wenig gegen die Ursachen von Armut und Mangelernährung.

Wegen der blockierten ukrainischen Getreideexporte und dem globalen Preisanstieg für Betriebsmittel und Dünger wurden weltweit steigende Hungerzahlen befürchtet. Hat sich das in Simbabwe bewahrheitet?

Das hängt immer an der Größe der Ernte, die im April-Mai eingefahren wird. Die war vergangenes Jahr vergleichsweise gut, und damit fiel auch die Zahl der Menschen, die Nahrungsmittelhilfe brauchten. Wenn man nach Informationen von Reliefweb geht, die sich auf einheimische Schätzungen beziehen, wird in der ernährungsunsichersten Zeit von Januar bis März 2024 in etwa jedem vierten ländlichen Haushalt Getreidemangel herrschen. So benötigten etwa 2,7 Millionen Menschen rund 100.000 Tonnen Getreidehilfen. Das entspricht dem Anteil der Landarmen oder Landlosen, deren Ernte aus verschiedenen Gründen im vergangenen Jahr eher schlecht ausfiel, darunter auch Witwen und Waisen und Menschen mit körperlichen Einschränkungen.

Wie abhängig ist Simbabwe von Nahrungsmittelimporten?

Der Getreidepreis in Simbabwe ist wahnsinnig hoch, ungefähr 30 Prozent höher als in den Nachbarländern, und man fragt sich ein bisschen warum? Er wird festgelegt vom Landwirtschaftsministerium. Vielleicht kommen noch die erhöhten Treibstoffpreise zum Tragen. Die Bauern freuen sich natürlich, aber der Konsument zahlt drauf. Zugleich gibt es Berichte, dass in Sambia Weizen eingekauft und hier mit 30 Prozent Gewinn teuer weiterverkauft wird.

Für Grundnahrungsmittel wie Mais oder andere Getreide wie Sorghum und Hirse sollte die heimische Versorgung in guten Regenjahren auf jeden Fall ausreichen. Beim Weizen muss dazugekauft werden, weil die hier produzierten Sorten qualitativ nicht ausreichen und durch Sorten mit einem höheren Glutenanteil ergänzt werden müssen. Speiseöl muss teilweise importiert werden, obwohl die Regierung ganz massiv den heimischen Anbau von Sonnenblumen und auch von Soja fördert, um die Ölproduktion anzukurbeln. Sonnenblumen sind recht dürreresistent und bieten sich ohne Bewässerung für trockene Jahre an. In der Milchproduktion gab es in den vergangenen Jahren dank einiger EU-finanzierten Programme etwas Verbesserung, aber Milchpulver wird weiterhin importiert.

Hat die politische Nähe der Regierung zu Russland, einem führenden Hersteller von Düngemitteln, dem Land genutzt?

Die Regierung hat sich auf die Seite Russlands geschlagen, und wird auch von Moskau unterstützt. Wie genau? Das ist nicht bekannt. Es kommen große Transportmaschinen und andere Sachen ins Land, aber wohl auch landwirtschaftliche Produkte. Auch aus Weißrussland kam Präsident Lukaschenko zu Besuch, der für den Landwirtschaftsbereich Hilfe zusagte. Es sollen Traktoren gekommen sein. Vielleicht hat das eine gewisse Pufferung der Problematik gebracht. Die Zusammenarbeit der beiden Länder scheint sich aber eher an russischen strategischen Zielen, etwa seinem Engagement im Bergbau, zu orientieren, als an nachhaltigen Entwicklungszielen im Interesse Simbabwes. Aber 2023 war auch Wahljahr, und es wurde massiv subventioniert. 

Was genau?

Es gab auf einmal Investitionen in den Sozialsektor. Für ein großes Krankenhaus sind sehr viele technische Geräte und Medizin angeschafft worden. Ob Treibstoff subventioniert wurde, ist schwer zu sagen. Aber Düngemittel waren schon immer sehr teuer. Da gibt es das so genannte 'Presidential Input Scheme' und ein Programm des Agrarministeriums, die Betriebsmittel an Bauern vergeben, darunter teilweise auch kostenlosen Dünger. Damit verpflichten sich die Bauern ein Stück weit, ihre Ernte an das Grain Marketing Board zu liefern. Das ist sicher ein politisches Instrument, aber auch eine Möglichkeit für die Bauern, überhaupt günstig an Inputs zu kommen.

Der Kleinbauer in Gogwe, Simbabwe, baut nehmen Mais auch Mangos an. Das Agricultural Business Center der WHH unterstützt ihn dabei. © Brazier/Welthungerhilfe

Hat sich die Treibstoff- und Energieversorgung verschlechtert?

Die Kosten für Benzin haben sich wieder etwas normalisiert, liegen aber noch über dem Vorkriegsniveau. Und Gas zum Kochen ist noch relativ teuer. Im Umland von Harare ist zu beobachten, wie der Grad der Abholzung erschreckende Ausmaße annimmt. In den Wintermonaten hat sich das an der Luftverschmutzung in Harare deutlich gezeigt. Es hingen dicke Smog-Glocken über der Stadt. Viele Familien können oder wollen sich das Gas und das Holz als Brennmaterial zum Kochen nicht mehr leisten, zumal auch das Schulgeld und generell das Leben teurer wurden. In der Folge wird wild abgeholzt und verkauft.

Die Stromversorgung in Harare war im Wahljahr sehr stabil, wurde aber bis Dezember deutlich schlechter. Jetzt zu Jahresbeginn ist sie in Ordnung. Wobei es mehrmals in der Woche Stromabschaltungen gibt, die auch manchmal zwölf Stunden und länger dauern.

Wie entwickelt sich in der Dauerkrise der Migrationsdruck?

Viele Menschen suchen wegen der hohen Lebenshaltungskosten im Land ihr Glück woanders. Es gab einen massiven Braindrain im medizinischen und Bildungssektor. Die Abwanderung ist sehr besorgniserregend. Wer eine einigermaßen gute Bildung genossen hat, wird in vielen Ländern mit Kusshand genommen, weil das Bildungsniveau hier sehr gut ist. Aber es hat sich hier in den vergangenen 20 Jahren auch arg verschlechtert. Deshalb drohen längerfristig große Risiken. Wie wird es, wenn in zehn Jahren keine Leute mehr da sind, die das Land noch irgendwie wirtschaftlich wieder ankurbeln könnten?

Das Gespräch führte: 

Marina Zapf, Journalistin, berichtet seit 20 Jahren aus Berlin über Themen der Außen, Außenwirtschafts- und Entwicklungspolitik.
Marina Zapf Team Welternährung.de

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